BACCARA EXKLUSIV Band 61
„Emily! Alisa will mit dir sprechen!“
Emily erschien an der Tür und lächelte.
„Besteht irgendeine Chance, dass ich hereinkommen darf?“, fragte Alisa.
Emily nickte, nahm die Sicherheitskette ab und öffnete die Tür.
Nick schnappte erschrocken nach Luft. „Du kriegst Ärger. Du darfst keine Leute ins Haus lassen.“
„Ich kriege keinen Ärger, weil Alisa nämlich auf uns aufpasst, wenn Tante Amy und Justin in den Flitterwochen sind.“
„Ich will auch in die Flitterwochen“, maulte Jeremy.
„Du kriegst trotzdem Ärger“, beharrte Nick.
„Krieg ich nicht“, konterte Emily.
„Kriegst du doch.“
„Krieg ich unendlich mal nicht“, behauptete Emily und brachte ihn mit dieser Erwiderung zum Schweigen.
„Was bedeutet unendlich?“, fragte Nick schließlich misstrauisch.
„Unendlich ist größer als die größte Zahl, die du dir vorstellen kannst.“
„Ich will auch in die Flitterwochen“, wiederholte Jeremy, und seine Unterlippe zitterte.
Alisa registrierte den Beginn von Trennungsschmerz bei dem kleinen Jungen, und das rührte sie zutiefst. Sie ging in die Hocke und legte tröstend den Arm um ihn. „Ich habe Kekse für all die mitgebracht, die nicht in die Flitterwochen fahren.“
Jeremy bekam große Augen. „Kekse? Viele Kekse?“
Sie drückte ihn an sich. „Ganz viele, aber nicht so viele, dass dir schlecht davon wird. Außerdem können wir mit Fingerfarben malen und vorlesen und Spiele spielen und uns Filme anschauen.“
„Und reiten“, fügte eine tiefe Stimme hinter ihr hinzu.
Alisa fuhr erschrocken herum und entdeckte Dylan, der in der Haustür stand. Wie war er so leicht hereingekommen, nachdem sie minutenlang draußen hatte warten müssen? Sie richtete sich auf. „Was machst du denn hier?“
„Ich passe mit dir auf die Kinder auf, während Justin und Amy in meiner Wohnung in Belize Ferien machen“, erklärte er ruhig.
„Das ist unmöglich“, erwiderte sie. „Amy hat mich gebeten, an diesem Wochenende auf die Kinder aufzupassen.“
„Und Justin hat mich darum gebeten.“
Sofort war Alisa alarmiert. „Aber …“
„He, diese Kinder sind großartig, aber auch Quälgeister. Ich nehme an, Justin und Amy glaubten einfach, dass zwei Leute besser zurechtkommen als einer.“ Er zuckte die Schultern. „Sieht so aus, als würden wir uns die Aufgabe teilen müssen. Du kannst das Elternschlafzimmer haben“, sagte er großzügig und fügte, nur für ihre Ohren bestimmt, hinzu: „Aber komm ja nicht auf die Idee, dich mitten in der Nacht in mein Bett zu schleichen.“
Alisa wollte protestieren, doch er sprach schon weiter. „Und denk nicht mal daran, mich zu verführen. Ich brauche meinen Schlaf.“ Damit ging er an ihr vorbei, während sie ihm mit offenem Mund nachschaute.
11. KAPITEL
Alisas Vorstellungen von einem gemütlichen Wochenende mit den Kindern waren jäh zunichtegemacht. Mit finsterer Miene starrte sie noch immer Dylans breiten Rücken an. Sie wollte kein ganzes Wochenende mit diesem Mann verbringen, über den sie hinwegzukommen versuchte.
Amy erschien mit einem gepackten Koffer im Wohnzimmer, und ihr Blick wanderte nervös von Alisa zu Dylan. „Entschuldigt das Durcheinander bei den Verabredungen“, sagte sie. „Justin bat Dylan um Hilfe und ich dich, und nachdem wir darüber nachgedacht hatten, fanden wir, dass die Rasselbande mit zwei Erwachsenen als Aufpassern vielleicht doch besser dran ist. Macht es euch sehr viel aus?“ Ihre Frage war eher an Alisa als an Dylan gerichtet.
„Wir kommen schon zurecht“, entgegnete Dylan, bevor Alisa etwas sagen konnte.
Alisa warf ihm heimlich einen missbilligenden Blick zu. Es war offensichtlich, dass es Amy nervös machte, die Kinder zum ersten Mal allein zu lassen, daher wollte sie ihr Unbehagen nicht noch verstärken. „Wir kommen ganz sicher zurecht.“
Justin kam ebenfalls mit einem Koffer hereingeschlendert und klimperte mit den Wagenschlüsseln. Er stellte den Koffer ab, schüttelte grinsend Dylans Hand und sagte: „Ein Wochenende in Belize in deiner Ferienwohnung. Dafür stehe ich in deiner Schuld, alter Kumpel.“
„Es ist mir ein Vergnügen“, erwiderte Dylan. „Trink ein Beliken-Bier für mich mit.“
Nick und Jeremy kamen angerannt. „Amy, Justin, wir dürfen reiten“, verkündeten sie aufgeregt.
Emily trat hinter ihre Brüder.
Amy kniete sich vor die Kinder hin. „Ihr werdet ganz viel Spaß haben. Aber seid brav und tut, was Dylan und Alisa euch sagen. Und streitet euch
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