BACCARA EXKLUSIV Band 61
Richtige zu tun.“
„Vielleicht tust du nicht das Richtige“, widersprach sie ihm mit pochendem Herzen. „Wenn ich inzwischen Auto fahren kann, dann habe ich mich auch so weit erholt, dass ich …“
Er legte ihr die Hand auf den Mund, und aus einem Impuls heraus fuhr sie ihm mit der Zungenspitze über die Handfläche.
Dylan schnappte hörbar nach Luft. „Ich muss raus“, sagte er und wich zurück, als hätte er sich verbrannt. „Du …“ Er rang um Fassung. „Ich muss eine Weile raus. Wir sehen uns später.“
Alisa hielt sich am Geländer fest und schaute ihm nach. Sie fühlte sich weder beleidigt noch gedemütigt. Immerhin war der Mann so scharf auf sie, dass er gestammelt hatte. Zwar hatte sie selbst weiche Knie bekommen, doch war es gut zu wissen, dass sie nicht allein mit heftigem Begehren kämpfen musste.
Obwohl ihr das Herz noch bis zum Halse schlug, breitete sich ein triumphierendes Lächeln auf ihrem Gesicht aus. Sie machte ihm zu schaffen. Sie atmete tief durch und fragte sich, ob sie den Mut aufbringen würde, den nächsten Schritt zu tun. Sofort schossen ihr lauter sinnliche Möglichkeiten durch den Kopf. Und wenn er sie wieder zurückwies? Und was, wenn er es nicht tat?
Diese Möglichkeit war verlockend und verführerisch.
Alisa lächelte erneut. Ja, sie machte ihm zu schaffen.
Dylan fuhr zu Justin, um sich ein wenig abzulenken und ihm die guten Neuigkeiten mitzuteilen. Doch kaum war er angekommen, wurde ihm klar, dass Amy und Justin einen romantischen Abend geplant hatten, da die Kinder bereits im Bett lagen. Das erinnerte ihn schmerzlich daran, was ihm jetzt entging.
Er unterrichtete Justin rasch vom Ergebnis des Treffens mit Grant und verabschiedete sich wieder. Für die Heimfahrt öffnete er das Verdeck seines Cabrios und hoffte, der kühle Fahrtwind würde ihn zur Vernunft bringen. Doch nach wie vor dachte er an Alisa und daran, wie sie sich in seinen Armen angefühlt hatte. Sie hatte ihn geküsst, als würde sie alles von ihm wollen.
Er jedoch war standhaft geblieben, wenn es ihm auch schwergefallen war. Alisa war eben kein Mädchen mehr, sondern eine Frau. Eine Frau, die ihm zusetzte und ihn herausforderte.
Nur noch drei Tage, bis sie geht, sagte er sich. Dann hätte er seine Pflicht getan und ihr bei der Genesung geholfen, ohne ihre Situation auszunutzen. Wenigstens für diese Zeit, so nahm er sich vor, sollte sie ihn in guter Erinnerung behalten.
Dreißig Minuten später fuhr er in die Garage und ging ins Haus. Stille empfing ihn. Dylan war erleichtert, dass Alisa offenbar nicht beschlossen hatte, ihn mit Vorwürfen zu konfrontieren oder auf ihn zu warten. Er schaute nach Tonto und fand den Welpen schlafend. Er hoffte nur, dass die Blase des Hundes bis morgen durchhielt. Wenn er, Dylan, Schlaf gebraucht hatte, dann heute.
Langsam stieg er die Treppe hinauf und ging den Flur entlang. Vor Alisas Tür blieb er stehen, dachte an die Frau dahinter, und sofort erwachte wieder seine Sehnsucht nach ihr. Doch er riss sich zusammen und ging weiter zu seinem Zimmer, dessen Leere er in dieser Nacht mehr denn je empfinden würde.
Er öffnete die Tür und verzichtete darauf, das Licht einzuschalten. Schnell streifte er seine Kleidung ab, warf sie über den Kleiderständer und drehte sich zum Bett um. Doch das war nicht leer.
Alisa spürte genau den Moment, als Dylan sie entdeckte. Sofort knisterte die Atmosphäre zwischen ihnen. Ihr Herz raste.
„Was machst du hier?“
„Ich warte auf dich“, flüsterte sie.
Er atmete schwer aus, und sie spürte seine Anspannung. „Wieso?“
Alisa ließ sich von seinem barschen Ton nicht einschüchtern. „Weil ich dich will und du mich auch.“
Er seufzte dramatisch. „Wieso machst du es mir so schwer?“
Sie nahm all ihren Mut zusammen, schlug die Decke zurück und setzte sich auf. Dann zog sie ihn zu sich herunter, küsste ihn und rieb ihre nackten Brüste an ihm. „Findest du, dass ich es dir schwer mache?“, fragte sie in neckendem Ton. „Dabei ist es doch ganz leicht.“
„Ich will nicht, dass du es dir hinterher leidtut“, sagte er und strich ihr übers Haar.
„Mir wird es nicht leidtun.“
„Warum bist du dir da so sicher?“
„Soll ich dir sagen, warum? Etwas Eigenartiges geschieht, wenn man beinah stirbt, Dylan. Man will sich hinterher, wenn man wieder gesund ist, nichts mehr entgehen lassen. Und ich will mir dich nicht entgehen lassen.“
Er wirkte noch immer unentschlossen. Alisa hielt den Atem an.
„Oh, Alisa“,
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