BACCARA EXKLUSIV Band 61
abzuwischen.
„Gut.“ Elizabeth stand auf. Im Moment hatten sie genug Tatsachen ins Auge geblickt. „Jetzt hilfst du mir beim Kochen, und dabei unterhalten wir uns weiter. Du hast mir immer noch nicht gesagt, warum du hier bist. Doch nicht wegen des Vaters deines Kindes, oder?“
Geschäftig mit den Töpfen klappernd, hoffte Elizabeth, Barbie würde sich endlich entspannen. Sie gab Barbie einen großen Topf, damit sie ihn mit Wasser füllte.
Gerade als Elizabeth anfing, Zwiebeln zu schälen, klingelte es. Ihr Blick durchs Fenster fiel auf Bens schnittigen, tannengrünen Jaguar auf der Auffahrt.
„Würdest du bitte aufmachen, Barbie?“
Gleich darauf hörte sie Stimmengemurmel von der Haustür her. Hauptsächlich redete Ben, aber Barbie antwortete. Das war gut so. Wenn sie das Mädchen doch dazu bringen könnte, sich zu öffnen …
„Hallo“, begrüßte Ben sie, als er in die Küche kam. Er trug einen dreiteiligen dunkelblauen Anzug, der perfekt saß. Wahrscheinlich war er maßgeschneidert. „Wir müssen Ihre Küche als Treffpunkt beibehalten, sonst treffen wir uns überhaupt nicht.“
Sie lachte. Sein Ton war neckisch, jedoch nicht zu vertraulich. Ben hatte etwas an sich, was Elizabeth unweigerlich in seinen Bann zog. Ausstrahlung, ganz einfach. „Offenbar wohnen Sie nicht weit entfernt. Andernfalls würde ich Sie nicht so oft sehen.“
„Nicht allzu weit“, räumte er ein. „Auf der Suche nach Barbie sagte mir eine ihrer Freundinnen, dass sie vermutlich hier sei. Ich bin sofort hergekommen, damit ich nichts verpasse, zum Beispiel den Plausch unter Frauen.“
Barbie errötete. „Ich musste unbedingt mit Miss Gallagher reden.“
„Worüber, Püppchen?“
„Nenn mich nicht Püppchen! Nur weil Mom mich nach einer Puppe benannt hat, heißt nicht, dass ich eine bin. Ich bin echt!“
Einen Moment lang schien Ben völlig überrascht vom Ausbruch seiner Tochter. „Das weiß ich doch, Honey. Püppchen ist nur ein Kosename, weiter nichts.“
„Das glaub ich dir nicht. Für dich war ich immer ein kleines Spielzeug“, beharrte sie.
Elizabeth konzentrierte sich ganz auf die Zwiebel in ihrer Hand und begann, sie zu hacken, während sie aufmerksam zuhörte.
„Das stimmt nicht, Barbie, und du weißt das genau.“ Ben sprach leise, aber langsam wurde er ungeduldig.
Elizabeth beschloss einzugreifen, ehe es zum Streit kam. „Barbie, würdest du den Topf mit Wasser bitte zum Kochen aufsetzen?“
Mit einem letzten bösen Blick auf ihren Vater tat Barbie wie geheißen.
„Haben Sie schon gegessen, Ben?“
„Nein. Aber ich möchte Sie nicht weiter stören. Sie werden nie wieder mit mir reden, wenn wir mit unseren Familienproblemen auch noch zum Essen bleiben.“ Wieder war sein Ton neckisch, aber sein Blick sagte ihr, wie ernst er es meinte.
Sie ging zum Herd. „Barbie lag schlafend vor meiner Tür, als ich nach Hause kam. Wir sind gerade beim Essenkochen. Sie können gern mitessen, wenn Sie wollen.“ Elizabeth bemühte sich, gleichgültig zu wirken, doch ihr Herz klopfte schneller. Insgeheim betete sie, dass er zum Essen bleiben würde.
„Kann ich wenigstens irgendwie helfen?“
Warum hatte sie nicht ihr Make-up überprüft? Lass diesen Unsinn, Elizabeth, schalt sie sich sofort. „Können Sie denn kochen?“
„Natürlich.“ Ben hängte sein Jackett über einen Stuhl. Dann krempelte er die Hemdsärmel hoch, und Elizabeth bekam seine kräftigen gebräunten Unterarme zu sehen. „Haben Sie eine Schürze?“
„In der obersten Schublade unter der Mikrowelle.“ Sie schob die restlichen Zwiebeln samt Hackmesser und Holzbrett zu Ben hinüber, ohne ihn anzusehen. „Sie können hiermit anfangen.“
„Daddy hasst es, Zwiebeln zu hacken. Er behauptet, seine Hände würden tagelang danach riechen.“
„So ist es“, erwiderte Elizabeth. „Genau wie sie nach Öl riechen, wenn man den Ölfilter des Wagens wechselt.“
„Wollt ihr beide mich ärgern?“, fragte Ben, während er mit Zwiebelhacken anfing. „Öl riecht eben männlich. Zwiebeln nicht.“
„Ach, wirklich? Was ist denn männlich daran, nach altem Öl zu riechen?“ Spielerisch entrüstet zog Elizabeth eine Braue hoch. „Und seit wann ist Zwiebelgeruch ein weiblicher Duft? Im Übrigen, was genau ist männlich?“
Barbie kicherte. „Ja, Daddy. Was ist männlich?“
Gutmütig ließ Ben die Neckerei über sich ergehen, ohne seine Arbeit zu unterbrechen. „Männlich ist alles, was stark riecht, schwer aussieht und nicht mit
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