BACCARA EXKLUSIV Band 59: EROBERE MICH NOCH EINMAL / KÜSS MICH - KÜSS MICH ÜBERALL / IMMER NUR DAS EINE? / (German Edition)
mit einer kleinen weißen Tüte in der Hand auf das Haus zuging, wirkte er hochmütig, beeindruckend und entschlossen.
Prompt bekam Annie Herzklopfen. Zu spät zog sie sich zurück. Leichtfüßig kam Gavin die Stufen herauf und stockte, als er sie erblickte.
Durch das feinmaschige Gitter sahen sie einander in die Augen. Annie verlor sich in diesen blauen Augen, vergaß alles andere …
„Annie, darf ich hereinkommen?“
Als er ihren Namen aussprach, lief ihr ein Schauer über die Lippen. Die Fliegengittertür schwang auf. Annie wich zurück, um Gavin nicht zu nahe zu kommen, und blieb stehen. Sie trug Shorts, und Sam klammerte sich an ihrem nackten Bein fest.
Die Augen, die so blau wie die seines Vaters waren, riss er verunsichert weit auf und betrachtete ängstlich den Mann in der Tür. „Mama?“ Einen Arm schlang er um ihr Bein.
Beschützend drückte sie ihn an sich. „Alles in Ordnung, Kleiner.“ Trotz des in ihr tobenden Aufruhrs sprach sie leise und beruhigend. „Das ist nur dein Daddy.“ Gavin sah sie überrascht an. Was hatte er denn erwartet? Dass sie log oder gar nichts erklärte? „Erinnerst du dich daran, was ich dir gesagt habe? Er kommt zu uns und bleibt eine Weile hier.“
Der Junge nickte, und bevor Annie weitersprechen konnte, kauerte Gavin sich auf den Boden, um mit dem Jungen auf einer Ebene zu sein. „Hey, Sam, wie geht es dir?“
Annie runzelte bei dem merkwürdig heiseren Klang seiner Stimme die Stirn.
Sam drückte sich noch fester an seine Mutter. „Gut“, murmelte er verlegen.
„Ja? Das ist schön. Erinnerst du dich, wie du mich im Supermarkt gesehen hast?“
Sam schüttelte den Kopf.
„Nein? Und jetzt?“
Annie staunte, als er schielte und die Zunge herausreckte.
Sam lächelte schüchtern, senkte den Kopf und sah Gavin unter den langen Wimpern hervor an. „Kann sein“, sagte er leise und trat von einem Fuß auf den anderen.
„Fein.“ Gavin wich Annies Blick aus und machte wieder ein normales Gesicht. „Ich habe dir etwas mitgebracht.“ Gavin öffnete die Tasche und holte ein leicht schiefgedrücktes Eishörnchen in Form eines Clowns heraus.
„Oh!“, rief Sam. „Eis!“ Eiscreme in jeder Form war sein Lieblingsessen. „Ich mag Eis“, erklärte er fröhlich. Vorbei war es mit der Schüchternheit, und er streckte schon die Hand aus, als er sich plötzlich an etwas erinnerte und zu Annie hochblickte. „Ja, Mama?“, fragte er hoffnungsvoll und schenkte ihr einen flehenden Blick.
Annie war überrascht über Gavins Einfall. „Das ist sehr schön, mein Schatz.“ Sie betrachtete das allmählich schmelzende Hörnchen. „Du musst es aber in deinem Stuhl essen, klar?“
Sam nickte so heftig, dass sein weißblondes Haar nur so flog. „Klar!“, rief er und rannte in die Küche.
Gavin stand auf, und Annie wurde den Verdacht nicht los, dass er seinen Vorteil nutzen würde, sollte sie ihm zeigen, wie verwirrt sie war. Ohne zu überlegen, nahm sie ihm das Eis aus der Hand. „Gib mir das. Dann kannst du schon deine Sachen hereinbringen.“ Ohne auf eine Antwort zu warten, ging sie in die Küche, in der Sam bereits seinen Stuhl von der Wand rückte.
Gleich hinter dem Türbogen blieb sie stehen und achtete nicht auf das Eis, das über ihren Handrücken floss. Sie wollte die Panik unterdrücken und ihr heftig schlagendes Herz beruhigen.
Gavin war noch keine zehn Minuten hier, und schon lief alles anders, als sie es sich vorgestellt hatte.
„Hilf mir, Mama“, bat Sam und versuchte, das Tablett zur Seite zu schwenken, damit er in den Stuhl klettern konnte. „Ich will hoch.“
„Einen Moment, mein Schatz. Ich hole nur ein Küchentuch und …“
„Ich helfe ihm.“ Sie zuckte zusammen, als Gavin in die Küche kam. „Was ist, mein Sohn?“ Er streckte die Arme aus, berührte den Jungen jedoch nicht, sondern wartete auf seine Erlaubnis. „Soll ich dich hochheben?“
Sam zögerte einen Moment, betrachtete den großen Mann und wandte sich an seine Mutter.
Annie biss die Zähne zusammen und nickte.
Sam lächelte zaghaft und quietschte begeistert, als Gavin ihn mühelos hoch in die Luft hob, bevor er ihn auf den Stuhl sinken ließ.
Gavin lächelte und sah auf einmal zehn Jahre jünger aus, als Grübchen in seinen Wangen entstanden. „Gefällt dir das?“
Sam besaß die gleichen Grübchen. „Ja! Eis, bitte.“
„Aber sicher.“ Gavin nahm Annie das Hörnchen aus den kraftlosen Fingern und reichte es dem Jungen. „Hier bitte.“ Er wandte sich zu ihr und
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