BACCARA EXKLUSIV Band 52
schwarzer Jaguar näher kam. „Da ist ja mein Freund.“ Brent stoppte seinen Wagen direkt vor ihrem. Als er ausstieg, stieg auch sie aus.
Der Mann war verschwunden.
Brent blickte an ihr vorbei über den dunklen Parkplatz. „Ein Freund von dir?“, fragte er. Sein Ausdruck war geradezu hasserfüllt.
„Nein“, antwortete sie und fror schon wieder. „Es war einer der Wettbewerbskandidaten. Chad Moreland, der Apotheker. Ich habe keine Ahnung, was er hier zu tun hatte.“
Nun merkte Brent, dass sie vor Kälte zitterte, und brachte Shadow rasch zu seinem Wagen. Der Motor lief noch, und drinnen war es mollig warm. Er drückte sie auf den Beifahrersitz, ließ sich von ihr erklären, was mit ihrem Wagen nicht in Ordnung war, und küsste sie auf die zitternden Lippen. Dann schloss er die Tür, ging zu ihrem Auto und öffnete die Motorhaube.
Shadow sah ihm zu. Er war ganz schön dominant, übernahm die Kontrolle und sagte ihr, was sie zu tun habe, als ob er das zu bestimmen hätte. Eigentlich durfte sie das nicht zulassen. Aber so kalt wie ihr war, war es ihr andererseits ganz recht, dass kurzfristig er die Dinge in die Hand nahm.
Es dauerte nur eine Minute. Brent schloss die Motorhaube, überprüfte, ob die Türen verschlossen waren, kam zurück und ließ sich schwer auf den Fahrersitz fallen. Einen Moment lang starrte er schweigend durch die Windschutzscheibe.
„Aus welcher Richtung ist der Kerl gekommen, und was wollte er?“, fragte er mit ausdrucksloser Miene.
„Plötzlich war er da“, erwiderte sie. „Er fragte, ob ich Hilfe bräuchte. Ich verneinte und weigerte mich, das Fenster oder die Tür aufzumachen. Ich sagte ihm, ich warte auf jemanden. Warum fragst du?“
„Deine Verteilerkappe ist weg. Jemand muss sie entfernt haben.“
„Du meinst, jemand hat sich einfach so an meinem Motor zu schaffen gemacht?“ Sie konnte es kaum fassen.
„Eigentlich sollten wir die Polizei einschalten, aber ich fürchte, die können da wenig ausrichten.“ Brent drehte sich zu ihr. „Ich finde es nicht gerade gut, deinen Wagen über Nacht hier stehen zu lassen. Es gibt viele Autoliebhaber, die auf so alte Modelle stehen.“
Shadow überlegte. „Ich könnte die Leute vom Sicherheitsdienst bitten, nach ihm zu schauen. Sie sind wirklich nett, ich glaube, Sie hätten nichts dagegen.“
Er strich ihr über die Wange. „Hast du die Telefonnummer?“
„Ja.“
„Bist du hungrig, oder soll ich dich nach Hause bringen?“
„Na ja“, begann sie vorsichtig, „ich dachte, wir könnten uns vielleicht eine Pizza holen und bei mir zu Hause essen. Von dort könnte ich die Sicherheitsleute anrufen.“
Brent schwieg. „Bei dir zu Hause?“, fragte er dann nach.
„Nur zum Essen, meine ich. Ich vertraue dir.“
Er nickte langsam. „Ich verstehe. Pizza hört sich gut an.“ Brent nahm ihre Hand, nachdem er losgefahren war, und ließ sie nicht mehr los, bis sie bei der Pizzeria angekommen waren.
Shadow verließ sich auf ihren Instinkt, und der sagte ihr, dass sie unbesorgt sein könne. Sie fühlte sich sicher bei Brent. Sie vertraute ihm als Mann. Ja, sie fühlte sich sogar richtig entspannt in seiner Gegenwart, und das wollte sie genießen. Man konnte nicht wissen, wann das Schicksal ihr noch einmal eine solche Gelegenheit bot.
Es war ein Fehler, die Weinflasche aufzumachen, dachte Shadow. Brent hatte sie zusammen mit der Pizza gekauft.
Unterwegs waren sie an seinem Haus vorbeigekommen. Es war genauso beeindruckend, wie sie es sich vorgestellt hatte. Jetzt würde sie also jeden Tag auf dem Weg von oder zu ihrem Geschäft beim Anblick seines Hauses unwillkürlich an ihn denken. Natürlich tat Brent ihre Bewunderung mit einem Schulterzucken ab. Zu ihrer Überraschung zeigte er sich dann aber ebenso beeindruckt von ihrem Haus, das zwar auch sehr alt, aber nicht annähernd so groß und in so gutem Zustand war wie seins.
„Hast du das alles selbst renoviert?“
„Zum größten Teil“, erklärte sie stolz. „Mein Vater war Handwerker. Er hat mir einiges beigebracht. Aber, wie man sieht, es ist noch sehr viel zu tun.“ Brent und sie saßen in der geräumigen Küche mit ihren massiven alten Schränken aus Eichenholz. Shadow deutete auf die Wandtäfelung, die schon bessere Tage gesehen hatte. Eine neue Tapete war auch fällig, aber das käme erst ganz am Schluss.
Zwischen ihnen, in der Mitte des runden Eichentischs, brannte eine dicke rote Kerze. Shadow war schon ein bisschen schwindlig, als Brent ihr Glas nun zum
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