BACCARA EXKLUSIV Band 59: EROBERE MICH NOCH EINMAL / KÜSS MICH - KÜSS MICH ÜBERALL / IMMER NUR DAS EINE? / (German Edition)
genommen.
Aber dazu hatte sie jetzt keine Zeit mehr. Sie wusste nicht, wie lange Marc mit seinem Besucher beschäftigt bleiben würde, aber sehr lange wohl nicht. Melanie geriet leicht ins Rutschen und hielt sich erschrocken am Fensterrahmen fest. Während sie dann versuchte, sich wieder zu beruhigen, hob sie auch das andere Bein auf das Fensterbrett. Gut. Jetzt musste sie sich nur noch umdrehen und mit den Armen langsam hinunterlassen.
Leichter gesagt als getan.
Sie hörte das Zuknallen der Haustür. Das Herz klopfte ihr bis zum Hals. In diesem Moment lief Marc wahrscheinlich schon zum Schlafzimmer. Schnell drehte sie sich herum und stieg durch das Fenster, den Blick auf die geschlossene Schlafzimmertür gerichtet. Sie blieb geschlossen. Gleich darauf stand Melanie mit den Füßen auf der Erde und zuckte leicht zusammen, als ihr bestrumpfter Fuß auf eine Glasscherbe trat. Aber es war ihr egal. Was waren schon ein paar Kratzer und eine kaputte Seidenstrumpfhose im Vergleich zu ihrem gebrochenen Herzen?
Sie wandte sich um und lief los – und zum zweiten Mal heute direkt gegen Marcs kräftige Brust.
Trotz der Enttäuschung wegen ihrer vereitelten Flucht war sie sich seiner Nähe sehr bewusst. Ihr Herz schlug viel heftiger, als dass die kleine körperliche Anstrengung vom Klettern daran schuld sein könnte. Nein, Melanie wusste, dass es ihre Sehnsucht nach Marc war, die sie zum Erbeben brachte.
„Gott, Melanie, du machst mich wahnsinnig“, brachte er heiser hervor und presste die Finger auf ihre Hüften. Er zog sie zwar nicht an sich, aber er schob sie auch nicht von sich.
Melanie schluckte nervös und fragte sich, wer hier wohl wen wahnsinnig machte, denn sie spürte deutlich, wie erregt er war.
Marc stöhnte auf und trat entschlossen zurück. „Wie ich sehe, bist du bereit, zu gehen.“
Sie gab ihm wütend einen Schlag gegen den Arm. „Ich will endlich nach Hause, Marc. Zu mir nach Hause. Jetzt, sofort.“ Bevor ich etwas Dummes tue und mich von dir verführen lasse, fügte sie im Stillen hinzu.
Marc schloss eine Hand um ihr Handgelenk. „Tut mir leid, Melanie, aber das kommt nicht infrage.“
Die finstere, fast verzweifelte Art, in der er das sagte, machte sie noch nervöser. „Das könnte es aber, wenn du nur wolltest.“ Er schwieg, und sie seufzte frustriert auf. „Wohin gehen wir also?“
„Irgendwohin, wo du in Sicherheit bist.“
Plötzlich ergaben alle Puzzleteile ein vollständiges Bild. Marc hatte gesagt, sie würden nicht lange in seinem Haus bleiben. Er hatte in aller Eile einen Koffer gepackt. Sein neuer Partner, Roger Westfield, hatte ihn besucht. Und dann die wenigen Worte, die sie von ihrem Gespräch mitbekommen hatte, bevor sie ins Schlafzimmer geschlüpft war.
Hooker war der Polizei entkommen.
Ihr war auf einmal ziemlich schwindlig zumute. Das hieß, dass Hooker sie nicht aus dem Gefängnis angerufen hatte, wie sie angenommen hatte. Er war bereits draußen gewesen.
„Okay.“
Marc hob eine Augenbraue. „Okay?“
Melanie brachte ein schiefes Lächeln zustande. „Ja, okay.“
Er gab sofort ihr Handgelenk frei. „Nach dir.“
Sie ging ihm mit so viel Würde, wie sie aufbringen konnte, wenn man das zerrissene Kleid und den missglückten Fluchtversuch in Betracht zog, zur Verandatür voraus und wartete geduldig, bis Marc sie geöffnet hatte.
Marc bemerkte die Veränderung an Melanie. Sie zog immer noch beständig an dem kurzen Kleid, aber diesmal schien sie nicht nur nervös, sondern sehr beunruhigt zu sein. Wahrscheinlich hatte sie die Lage der Dinge erraten oder sein Gespräch mit Roger gehört.
Er strich ihr impulsiv über die Wange. „Geht’s dir gut?“
„Klar, mir geht’s gut. Wenn man bedenkt, dass ich von einem Verrückten gekidnappt worden bin.“
Marc lächelte erleichtert. Wenn Melanie in dieser Stimmung war, konnte er schon eher mit ihr fertig werden. Er griff nach den Handschellen in seiner Tasche.
Melanie sah ihn misstrauisch an. „Du wirst mich doch nicht schon wieder fesseln?“
„Da du es dir zur Gewohnheit machst, überraschend zu verschwinden, halte ich es für eine ziemlich gute Idee, du nicht?“
„Glaub mir, ich werde schon nicht aus dem fahrenden Jeep springen.“
„Nein?“
„Nein.“
„Ich würde dich gern beim Wort nehmen, Melanie, aber wir hatten beide die gleiche Ausbildung, und ich vermute, du bist mindestens so gut wie ich darin, dich aus einem fahrenden Wagen fallen zu lassen.“ Er ließ eine der Handschellen um ihr
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