BACCARA EXKLUSIV Band 52
Alibi für die Zeit, in der sein Wagen beschädigt wurde. Außerdem sei das Verschicken von Blumen und Grußkarten kein Verbrechen und man könne ihm auch das gar nicht nachweisen. Chad hatte jegliche Verbindung mit Shadow, bis auf seine Teilnahme an dem Sex-Appeal-Wettbewerb, bestritten. Shadow war es am Ende schrecklich peinlich gewesen, ihn beschuldigt zu haben, und Brent war wütend und frustriert, weil nichts bei der ganzen Sache herausgekommen war. Aber es gab nichts, was die Polizei noch hätte tun können.
Das Einzige, was man Chad nachweisen konnte, war, dass er auf dem Parkplatz Shadow seine Hilfe angeboten hatte. Er sei auf dem Weg zu einer Party gewesen, hatte er gesagt. Brent war dennoch keineswegs von seiner Unschuld überzeugt. Shadow wusste nicht mehr, was sie denken sollte.
„Können wir gehen?“ Brent stand in der Tür zu ihrem Büro.
Shadow blickte von ihrer Inventarliste auf. Wie gut er aussah in schwarzen Jeans, grauem Pullover und schwarzer Lederjacke. Die Nacht, die alles verändert hatte, lag erst eine Woche zurück, doch ihr kam es wie Monate vor. Sie konnte kaum noch schlafen, so sehr sehnte sie sich danach, Brent zu berühren, ihn zu küssen und von ihm geküsst zu werden.
Aber sie selbst hatte all dem ja ein Ende gesetzt. Falls Brent noch an ihr interessiert war, wartete er offensichtlich darauf, dass sie ihm ein entsprechendes Signal gab. Verflixt, sie hasste es, in einer solchen Situation zu sein.
„Ich bin gleich so weit“, antwortete sie.
„Gab es wieder Anrufe? Oder Geschenke?“
Diese Frage stellte er ihr jetzt jeden Tag. „Nein, nichts.“ Sie stand auf und nahm ihren Mantel vom Haken. „Wahrscheinlich haben wir überreagiert.“
„Schön wär’s. Ich glaube eher, dass meine Anwesenheit ihn abgeschreckt hat. Jedenfalls werde ich kein Risiko eingehen.“
Das wusste sie. Brent war ein wirklich äußerst gewissenhafter Beschützer.
Er nahm ihren Arm, als sie hinausgingen, was bereits genügte, um ihren Puls zum Rasen zu bringen. Seine Hände waren so groß und stark und immer so warm. Sie blickte zu ihm hoch. „Warum feiern wir nicht sein Verschwinden? Wir könnten essen gehen. Oder vielleicht …“
„Ich habe schon etwas vor“, unterbrach er sie.
„Oh.“ Er hatte ein Date. Ihr Herz sank.
Brent half ihr in den Wagen. Dann stützte er sich mit einem Arm auf dem Wagendach ab und beugte sich zu ihr herab. „Normalerweise besuche ich meine Eltern an Thanksgiving. Aber dieses Jahr habe ich abgesagt. Deshalb fliegen sie jetzt her, um mich zu sehen. Sie kommen heute Abend an.“
Ihr Herz machte einen Satz. Seine Eltern! Das war ihr eindeutig lieber als eine andere Frau.
„Sie bleiben nicht lange“, fuhr Brent fort. „Sie wollen noch vor Thanksgiving wieder in Chicago sein, weil dort die ganze Verwandtschaft zusammenkommt.“
Oh nein, es war also ein großes Familienfest angesagt, und er hatte seinen Besuch nur wegen ihr abgesagt. Jetzt fühlte sie sich richtig schuldig.
Brent wartete noch, bis sie den Motor angelassen hatte, bevor er zu seinem Wagen ging. Wie jeden Abend fuhr er mit bis zu ihrem Haus. Kein Chad oder irgendein anderer Verfolger war zu sehen.
Shadow schloss die Haustür auf, machte das Licht an und winkte Brent zu. Er winkte zurück, wartete, bis sie die Tür hinter sich geschlossen hatte, und fuhr dann los.
Sie zog den Mantel aus und hörte dabei den Anrufbeantworter ab. Ihre Freundin Annie wollte sie zu einem Einkaufsbummel einladen. Ihr Blick fiel auf den Boden. Ein Zettel lag dort, fast hätte sie ihn übersehen.
Sie hob ihn auf. In krakeliger Schrift stand dort:
Kein anderer Mann kann meinen Platz einnehmen. Ich bin geduldig, also werde ich warten. Bis auf Weiteres. Immer der Deine
Ihr wurden die Knie weich. Er war hier gewesen, in ihrem Haus. Panisch rannte Shadow von einer Tür zu anderen und prüfte, ob sie verriegelt waren. Ihr Herz hämmerte immer noch laut gegen ihren Brustkorb, als ihr klar wurde, dass der Zettel wahrscheinlich einfach durch den Briefkastenschlitz geworfen worden war. Sie atmete mehrmals tief durch, um sich zu beruhigen. Doch dann kam ihr ein weiterer beunruhigender Gedanke.
Wenn Brent davon erfuhr, würde er niemals aufhören, auf sie aufzupassen. Dabei hatte sie sein Privatleben doch schon genug durcheinandergebracht. Warum er sich überhaupt verpflichtet fühlte, sie zu beschützen, konnte sie eigentlich nicht verstehen. Es war doch offensichtlich, dass er als Mann nicht länger an ihr interessiert
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