BACCARA EXKLUSIV Band 61
unterbrach er sie, und dieses Mal klang seine Stimme gepresst vor unterdrückten Emotionen.
„Ich verspreche es.“
Mit einem einzigen Stoß drang er in sie ein.
Alisa sog heftig die Luft ein bei dem herrlichen Gefühl, ihm so nahe zu sein. „Habe ich dir wehgetan?“, fragte er verunsichert und zog sich aus ihr zurück.
Sie schüttelte den Kopf und schlang ihm die Arme um die Taille, um ihn festzuhalten. Vorsichtig atmete sie wieder aus. „Es ist nur schon eine ganze Weile her“, brachte sie hervor, befeuchtete sich mit der Zungenspitze die trockenen Lippen und zwang sich, sich zu entspannen.
Sie hörte ihn stöhnen, so als müsste er sich beherrschen. „Wir werden es langsam angehen“, versprach er und drang erneut tief in sie ein.
Während er dann ihre Hände ergriff und sie festhielt, begann er, sich in einem nur ganz allmählich schneller werdenden Rhythmus zu bewegen. In diesen kostbaren Momenten fühlte Alisa sich, als stünde nichts mehr zwischen ihnen. Mit jeder Bewegung wurde er mehr und mehr ein Teil von ihr.
Das überwältigende Gefühl der Erfüllung kam plötzlich und durchdrang ihr Herz und ihre Seele. Sie hielt die Augen geöffnet und starrte in die Dunkelheit, so als wollte sie ihrem Schicksal tapfer entgegensehen.
Mitten in der Nacht streckte Dylan die Hand nach Alisa aus. Sie rutschte sofort zu ihm hinüber, und sie liebten sich so wild und ungestüm, dass sie hinterher eine lange Zeit atemlos und aneinandergeklammert dalagen. Am Morgen dann liebte er sie noch einmal. Langsam und behutsam, als wollte er jede Sekunde mit ihr auskosten und als sei sie für ihn das herrlichste Geschenk, das er je erhalten hatte. Seine Zärtlichkeiten, seine Art, mit ihr zu schlafen, weckte in ihr den Wunsch, mehr für ihn zu sein, mehr für ihn zu tun.
Später, als die Sonne bereits durch die Vorhänge fiel, sah Alisa ihm in die Augen und sagte: „Ich liebe dich.“
Ein Ausdruck des Erstaunens huschte über sein Gesicht, und er atmete rasch ein. „Du brauchst das nicht zu sagen.“
„Aber es ist so“, entgegnete sie und streichelte seine Wange. „Wieso bist du so überrascht?“
„Weil ich das schon sehr lange nicht mehr von irgendwem gehört habe.“
„Da ist etwas, was ich nicht verstehe“, meinte sie. „Diese Beziehung zwischen uns ist so intensiv. Ich verstehe nicht, wieso wir in den letzten Jahren nicht zusammen waren.“
Er wandte den Blick ab. Plötzlich fühlte Alisa, wie die Distanz zwischen ihnen größer wurde. „Es ist kompliziert“, antwortete er.
„Inwiefern? Sag es mir.“
Er legte seine Hand auf ihre, mied jedoch noch weiterhin ihren Blick. „Ich glaube, du wirst dich an alles Nötige erinnern, wenn du so weit bist, und ich halte es für besser, wenn du dich an uns von ganz allein erinnerst.“
„Aber …“
Lautes Bellen unterbrach sie.
Dylan lachte. „Vermutlich ist die Blase meines Traumhundes zum Platzen gefüllt. Ich gehe mit Tonto raus.“ Er gab Alisa einen Kuss. „Du kannst noch ein wenig länger schlafen.“
Grübelnd sah sie ihm dabei zu, wie er sich anzog und das Zimmer verließ. Irgendwie fühlte sie sich nach wie vor unvollständig. Es gab ganz offensichtlich einen Grund, weshalb sie und Dylan vor ihrem Unfall nicht enger zusammen gewesen waren, und er kannte ihn. Sie setzte sich auf und versuchte verzweifelt, die Antwort zu finden, fand sie aber nicht. Sie hatte das Gefühl, als würde sie mit den Fäusten gegen eine verschlossene Stahltür trommeln. Sie musste es wissen. Was immer auch sie getrennt hatte, schwebte nach wie vor wie ein unheilvoller Geist zwischen ihnen.
Grimmig ahnte sie bereits, dass diese Geister der Vergangenheit sie erneut trennen würden, wenn sie sich nicht erinnerte und sie für immer verbannte. Dylan würde es ihr nicht verraten, also würde sie sich ihre Informationen von jemand anderem holen.
8. KAPITEL
Laut ihrer Abmachung hätte Alisa am Montagmorgen fahren müssen, doch weder sie noch Dylan erwähnten es. Sie wollte bleiben, und obwohl er es nicht ausgesprochen hatte, kündete sein Verhalten davon, dass er es auch wollte.
Dylan schlief jede Nacht mit ihr, doch bei Liebesbekundungen zog er eine Grenze. Es war seltsam. Obwohl sie nicht darüber sprachen, empfand Alisa eine starke Bindung zwischen ihnen. Sie hoffte nur, dass sie sich nicht selbst etwas vormachte.
Getrieben von dem Wunsch, mehr über ihr Verhältnis zu Dylan vor dem Unfall zu erfahren, suchte sie den Krankenhauspsychiater auf und berichtete ihm von
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