BACCARA EXKLUSIV Band 49
Blick zu, bevor er sich wieder auf Liz konzentrierte. „Warum heiratest du nicht einfach? Was ist daran falsch? Such dir doch einen netten Mann und bekomm von ihm ein Baby.“
Liz seufzte. „Einfach so, was?“ Aufgebracht schnippte sie mit den Fingern. „Und wo, schlägst du vor, finde ich diesen netten Mann?“
„Such dir einfach einen aus“, meinte er bissig. „Wir sind alle leichte Beute.“
„Tatsächlich? Nun, das mag deine Meinung sein. Aber von meinem Standpunkt aus betrachtet, stellt sich diese Sache nicht so leicht dar. Mal sehen.“ Sie nahm ihre Finger zur Hilfe, um die einzelnen Punkte aufzuzählen. „Ich brauche ein paar Monate, um jemand Passenden kennenzulernen. Dann vergehen ein paar Wochen, in denen wir miteinander ausgehen.“ Sie machte eine Pause. „Nach drei oder vier Verabredungen habe ich Sex mit ihm.“
Ein Muskel in Quentins Wange zuckte.
„Das ist doch so richtig, oder nicht, Quentin? Schließlich beschwert ihr Männer euch doch ständig darüber, wie lange ihr uns nachlaufen müsst.“
„Elizabeth …“, sagte er gereizt.
Ihr war klar, dass sie ihn auf eine Weise herausforderte, wie sie es normalerweise nie gewagt hätte. Das war unfair, aber im Augenblick war ihr das egal. Vielleicht lag das daran, dass sie heute ihre medizinische Diagnose erfahren hatte. „In Ordnung, wir führen jetzt also seit ungefähr einem Monat eine Beziehung. Da keine Zeit zu verschwenden ist, werde ich ihm nun einen Antrag machen.“
Sie war kurz davor, die Nerven zu verlieren. All ihre Verzweiflung, die sie versucht hatte zu verbergen, brach jetzt aus ihr hervor. „Angenommen, ich habe Glück und der erste Mann, dem ich einen Antrag mache, mag mich genug, um mich zu heiraten. Gut, dann brauchen wir natürlich ein paar Wochen, um alle notwendigen Papiere zu besorgen und eine kurze Zeremonie vor einem Friedensrichter zu organisieren.“
„Elizabeth …“
Abwehrend hielt sie die Hand hoch, um ihn am Weitersprechen zu hindern. „Bis zu diesem Zeitpunkt sind mindestens vier oder fünf Monate vergangen. Aber der Mann ist so von mir eingenommen, dass er einverstanden ist, möglichst schnell Vater zu werden! Aber bis das klappt, müssen wir es wahrscheinlich eine Weile probieren.“ Sie hielt inne, weil ihre Stimme einen hysterischen Unterton angenommen hatte. „Ich würde sagen, sechs bis sieben Monate, falls alles nach Plan läuft.“
Quentin hatte die Hände zu Fäusten geballt, und seine Lippen bildeten bloß noch eine dünne Linie. Liz wusste, dass sie ihn in die Enge getrieben hatte, aber das spielte im Augenblick keine Rolle.
„Hör zu, Elizabeth, ich weiß nicht, was Allison dir gesagt hat, aber ich habe kein Interesse daran, Vater zu werden. Sicher, meine Mutter wäre überaus glücklich, Großmutter zu sein, aber sie hat noch drei andere Kinder, die ihr da helfen können.“
Allison hustete, und sowohl Liz als auch Quentin sahen sie an. „Ach komm schon, Quentin. Mom und Dad bedrängen dich seit einer Ewigkeit. Nicht nur wegen eines Enkelkindes, sondern weil sie sich Sorgen um dich machen. Seit …“
Quentin schnitt ihr das Wort ab. „Mein Privatleben ist völlig in Ordnung, danke der Nachfrage.“
In Ordnung? Nun, so konnte man das auch ausdrücken. Quentins Privatleben war seit Jahren von großem Interesse für die Bostoner Presse. Wenn man den letzten Berichten glauben durfte, gefielen ihm erfolgreiche Karrierefrauen mit schicken Kurzhaarfrisuren und der Figur und Größe von Models.
Sie, Liz, dagegen entsprach ganz und gar nicht seinem Typ. Ihr widerspenstiges haselnussbraunes Haar fiel ihr in dichten, lockigen Strähnen bis über die Schultern und neigte dazu, sich zu kräuseln. Was ihre Figur betraf, nun, sie hatte sich wiederholt geschworen, die hartnäckigen fünf Pfund abzunehmen, die sich für immer an ihren Hüften festgesetzt zu haben schienen.
„Sieh mal, hier geht es nicht einfach darum, als Zuchthengst zu fungieren. Ich möchte meinem Kind ein guter Vater sein“, erklärte Quentin.
„Genau.“ Liz warf Allison einen bezwingenden Blick zu. „Das ist ja der Grund, weshalb eine Samenbank so eine gute Idee ist.“
„Nein!“, riefen Quentin und Allison gleichzeitig.
„Es muss eine andere Lösung geben“, meinte Quentin ärgerlich.
„Eine andere Lösung für was?“, fragte Matthew Whittaker, der mittlere Bruder, als er ins Zimmer schlenderte.
Nach seiner Frage herrschte eisiges Schweigen.
Matthews Blick schweifte von Quentin, der die Stirn
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