BACCARA EXKLUSIV Band 52
zweiten Mal füllte. Eigentlich schmeckte ihr der Wein nicht besonders, aber sie hatte Bedenken, es Brent zu sagen. Er war kultivierter als sie, und für ihn kam sicher gar nichts anderes infrage, als zu Pizza Wein zu trinken.
Dann allerdings, nach drei Gläsern Wein, fühlte sie sich fast schon leichtsinnig genug, ihm die Wahrheit über sich zu enthüllen. Dass nicht nur ihre Kenntnisse von Wein, sondern auch ihre Erfahrungen mit ihm minimal waren.
Brent schob die leere Pizzaschachtel zur Seite und nahm ihre Hand. „Zeig mir dein Haus“, sagte er und trat dichter an ihren Stuhl heran.
Wie durch einen Schleier blickte Shadow zu ihm hoch. Zum ersten Mal fiel ihr auf, dass ihm trotz seines perfekten Haarschnitts immer eine vorwitzige Locke in die Stirn fiel und dass er offenbar einen starken Bartwuchs hatte, denn Kinn und Wangen hatten einen dunklen Bartschatten. Und dann seine Augen! So wie er sie ansah, war es fast wie ein Streicheln.
Leicht schwankend stand sie auf. „Küss mich erst noch mal.“
Brent zögerte, jedoch nur für eine Sekunde. Dann beugte er sich über sie und küsste sie ganz sacht auf die Mundwinkel.
Es war vorbei, bevor sie überhaupt richtig darauf reagieren konnte. Dabei hatte ihr Herz schon wie wild zu pochen begonnen. Sie seufzte. Er lächelte nur.
„Dein Haus“, erinnerte er sie schmunzelnd und hatte seine Hand fest um ihren Arm geschlossen. „Ich möchte gern, dass du mir dein Haus zeigst. Du hast behauptet, es sei klein, aber das stimmt nicht. Wie viele Räume hat es?“
Wie sollte sie ihre Enttäuschung über diesen Kuss unterdrücken? Sie versuchte es. „Es gibt fünf Schlafzimmer“, erklärte sie. „Vier davon sind oben. Aber dort habe ich noch gar nichts renoviert.“
„Mir gefallen dein Esszimmer und dein Wohnzimmer.“
„Danke.“ Sie lächelte verführerisch. „Die Böden habe ich selbst abgeschliffen.“
Stolz präsentierte Shadow ihm schließlich die verschiedenen Zimmer. Brent gab seiner Bewunderung Ausdruck, doch seine eigentliche Aufmerksamkeit konzentrierte sich auf Shadow selbst. Sie war etwas unsicher auf den Beinen, schien kaum den Blick von ihm losreißen zu können.
Plötzlich lächelte sie ihn schelmisch an. „Mein Schlafzimmer ist das einzige, das wirklich fertig ist. Möchtest du es sehen?“
Er zögerte wieder, aber wieder nicht lange. „Zeig es mir.“
Wohn- und Esszimmer bildeten die linke Seite des Erdgeschosses. In der Mitte führte eine Wendeltreppe aus poliertem Holz nach oben. Küche und Gästetoilette waren auf der Rückseite, vorne rechts lag ein weiteres Wohnzimmer mit einem großen Kamin. Dahinter, also neben der Küche, befand sich Shadows Schlafzimmer.
Eine Doppeltür öffnete sich zu einem geräumigen Zimmer mit hoher stuckverzierter Decke. Es war ganz in Pastelltönen gehalten. Die Möbel waren aus massivem dunklem Holz.
Brent schlenderte herum, berührte hier einen Bilderrahmen, dort eine kleine Schmuckschatulle. Überall lagen typisch weibliche Utensilien herum: Haarschleifen, Ohrringe, Parfümfläschchen. Schließlich stand er vor einer weiteren Tür. Er drehte sich zu Shadow herum.
„Geh ruhig hinein. Es ist mein Badezimmer. Darauf bin ich wirklich besonders stolz.“
Sie stand in der Schlafzimmertür. Ihm kam es so vor, als hielte sie sich am Türrahmen fest.
Shadow wartete auf Brents Reaktion. Gefiel ihm ihr Badezimmer etwa nicht? Die antike Klauenfuß-Badewanne, die mitten im Raum stand, war von schmalen Holzbänken umgeben, auf denen sich eine Ansammlung von Badeölflakons sowie ein Stapel dicker, flauschiger Handtücher und ein paar üppige Topfpflanzen befanden. Direkt über der Badewanne war ein kleiner Mauervorsprung, auf dem Duftkerzen in allen Farben und Formen standen. Das Waschbecken, die Wanne und die Kacheln an den Wänden – alles war weiß. Das große Fenster an der hinteren Wand war nur leicht getönt, sodass das Mondlicht fast ungehindert hereinschien.
„Diese Zimmer sind genau wie du, Shadow.“ Lächelnd ging Brent auf sie zu. „Hell und offen. Irgendwie ungewöhnlich, aber sehr sympathisch.“ Er nahm ihr das Glas aus der Hand und stellte es auf dem Nachttisch ab. „Du machst wohl aus jedem Vollbad ein besonderes Erlebnis für die Sinne, Sweetheart.“
Sie seufzte leise und schwankte. Ihr Blick war auf seine Lippen gerichtet, die sich jetzt zu einem amüsierten Lächeln verzogen.
Er packte sie stützend an den Schultern und hielt sie fest. „Du trinkst nicht oft Alkohol,
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