BACCARA EXKLUSIV Band 59: EROBERE MICH NOCH EINMAL / KÜSS MICH - KÜSS MICH ÜBERALL / IMMER NUR DAS EINE? / (German Edition)
zuging, sich vorstellte und erklärte, dass er Max vertrat. Und da sie keine Erfahrung darin hatte, ihre Gefühle zu verbergen, hatte er an ihrem Blick erkannt, dass er auf sie ebenso stark wirkte wie sie auf ihn.
Während er die Hand auf ihren Rücken legte und sie zum Wagen führte, erregten ihn ihr Duft nach Flieder und der leichte Kontakt so sehr, dass er sie am liebsten auf der Stelle geliebt hätte. Er wollte die Nadeln aus ihrem Haar ziehen, ihren Rock hochschieben, ihre Haut mit den Lippen erforschen und sie zu seiner Geliebten machen.
Jetzt betrachtete er die Frau, die vor ihm stand. Gern hätte er sich eingeredet, dass sie in ihrer ausgebleichten Jeans und der ärmellosen Jeansweste müde und durchschnittlich aussah. Doch das stimmte nicht. In ihrem Gesicht zeigte sich nicht, was sie durchgemacht hatte. Und was ihren Körper anging … also, sie sah ganz bestimmt nicht wie eine Frau aus, die ein Kind geboren hatte.
„Sieh mal, Mama“, rief Sam. „Ich habe große Stiefel.“
„Das sehe ich“, erwiderte Annie ernst. „Das ist hübsch, Schatz, aber du kennst die Regeln. Du darfst nichts von anderen Leuten nehmen, ohne vorher zu fragen. Das gilt besonders für Daddys Stiefel.“
Sam zog ein langes Gesicht und weckte Gavins Mitleid. Außerdem ärgerte er sich darüber, dass Annie versuchte, die Vertraulichkeit zwischen ihm und dem Jungen zu dämpfen. „Ich habe ihm gesagt, dass er es darf.“
„Nein, das hast du nicht“, wehrte sie ab und wandte sich wieder an Sam. „Zieh jetzt bitte die Stiefel aus. Danach kommst du zum Frühstück. Und das nächste Mal fragst du vorher!“
„Gut.“ Sam setzte sich auf den Boden und zog einen Stiefel aus. „Kommt Daddy auch?“ Obwohl seine Mutter ihn getadelt hatte, sah er sie jetzt voll Vertrauen an.
Ganz konnte sie ihren Widerwillen nicht verbergen, doch sie zögerte nicht. „Natürlich“, versicherte sie und kehrte in die Küche zurück.
Lächelnd zog Sam auch noch den zweiten Stiefel aus, raffte sich auf und lief hinter ihr her. Erst als er merkte, dass Gavin sich nicht von der Stelle rührte, blieb er stehen. „Komm“, drängte er. „Sam hat Hunger.“
Gavin nickte. „Geh schon. Ich komme gleich nach.“
Das reichte Sam. Er jagte in die Küche, während Gavin aufstand und die schwarze Jeans und das weiße T-Shirt anzog, das er gestern getragen hatte. Äußerlich mochte Annie noch so aussehen wie früher, aber innerlich hatte sie sich eindeutig verändert. Und das ging weit über den Wechsel von Designerkleidung zu Billigangeboten hinaus.
Die Frau, die er geheiratet hatte, war sanft und warmherzig gewesen. Sams Mutter dagegen war kühl, schroff und undurchschaubar.
Ohne genau zu wissen, warum er so gereizt war, stellte er die Stiefel sicher außer Reichweite, fuhr sich mit den Fingern durch das Haar und ging langsam barfuß nach nebenan. Sam saß bereits in seinem Stuhl, hatte das Lätzchen umgebunden und strampelte heftig.
„Sam, benimm dich“, mahnte Annie sanft und stellte Pfannkuchen vor den Jungen. „Du kannst hier sitzen“, sagte sie zu Gavin und deutete auf den Stuhl links von Sam.
Gavin nickte und verschwand kurz im Bad, kämmte sich, wusch Hände und Gesicht und fühlte sich schon wesentlich wohler, als er zurückkehrte. Auf seinem Platz warteten ebenfalls dampfende Pfannkuchen. Er schenkte sich Kaffee ein, setzte sich und ließ sich nichts anmerken, als er die seltsame Form der Pfannkuchen bemerkte.
„Das sind Samkuchen“, erklärte Sam mit vollem Mund. „Sam fängt mit S an. Und Schlange und Sand. Ich mag Samkuchen.“
Erst jetzt erkannte Gavin, dass die Pfannkuchen tatsächlich annähernd die Form eines „S“ hatten. Überrascht wandte er sich an Annie, doch sie stocherte in ihrem Essen herum und achtete nicht auf ihn. Stolz betrachtete er seinen offensichtlich intelligenten Sohn. „Du bist ein schlaues Kerlchen, nicht wahr, mein Kleiner?“
Sam nickte und nahm noch einen Bissen. „Ich bin ein großer Schatz!“ Dabei lächelte er seine Mutter so an, dass klar war, von wem er dieses Lob gehört hatte.
Annie hob kurz den Kopf und betrachtete ihn voll Zärtlichkeit. „Ja, das bist du.“
Wieder bekam Gavin ein flaues Gefühl im Magen. Das ist nur der Hunger, versicherte er sich, griff nach dem Sirup und wollte sich nur noch auf das Essen konzentrieren. Vorher musste er allerdings noch eine Kleinigkeit klären. „Von jetzt an erlaube ich dir, meine Stiefel zu tragen, wann immer du willst, klar?“ Er kümmerte
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