BACCARA EXKLUSIV Band 61
Rechnung.“
„Wie ist es mit praktischen Tipps für eine Hochzeit in meiner Familie?“
„Was verstehen Sie unter ‚praktischen Tipps‘?“
Gedankenverloren starrte Ben in seine Kaffeetasse. Er hatte ein markantes Gesicht, das durch Linien und Furchen nur umso attraktiver wirkte. Doch es war sein Selbstbewusstsein, gepaart mit einer Spur Verletzlichkeit, was ihn unwiderstehlich machte.
Wenn jemand wie ein Magnet auf Frauen wirkte, dann er.
Seine Antwort riss Elizabeth aus ihren Gedanken. „… ich meine, soll ich Barbie mitnehmen und so tun, als sei alles bestens?“
Einen Augenblick lang hatte Elizabeth den Gesprächsfaden verloren. Sie räusperte sich. „Ich glaube nicht, dass eine große, turbulente Familienfeier eine gute Gelegenheit ist, um zu verkünden, dass ein Baby unterwegs ist, besonders, wenn es nicht die Braut ist, die eins erwartet.“ Als er die Stirn runzelte, tätschelte sie ihm grinsend die Hand. „Das sollte ein Scherz sein.“
Doch der gut aussehende Mann, der da an ihrem Küchentisch saß, war nicht zum Scherzen aufgelegt. „Sollte ich eine Begleiterin mitnehmen?“
Ihr Herz machte einen Sprung. Doch sie unterdrückte diese Reaktion augenblicklich. „Haben Sie momentan denn eine Bekannte, mit der Sie ausgehen?“
„Nein.“
Nur ungern gestand sie sich ein, wie schön dieses Wort in ihren Ohren klang. Falls er frei war … aber darüber sollte sie jetzt nicht nachdenken. „Dann ist es keine gute Gelegenheit, jemand Neues einzuladen.“
Wieder blickte er ihr tief in die Augen, und sie wurde ganz nervös. Seinen Mund umspielte der Anflug eines Lächelns. Während sie noch hingerissen auf seine sexy Grübchen starrte, drang Bens nächste Frage wie eine kleine Explosion in ihr Bewusstsein. „Würden Sie uns zur Hochzeit begleiten? Bitte!“
„Das geht nicht. Nein.“ Sie schüttelte den Kopf und hatte das Gefühl, prickelnder Champagner ströme durch ihre Adern. „Nein, ausgeschlossen.“
„Warum nicht?“ Er ergriff ihre Hand. Mit dem Daumen strich er sacht über ihre Handfläche, was Elizabeth unglaublich sinnlich fand. Ob er das unbewusst oder in voller Absicht tat, spielte keine Rolle. Die Wirkung war die gleiche. „Sind Sie mit jemandem liiert?“
„Nein. Aber darum geht es nicht.“
Amüsiert fuhr er fort: „Haben Sie eine Krankheit, die Sie daran hindert, zu tanzen und mit Leuten zu reden, die Sie nicht kennen und wahrscheinlich nicht wiedersehen werden?“ Die Grübchen in seinen Wangen vertieften sich.
„Nein, natürlich nicht.“ Wieder schüttelte Elizabeth den Kopf, doch ihre Freude war kaum noch zu unterdrücken. „Aber auch darum geht es nicht.“
„Sind Sie allergisch gegen Small Talk, Essen, Getränke oder Hochzeitstorten?“
Lachend verneinte Elizabeth.
„Sind Sie allergisch gegen Väter oder Teenager? Oder sonnige Sonntagnachmittage in parkähnlicher Umgebung, wo fröhlich gefeiert wird?“
„Natürlich nicht.“
Ben fing an, mit dem Daumen zärtlich über ihren Handrücken zu streichen. „Dann sagen Sie bitte Ja. Ich verspreche, ein exzellenter Begleiter zu sein.“
„Ich weiß, aber …“
„Ich werde mich bestens betragen. Bitte.“
„Es geht nicht. Ich kann nicht Barbie helfen und mich mit Ihnen verabreden.“
„Dann betrachten Sie es nicht als Rendezvous. Betrachten Sie es als Hilfestellung für Barbie, die mit ihrem alten verknöcherten Vater nicht klarkommt.“
„Ich weiß nicht recht.“ Dabei sagte sie sich, dass sie ihn doch nur zu einer Hochzeit begleiten sollte. Nicht sich lebenslang an den Mann binden.
„Und Sie können mir Ihre Dienste in Rechnung stellen.“
„Was für Dienste?“, fragte sie argwöhnisch.
„Psychologische Beratung. Das ist doch Ihr Job, oder?“
Sie entspannte sich. „Schön, dass Sie sich daran erinnern, aber Hochzeiten werden normalerweise nicht berechnet.“
„Egal.“ Er grinste, und Elizabeth war erneut hingerissen von seinen Grübchen. „Schicken Sie mir trotzdem Ihre Rechnung.“
In dem Moment kam Barbie mit beleidigter Miene in die Küche. „Ich bin fertig für die Schule.“
Elizabeth entzog Ben ihre Hand und stand auf. „In Ordnung, Barbie. Setz dich schon mal in den Wagen, okay?“
Barbie nickte und ging zur Haustür. „Wiedersehen, Dad. Bis heute Abend.“
„Wiedersehen, Barbie. Ich habe dich lieb.“
Keine Antwort.
Elizabeth traf ihre Entscheidung. Es war nicht fair, Ben für den Tod seiner Frau zu bestrafen, denn genau das tat Barbie ihrer Meinung nach. „Also
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