BACCARA EXKLUSIV Band 52
Sie sich verkriechen sollten.“
Sie zog die Augenbrauen zusammen und blickte Ramses nachdenklich an. Sie und sexy? Dachte Tyler McKay etwa, dass sie Wanderschuhe und einen langen Rock trug, um das Interesse der Männer zu wecken, wo sie doch das Gegenteil beabsichtigte? Sie wollte sich möglichst unsichtbar machen, um so ihre wahre Identität besser verbergen zu können. „Brauchen Sie vielleicht eine Brille?“
„Nein danke. Und mir gefällt, was ich sehe.“
Die Röte stieg ihr in die Wangen. „Gute Nacht.“
„Nein, so nicht. Bitte, sagen Sie: Gute Nacht, Tyler. Sie werden sich schon nicht die Zunge abbrechen.“
Wenn er es unbedingt wollte … „Gute Nacht, Tyler“, sagte sie leise und betont sexy. Dann legte sie auf.
Pass bloß auf, ermahnte sie sich. Die Flirterei konnte ihr genau die Probleme machen, die sie vermeiden wollte. Sie wusste, Tyler McKay würde versuchen, mehr über sie herauszufinden. Das war zwar sehr schmeichelhaft, aber sie durfte ihn auf keinen Fall zu nahe an sich herankommen lassen. Wenn irgendjemand herausbekam, wer sie wirklich war, war es mit ihrem beschaulichen hübschen Leben ein für alle Mal vorbei.
Lane sah hoch, als ein Kunde hereinkam. Als frühere Modedesignerin erkannte sie sofort, dass der Mann einen sehr teuren Anzug trug. Erst dann konzentrierte sie sich auf den Mann, der in dem Anzug steckte.
Nicht übel, dachte sie und musste schlucken, um ihre Überraschung einigermaßen zu verbergen. Tyler McKay hätte sie glatt als männliches Mannequin einsetzen können, damals, als sie noch im Modebetrieb steckte. Er sah fantastisch aus.
„Wollen Sie mir damit beweisen, dass Sie sich Ihren Lebensunterhalt verdienen?“, fragte sie und wies auf den Anzug. „Oder laufen Sie immer so herum?“
„Ich habe gleich wieder einen Termin.“
Er blieb vor dem Verkaufstresen stehen, und Lane hatte sofort wieder den Klang seiner weichen dunklen Stimme im Ohr, als er gestern mit ihr telefoniert hatte. Danach hatte sie sich kaum noch auf ihr Buch konzentrieren können.
„Was wollen Sie denn schon wieder?“
„Ich habe Ihnen nur Ihr Auto zurückgebracht.“ Er wies auf einen schwarzen Geländewagen, der vor dem Laden stand.
„Das ist nicht mein Auto, Mr. McKay.“ „Ich weiß. Ihres war ein älteres Modell, und es ist nicht ganz einfach, dafür die Ersatzteile zu bekommen. Dies ist ein Leihwagen.“ Es war ein schwarzer Geländewagen, und er sah brandneu aus. „Vielen Dank, aber meine Versicherung stellt mir einen Leihwagen zur Verfügung.“
„Meine auch“, sagte Tyler. „Hier ist er.“
„Das glaube ich nicht.“
„Wieso? Das Ganze war meine Schuld. Also zahlt auch meine Versicherung.“
„Das ist ein Firmenwagen von McKay. Ich habe sie schon gesehen.“
„Vielleicht sieht er so aus, aber er ist es nicht.“ Tyler schaute sie unter zusammengezogenen Brauen an. „Wollen Sie sich mit mir streiten?“
„Ja. Können Sie das meinem Tonfall entnehmen?“
„Wenn ich Sie etwas besser kennen würde …“
Sie warf ihm einen kurzen Blick zu, der deutlich machte, dass das nie passieren würde.
„Gut, wenn Sie nicht wollen … aber Sie brauchen trotzdem ein Auto.“ Er spielte mit den Schlüsseln.
„Ich habe einen Wagen, und sobald er repariert ist, habe ich …“
„Immer noch nur einen alten Blechhaufen.“
Sie warf den Kopf in den Nacken. „Wieso? Meine Autos haben wenigstens Charakter.“
„Die alte Karre kam aus keiner guten Familie. Es wird Zeit, dass Sie sich um bessere Freunde kümmern.“
„Kommandieren Sie jeden herum oder nur mich?“
„Wenn ich den Eindruck hätte, ich könnte Ihnen Befehle erteilen, würde ich versuchen, Sie zu überreden, an dem Festival teilzunehmen.“
„Wechseln Sie nicht das Thema. Ich brauche weder Ihr Auto noch Ihr Geld, McKay. Ehrlich gesagt, ich will es nicht.“
Tyler grinste.
Lane fühlte, wie ihr das Blut in die Wangen stieg. Wann war sie jemals jemandem begegnet, der so gern lächelte? Der so zufrieden mit dem Leben war? Kein Wunder, dachte sie dann. Wenn man ein paar Millionen hat, ist es sehr viel leichter, sich des Lebens zu freuen. Worüber musste er sich schon Sorgen machen?
Geld veränderte die Menschen. Aber nach ihren Erfahrungen selten auf die Art und Weise, wie sie es hier bei Tyler sah. Warum flirtete er mit ihr? Oder musste er sich nur immer wieder beweisen, dass keine Frau ihm widerstehen konnte, egal wie sie aussah? Denn in ihrem momentanen Outfit war sie alles andere als attraktiv. Das
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