BACCARA EXKLUSIV Band 49
stand.
Maddie schnitt zwei Stücke ab und lächelte in die Kamera. Dann fütterte Joshua sie traditionsgemäß mit einem Stück von seinem Kuchen aus der Hand. Sie leckte seine Finger ab und grinste über seine erstaunte Miene.
Dann war sie an der Reihe, ihn mit einem Stück zu füttern. „Maddie“, rief der Fotograf. „Sieh hierher!“
Sie drehte den Kopf und vollführte mit der Hand einen Schlenker. Sie hörte ein kollektives Raunen und wirbelte wieder herum, wobei sie den Schokoladenkuchen auf Joshuas gestärktem, frischem weißen Smokinghemd verschmierte.
„Auweia.“ Sie zuckte zusammen. „Habe ich nicht gerade gesagt, dass du sowieso ein bisschen zu perfekt aussiehst?“
Er betrachtete sein Hemd und fing an zu lachen. „Ich dachte, du würdest wenigstens warten, bis wir in unserer Suite sind, bevor wir mit diesen Spielchen beginnen.“
Maddie warf ihm einen tadelnden Blick zu. „Du hast eine schmutzige Fantasie.“
Er sah sie sinnlich an und drückte sie fester an sich. „Ich hatte eine gute Lehrerin.“ Der Applaus der Hochzeitsgäste entschwand ihrem Bewusstsein, als Joshua sie küsste.
Später an diesem Abend, nachdem die Toasts ausgebracht und der Reis gestreut waren, sprühte Maddie sich mit Parfüm ein und zog sich ein Negligé an, dass sie von ihrer Freundin Emily bekommen hatte. Sie betrachtete den goldenen Ring mit dem Diamanten an ihrem Finger. Als Joshua ihr den Diamanten gegeben hatte, hatte er ihr erklärt, das sei ein Stern, den er ihr vom Himmel geholt habe. Maddie hatte bei diesen Worten wieder weinen müssen.
Und jetzt war sie mit Joshua verheiratet.
Ihr Herz zog sich zusammen, und sie atmete tief durch. Sie wollte, dass dieser Abend etwas ganz Besonderes wurde. Jenna Jean kümmerte sich um David, damit Maddie ganz für ihren Ehemann da sein konnte. Sie würde ihm wieder sagen, wie wunderbar er war und wie sehr sie ihn liebte. Und dann würde sie es ihm zeigen.
Sie schaute in den Spiegel und sah eine sehr, sehr glückliche Frau. Sie hoffte, es würde ihr gelingen, ihn ebenso glücklich zu machen. Sie öffnete die Badezimmertür und betrat die großzügig ausgestattete Suite. Das einzige Licht fiel aus dem Badezimmer herein. Die übrigen Lichter hatte Joshua gelöscht. Maddie grub ihre Zehen in den Plüschteppich, drehte sich um und entdeckte ihn im Bett. Bei seinem Anblick stutzte sie verblüfft. Er war nackt bis auf eine Gitarre in den Händen.
Sie ging zu ihm. „Was hat das zu bedeuten?“
Er wirkte gleichermaßen amüsiert und resigniert. „Du hast mir einmal erzählt, du hättest eine Schwäche für einen Mann mit Gitarre.“
Sie lächelte. „Also hast du eine Gitarre gekauft?“
„Ich hatte das Gefühl, dass ich es tun musste. Außerdem habe ich einen Song gelernt.“
Erstaunt legte sie die Hand auf die Brust und fühlte, wie ihre Augen sich mit Tränen füllten. „Für mich? Du hast einen Song für mich gelernt.“
Joshua hob die Hand. „Freu dich nicht zu früh. Es ist nur ein Song, und der ist sehr einfach.“
„Spiel ihn! Spiel ihn!“
„Na schön“, meinte er und platzierte die Finger auf dem Griffbrett. Voller Konzentration begann er zu spielen, und trotz der Tatsache, dass es keine elektrische Gitarre war, konnte Maddie deutlich die bekannte, aus drei Akkorden bestehende Melodie von „Louie-Louie“, erkennen.
Lachend und weinend schlang sie ihm die Arme um den Hals. Wieder einmal hatte es Maddie erwischt. Diesmal für immer.
– ENDE –
ANNE DEPALO
PLÖTZLICH WEISS ICH, WAS ICH WILL
1. KAPITEL
„Ich wende mich an eine Samenbank und lasse mich künstlich befruchten“, verkündete Liz Donovan.
Allison Whittaker, seit mehr als zehn Jahren ihre beste Freundin, reagierte auf diese Nachricht mit einer Mischung aus Überraschung und Unglauben.
Sie saßen in dem bis oben hin mit Büchern gefüllten Arbeitszimmer ihres Elternhauses, einem eindrucksvollen roten Ziegelsteingebäude im Kolonialstil, das am Rand der Stadt Carlyle, nordöstlich von Boston, stand. Jedes Jahr fand bei der Familie Whittaker zum Memorial Day, also am letzten Wochenende im Mai, ein Barbecue statt, und in diesem Jahr wurde keine Ausnahme gemacht, obwohl Allisons Eltern in Europa waren.
„Aber Lizzie, das Kind wird niemals seinen Vater kennen. Macht dir das nichts aus?“
„Schon, aber eine Samenbank scheint mir in Anbetracht der Umstände die beste Möglichkeit zu sein. Außerdem werde ich mir sogar die Augenfarbe, Größe und alles, was ich sonst noch will, aussuchen
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