BACCARA EXKLUSIV Band 61
sehr kultivierte Art.
„Da gibt es nicht viel zu erzählen. Ich stamme aus Michigan und bin die Jüngste von drei Schwestern. Virginia ist Köchin in Austin, Texas. Mary Ellen lebt in Houston und hat dort ihr eigenes Video-Studio.“
„Sind sie verheiratet?“
„Ja, beide.“
„Und wie steht es mit dem Mann in Ihrem Leben?“
Augenblicklich fielen Elizabeth die vielen einsamen Tage und Nächte ein. Sie straffte die Schultern. Nein, er würde ihr nicht einreden, wie schrecklich das Leben ohne Partner war. „Es gibt keinen. Aber das wissen Sie bereits.“
Er grinste. „Stimmt, aber warum? Sie sind eine attraktive Frau.“
„Weil ich es so will.“ Sie stand auf und griff nach den schmutzigen Tellern. „Mir war nicht bewusst, dass ich einen Grund brauche.“
Auch Ben stand auf und half beim Abräumen, als sei das die natürlichste Sache der Welt. „Das nicht, aber die Frage ist doch berechtigt.“ Wie schon vorhin war er ihr viel zu nah. Er ließ ihr kaum Luft zum Atmen. „Sie sind tüchtig, intelligent und fürsorglich.“
Elizabeth wurde ganz heiß, und ihr Herz begann heftig zu klopfen. „Danke für das Kompliment.“
Sie stellte das Geschirr neben die Spüle und wandte sich dann zu Ben um. Er stand ganz dicht vor ihr.
Der Blick aus seinen dunkelbraunen Augen war unergründlich, als er ihn über ihr kastanienbraunes Haar gleiten ließ, ihre hohen Wangenknochen, ihr energisch vorgerecktes Kinn. An ihrem Mund blieb er hängen.
Ihr lief ein elektrisierender Schauer über den Rücken. Ben hatte eine so starke männliche Ausstrahlung, dass jede Frau automatisch darauf ansprach. Und das galt auch für sie, Elizabeth.
„Sie haben recht.“ Sie beschloss, seine Frage nach einem Freund zu beantworten, statt ihren üblichen Schutzwall zu errichten. „Ich war mit jemandem befreundet, doch er konnte nicht verstehen, warum ich meinem Beruf so viel Zeit widme, besonders weil ich für die viele zusätzliche Arbeit kaum bezahlt werde. Für ihn war Erfolg gleich Geld.“
„Und das trifft nicht zu?“
„Nein. Erfolg hat nichts mit Geld zu tun. Wenn man Erfolg mit etwas hat, dann ist der Erfolg selbst die Belohnung.“
„Natürlich. Das hätte ich wissen müssen.“
„Ja, hätten Sie.“ Sie betrachtete ihn eingehend. „Und ich glaube, Sie haben es gewusst.“
„Stimmt.“ Er lächelte. „Die, die es nicht wissen, sollten sich schämen. Ihr Freund hat viel verloren.“
Sie zuckte mit den Schultern. „Allein lebt es sich leichter.“
„Wie schade, dass Sie so denken.“ Die Hände um ihre Taille gelegt, zog Ben Elizabeth langsam an sich. Seine Brust fühlte sich hart und muskulös unter ihren Händen an, und sie spürte seinen kräftigen, regelmäßigen Herzschlag. Sein sinnliches Lächeln wirkte wie ein übermächtiger Zauber auf sie, der jeden klaren Gedanken aus ihrem Kopf verbannte. „Wir sind alle dafür geschaffen, zu lieben und geliebt zu werden, Elizabeth. Sie sind da keine Ausnahme.“
„Nein“, flüsterte sie. Seine heisere Stimme beschwor ausgesprochen erotische Bilder vor ihrem geistigen Auge herauf. „Oder zumindest habe ich noch nicht den Richtigen getroffen.“ Sie räusperte sich und zwang sich, ihre Fantasie zu zügeln – statt sich Ben zum Beispiel splitternackt vorzustellen. „Ich bin nicht bereit, Kompromisse einzugehen.“
„Ich auch nicht. Sie sind ein Mensch, der anderen viel schenken kann. Und Sie verdienen einen Mann, der das zu schätzen weiß.“
Sie reckte das Kinn vor. „Den perfekten Partner gibt es nicht für mich, davon bin ich fest überzeugt.“
„Doch, den gibt es.“ Seine Stimme war nur noch ein Flüstern. Er neigte den Kopf, sein warmer Atem streifte ihren Mund. Unvermittelt fühlte sich Elizabeth ganz als Frau. Sexy. Begehrenswert.
Aufreizend zart berührten seine Lippen ihren Mund, es war wie der Hauch eines Kusses, doch es genügte, um ihr Innerstes erbeben zu lassen. Und es war wundervoll. Sie hatte Angst, sich zu bewegen, weil Ben sonst womöglich aufhörte.
Das Eis, das Eis, das ihr Herz so lange umschlossen hatte, begann zu schmelzen. Vermutlich war der Kuss nur ein Spiel für ihn, um sich die Zeit zu vertreiben. Es war überaus gefährlich, darauf einzugehen.
Dennoch wollte sie mehr. Sie wollte sich an Ben schmiegen, die Hände über seine breiten Schultern gleiten lassen, die Hitze ihrer nackten Körper spüren …
Ohne sich bewusst zu sein, was sie tat, schlang Elizabeth Ben die Arme um den Nacken.
Als er sie erneut küsste –
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