BACCARA EXKLUSIV Band 49
war.
Quentins und Liz’ Blicke trafen sich. „Hallo, Elizabeth.“
Er nannte sie nie Liz, wie das die meisten Leute taten, oder Lizzie, wie ihre Familie oder enge Freunde manchmal sagten.
Ihr fiel ein, dass sie Quentin zum ersten Mal in diesem Haus begegnet war. Damals war sie achtzehn Jahre und kurz vor dem Highschool-Abschluss gewesen, während er mit seinen fünfundzwanzig Jahren gerade kurz vor seinem Abschlussexamen an der Harvard Business School gestanden hatte.
Ein Blick in seine unergründlichen hellgrauen Augen hatte genügt, und sie hatte im siebten Himmel geschwebt und sich in Träumen verloren. Quentin dagegen schien immun für solche Empfindungen zu sein und hatte sie jedes Mal, wenn sie sich getroffen hatten, mit höflicher Zurückhaltung behandelt.
Jetzt kam er ins Zimmer und steuerte auf den großen Mahagonischreibtisch zu, der seitlich vor den Panoramafenstern stand. „Die beste was?“, wiederholte er.
„Quentin, Liz muss unbedingt ein Baby bekommen, und das möglichst bald.“
„Allison!“ Schockiert sah Liz ihre Freundin an. Sie hatte vergessen, wie enthusiastisch Ally sein konnte, wenn ihr eine Idee gekommen war.
Quentin blieb stehen und runzelte die Stirn. „Was?“
„Der Arzt hat ihr heute mitgeteilt, dass sie Endometriose hat. Je länger sie damit wartet, ein Baby zu bekommen, desto unwahrscheinlicher ist es, dass sie jemals schwanger wird.“
Quentin musterte Liz durchdringend. „Ist das wahr?“
„Ja“, hörte sie sich selbst mit erstickter Stimme antworten.
Allison ignorierte den beschwörenden Blick, den Liz ihr zuwarf. „Sie braucht einen Mann, der …“
„Gehe ich recht in der Annahme, du erzählst mir das alles bloß, weil du deiner Freundin helfen willst?“
Rasch sprach Allison weiter, ohne auf Quentins misstrauischen Ton einzugehen. „Quentin, du bekommst eine Menge Druck von Mom und Dad, weil du endlich heiraten und für ein Enkelkind sorgen sollst. Trotzdem hast du verkündet, du hättest nicht die Absicht, noch einmal dem Altar nahe zu kommen. Wie ich die Sache sehe, wäre eine Samenspende deinerseits die Lösung für euer beider Probleme.“
„Allison, bitte!“ Liz spürte, wie ihr das Blut ins Gesicht schoss. Sie ärgerte sich, weil ihre Freundin von allen Männern ausgerechnet Quentin als Vater für ihr Baby vorschlug. Nach seiner Miene zu schließen, schien er genauso entsetzt über diese Aussicht zu sein wie sie.
„Du hast keine Ahnung, was du da verlangst“,erklärte Quentin seiner Schwester. Sein Gesichtsausdruck ließ deutlich erkennen, dass er glaubte, Allison hätte den Verstand verloren.
Liz hatte vor Spannung die Luft angehalten und atmete nun aus. Einen verrückten Augenblick lang hatte sie gehofft, Quentin würde die Gelegenheit ergreifen und der Vater ihres Babys werden wollen.
„Ich soll nicht wissen, was ich verlange?“, fragte Allison und musterte missbilligend den dunkelgrauen Anzug und die blaue Krawatte ihres Bruders. „Heute ist Samstag, Quentin, dazu noch der Samstag des Memorial-Day-Wochenendes, und wo bist du gewesen? Wie üblich im Büro. So wie ich dich kenne, bist du außerdem gerade ins Arbeitszimmer gekommen, um nachzusehen, ob es noch mehr zu tun gibt.“
Liz unterdrückte ihre wachsende Panik. „Quentin, ich möchte klarstellen, dass ich Allison nicht gebeten habe, dieses Thema zur Sprache zu bringen.“ Energisch schüttelte sie den Kopf, als ihre Freundin etwas einwenden wollte. „Eigentlich habe ich Allison gerade erzählt, ich würde einen Termin mit einer Samenbank ausmachen.“
Nun sah Quentin Liz an. „Seid ihr denn beide verrückt geworden?“ Er schob die Hände in die Hosentaschen. „Ich dachte, Allisons Idee wäre absurd, aber jetzt merke ich, sie ist die Vernünftigere von euch beiden.“
Liz spürte Ärger in sich aufsteigen. „Eine Samenbank ist eine absolut vernünftige Idee. Viele Frauen entscheiden sich dafür.“
„Du bist nicht wie viele Frauen“, entgegnete er.
Seit wann wusste er, welcher Typ Frau sie war oder nicht? Soweit sie das beurteilen konnte, verhielt er sich seit Jahren so, als wüsste er nicht einmal, dass sie überhaupt eine Frau war! Sie stand auf. Eigentlich hatte Quentin sie schon immer ein wenig eingeschüchtert, aber nun ging ihr Temperament mit ihr durch. „Das werde ich allein entscheiden. Schließlich handelt es sich um mein Problem.“
„Nun, was hast du dazu zu sagen, Quentin?“, wollte Allison wissen.
Quentin warf seiner Schwester einen warnenden
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