BACCARA EXKLUSIV, BAND 64
und glitt tief in sie hinein.
In wilder Ekstase warf Lucy den Kopf hin und her. Er hörte sie seinen Namen keuchen, dann riss die Wucht ihres Höhepunkts auch ihn mit.
Nach einer Weile drehte Lucy sich auf die Seite und kuschelte sich mit angezogenen Knien eng an ihn.
„Ich mag das sehr, was du da machst“, murmelte er in ihr Haar.
„Was meinst du?“
„Nach deinem Höhepunkt. Wenn du dich mit Armen und Beinen an mich drängst, als wolltest du in mich hineinkriechen.“
„Tu ich das? Entschuldige.“
Ethan hielt sie noch fester. „Ich mag das. Um Nähe geht es doch schließlich, oder?“
Er lauschte auf ihre gleichmäßiger werdenden Atemzügen. Sicher hatte sie nach Toms Enthüllungen in der vergangenen Nacht wenig geschlafen. Er selbst verspürte wenig inneren Frieden. Auch keine Ungeduld, zu seiner Arbeit zurückzukehren. Oder auch nur Selbstzufriedenheit nach dem besten Sex seines Lebens.
Lucy war warm und duftete sexy. Für einen Moment ging ihm das Herz unendlich weit auf, und er schmiegte sich noch enger an sie. Dann fühlte er sich plötzlich hohl.
Das Wichtigste zuerst. Er musste die Sache mit Turtle Island anschieben. Das Geschäft abschließen, sagte er sich. Ein miserabler Zeitpunkt, wenn ihr hier alles um die Ohren flog. Konnte er seine Abreise aufschieben, nur ein paar Tage?
Ethan hob den Kopf, um Lucys Gesicht zu betrachten.
Hab Geduld, beschwor er sich, zieh deinen Plan durch, und in ein paar Jahren – nicht einmal – konnte er sich zurücklehnen und über die Zukunft nachdenken. Vielleicht mit Lucy – falls sie ihn dann immer noch wollte.
Er konnte über Lucy nachdenken.
Langsam streckte sie ihre angezogenen Beine aus, und da nun nichts mehr zwischen ihnen war, kuschelte sie sich mit einem zufriedenen Seufzer noch enger an ihn. Ihm wurde von Neuem warm ums Herz. Er empfand mehr Nähe als je zuvor.
Er konnte über die Liebe nachdenken. Darüber, Lucy zu lieben.
Ethan kniff die Augen zu, dann riss er sie wieder auf.
Lucy zog Regenmantel und Gummistiefel an und ging zu den Stallungen, um aufzuräumen. Ihr Stallbursche war durch das Hochwasser verhindert, und sie konnten die Pferde nicht zurück in die Ställe bringen, ehe die Boxen gereinigt waren. Der Geruch von durchnässtem Stroh und Schlamm passte bestens zu ihrer schlechten Laune.
Lucy war es müde, dass sie Menschen, die sie mochte und von denen sie Liebe wollte, gleichgültig war. Offenbar war sie nicht liebenswert. Zu keiner Zeit, angefangen an dem Tag, an dem ihre Mutter weggegangen war.
Sie kehrte und fegte wie besessen.
Sie musste etwas an sich haben, das sie nie die Nummer eins für jemanden werden ließ. Sie würde immer nur ein Zeitvertreib sein, eine Geliebte in der Ferne, die schusselige, nette Lucy.
Ihr Groll war unvernünftig. Sie konnte ebenso wenig von Ethan erwarten, dass er seinen Job aufgab, sein Leben, wie er von ihr, dass sie ihr Erbteil aufgab. Vor Anstrengung und Frustration heftig atmend, stützte sie sich auf ihren Besen. Falls er das überhaupt gemeint hatte.
Wenn Tom allerdings seinen Willen bekam, würde ihr Erbe geteilt werden und den Bach hinuntergehen. Und wie würde sie dann dastehen?
So wie immer. Mit nichts. Mit niemandem. Und ohne Zufluchtsort. Sie fegte weiter.
Welche Möglichkeiten hatte sie? Die vernünftigste war zu bleiben und gegen Toms Eigensinn anzukämpfen, womöglich gegen seine Feinde und ganz bestimmt gegen seine Dämonen, während sie irgendwie versuchte, Summerhill von einer überschuldeten, schlecht geführten Lodge und einer vernachlässigten Farm zu einer … ja was, zu machen? Hatte sie überhaupt eine brauchbare Idee?
Oder sie konnte in das nächste Flugzeug steigen und wegfliegen. Egal wohin. In der Vergangenheit hatte das immer funktioniert. Bis ihr Vater erkrankte und der Geldstrom versiegte.
Aber vielleicht liebte Ethan sie oder würde sie mit der Zeit lieben. Er gab ihr Hoffnung. Mit ihm erschien ihr alles möglich. Sie fühlte sich clever, nicht töricht. Und vielleicht hatte er ihr sogar ein wenig Glauben an sich selbst gegeben.
Ihre Gedanken wirbelten wild durcheinander.
Was würde er tun, wenn sie ihm jetzt gleich ihre Liebe gestand? Würde er weglaufen wie alle, die ihr je etwas bedeutet hatten?
Tief in Gedanken versunken, nahm Lucy nur unbewusst wahr, dass der Stallbursche erschienen war.
„Himmel“, sagte er beim Nähertreten. „Drei Jahre lang litten wir unter der Dürre, und jetzt das. Immer heißt es alles oder nichts, stimmt’s?“
Damit
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