BACCARA EXKLUSIV Band 61
Masse?“
Sie ignorierte diese Bemerkung. „Vielleicht ist es am besten, wenn ich erst ein paar Fotos mache und ihn eine Weile beobachte. Kann ich mir deine Kamera borgen?“
„Klar.“ Doch seine nachdenkliche Miene verriet ihr, dass sie ihn mit ihrem Themawechsel nicht hinters Licht führen konnte.
Alisa nutzte die Atempause und verbrachte die nächste halbe Stunde damit, drinnen und draußen Fotos von dem Hund zu machen. „Woher weiß er, dass er nicht vom Grundstück laufen darf?“, wollte sie wissen, da ihr auffiel, dass Tonto innerhalb eines bestimmten Bereiches blieb.
„Durch einen elektrischen Zaun“, erklärte Dylan. „Nachdem ich ihn einmal aus dem Pferdestall geholt hatte, musste ich etwas unternehmen. Inzwischen macht er Fortschritte. Du hast eine gute Wahl getroffen.“
Sie freute sich insgeheim, dass ihr spontanes Geschenk Dylans Leben bereicherte. Während sie dann auf der Terrasse stand, schaute sie über den Swimmingpool, die angrenzenden Wiesen und Weiden und fühlte eine Spur Heimweh. Das ist unmöglich, sagte sie sich. Es konnte nicht sein, dass sie das Gefühl hatte, hierherzugehören. Und schon gar nicht zu ihm.
„Ich sollte jetzt besser gehen“, meinte sie.
„Warum?“
Irritiert stellte sie fest, dass er sie das in letzter Zeit häufig fragte. „Weil ich genug Fotos geschossen und Tonto lange genug beobachtet habe.“
„Dann kannst du dich ja jetzt entspannen. Mit mir“, ergänzte er bedeutungsvoll und kam zu ihr.
Alisas Herz pochte. Was für ein Witz. Sie konnte sich unmöglich mit Dylan entspannen. Sie machte den Mund auf, um ihm zu widersprechen, doch er legte ihr einen Finger auf die Lippen.
„Verrate es mir“, bat er mit leiser, verführerischer Stimme, die sie an die leidenschaftlichen Nächte mit ihm erinnerte. „Verrate mir, wie ich dich überreden kann zu bleiben.“
Sie kämpfte gegen die sinnlichen Erinnerungen an. „Ich werde jetzt nicht mit dir hinauf in dein Schlafzimmer gehen, wenn du das meinst“, sagte sie ein wenig atemlos.
Er machte ein überraschtes Gesicht und lächelte dann sein entwaffnendes Lächeln. „Darum wollte ich dich eigentlich gar nicht bitten.“
Alisa kam sich sofort dumm vor und bedeckte ihre glühenden Wangen mit den Händen. „Ach so, na ja …“
Dylan legte seine Hände auf ihre. „Ich warte darauf, dass du mich in dein Zimmer einlädst.“
Ihre Fantasie produzierte sofort ein erotisches Bild: Dylan, nackt in ihrem Bett, voll erregt. Ein heißer Schauer überlief sie. „Rechne lieber nicht damit.“
Er legte den Kopf schräg und musterte sie mit einem hinreißenden Lächeln. „Was macht dein Kurzzeitgedächtnis? Erinnerst du dich noch daran, wie es war, mit mir zu schlafen, oder wollen wir es wieder auffrischen?“
Lauf weg, rief ihre innere Stimme. Sie wich zurück. „Spar dir deine billige Anmache für die Schar deiner Verehrerinnen. Bei mir funktioniert das nicht. Ich bin nicht mehr die kleine Alisa, die bewundernd zu dir aufschaut.“
Sein Lächeln schwand. „Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass du nicht mehr die kleine Alisa bist. Aber auch ohne dies habe ich gesehen, was sich in deiner Wäscheschublade befindet. Jedenfalls keine Engelsflügel.“ Er kam ihr noch ein Stück näher, bis sein Gesicht dicht vor ihrem war. „Und was meine Verehrerinnen angeht – die sind mir noch nicht aufgefallen, weil ich viel zu sehr mit dir beschäftigt bin.“
Verwirrt, aber entschlossen, es sich nicht anmerken zu lassen, hob Alisa das Kinn. „Tja, dann kannst du dich ab jetzt als beschäftigungslos betrachten“, sagte sie und wandte sich zum Gehen. Doch er packte sie am Handgelenk und drehte sie wieder zu sich herum.
„Diese ganzen schlauen Bemerkungen, die du ständig über meinen angeblichen Harem machst, nutzen sich langsam ab.“
„Frauen sind doch wie Kartoffelchips für dich, Dylan. Du kannst nicht nur einen essen.“
Er verdrehte die Augen. „Du bist ja so klug. Aber ich habe Neuigkeiten für dich. So wenig, wie du ein kleines Mädchen bist, das seinen Helden bewundert, so wenig bin ich ein Playboy und …“
„Betrüger?“, schlug sie kühl vor.
„Ganz genau.“ Er presste die Lippen zusammen. „Und je eher du diese Tatsache akzeptierst, desto besser werden wir miteinander auskommen.“
„Wir müssen gar nicht miteinander auskommen“, konterte sie.
Er holte tief Luft, als ringe er um Geduld. „Da irrst du dich aber gewaltig. Das wirst du schon noch begreifen. Und wenn es mein Verderben
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