BACCARA EXKLUSIV, BAND 64
Job ist wichtig“, meinte sie lahm.
„Wirst du zurechtkommen?“
„Natürlich.“ Das klang überzeugter, als sie war.
Ethan lehnte sich zurück, ohne den Blick von ihr zu wenden. „Ich muss abreisen. Aber …“
Lucy blinzelte. Hatte er etwa ein schlechtes Gewissen? „Das ist nicht zu ändern.“ Sie wollte auf keinen Fall, dass er sich schuldig fühlte. Ihre missliche Lage war nicht sein Problem.
„Ich werde zurückkommen – sobald ich kann –, wenn du das möchtest …“
Und dann wirst du wieder abreisen, dachte sie. Und bald wirst du in deinem Projekt aufgehen und immer seltener anrufen. „Ich hoffe, du bekommst den Zuschlag. Der Vertrag ist wichtig für dich.“
„Äußerst wichtig. Danach wird sich alles ändern.“
Lucy versuchte interessiert auszusehen, aber das war schwierig, wenn man innerlich Abschied nahm.
„Ich denke daran, irgendwo Land zu kaufen. Glaubst du, woanders leben zu können als auf Summerhill?“
Lucy sah auf. Er hatte diese Frage so schnell gestellt, dass es sich fast anhörte, als sei er nervös. Doch das konnte sie sich bei Ethan einfach nicht vorstellen.
Sie wiederholte die Frage im Stillen. Konnte sie woanders leben? Mit dir?, hätte sie am liebsten nachgehakt. Vielleicht mit dir, antwortete sie in Gedanken. Bat er sie, mit ihm zu gehen?
Ihr kam ein beunruhigender neuer Gedanke. Wollte er sie nur auf das Schlimmste vorbereiten? Sie hatten nicht darüber gesprochen, was er im Dorf in Erfahrung gebracht hatte. Vielleicht wollte er ihr zu verstehen geben, dass sie sowieso keine Chance hatte, Summerhill zu behalten. „Wenn ich das täte, würde Tom das Land aufteilen.“
Ethan nickte bedächtig. Lucy las Bedauern in seinem Blick. Und sie wollte weder, dass er sich schuldig fühlte, noch etwas bedauerte.
„Lucy, ich bin jederzeit telefonisch erreichbar.“
„Mach dir keine Sorgen. Ich habe ihm gesagt, dass ich mich ihm entgegenstelle, wenn er das Land verkaufen will.“
„Das weiß ich doch.“
Ja, das habe ich dir zu verdanken, dachte Lucy. Vor einer Woche hätte ich mich nicht gewehrt.
Ein unangenehmes Schweigen entstand, während sie beide so taten, als wären sie mit ihrem Frühstück beschäftigt. Immer wieder warf sie ihm über den kleinen Tisch hinweg hastige Blicke zu. Kann ich damit leben, fragte sie sich alle paar Monate mit ihm zu schlafen und ansonsten nur mit ihm zu telefonieren? Er wird abreisen. Und ich werde ihn gelegentlich besuchen. Und mehr wird es nicht sein.
Lucy holte tief Atem. Sie wollte kein Mitleid von ihm. Sie wollte keine Opfer und Bedingungen. Als sie hochsah, merkte sie, dass er sie besorgt beobachtete.
Er seufzte. „Verdammt! Ich bleibe …“
Lucy versteifte sich. Sie wollte keine Verpflichtung sein. Seine Verpflichtung. Abrupt stand sie auf. Sie kannte einen Weg, einen Mann zum Schweigen zu bringen, ehe er etwas sagte, das nicht zurückgenommen werden konnte.
Ihr Körper würde sie beide retten. Sie wurde von heftigem Verlangen gepackt.
Das kann ich geben, dachte sie, und es kommt von Herzen und bedarf keiner Worte.
Ethan erhob sich ebenfalls, als sie die Hand nach ihm ausstreckte. Sie fielen einander in die Arme, und Lucy zog ihn am Gürtel zum Bett hinüber. Er nahm ihr Gesicht in beide Hände und küsste sie wild und leidenschaftlich.
Lucy stöhnte, überwältigt von purer Lust. Sie schob ihm das Hemd über die Schultern. Es war ein Hochgenuss, seine Muskeln unter ihren Händen zu spüren. Sie strich über seinen flachen Bauch, dann behutsam weiter abwärts. Sie konnte es kaum erwarten, ihm die Hose abzustreifen und dabei seine geschmeidige Haut zu streicheln.
Sie tat alles, damit er nur noch fühlte. Wenn er weit weg war, sollte er sich an das hier erinnern – welche Gefühle sie in ihm weckte. Kein schlechtes Gewissen sollte seine Erinnerung trüben. Sie wollte, dass eine körperliche, greifbare Erinnerung von ihr in ihm blieb.
Je tiefer sie glitt, desto stiller wurde Ethan, doch sie spürte, wie das Blut in seinen Adern pulsierte. Schnell zog sie ihm Hose und Shorts über die langen Beine und ging in die Knie. Dann bewegte sie die Hände wieder aufwärts, umfasste seinen Po und knetete seine verspannten Muskeln. Er hatte wunderbare, kräftige Oberschenkel, doch er zitterte, als sie ihn in die Hand nahm. Zärtlich strich sie von unten bis oben über seine ganze Länge, liebte es, wie seidig er sich anfühlte und wie er sich ihr entgegendrängte. Mit den Fingerspitzen umrundete sie seine empfindsame Spitze.
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