BACCARA EXKLUSIV, BAND 64
war.
„Wohin fahren wir?“, erkundigte sie sich, da sie nicht einmal wusste, wo Jack wohnte.
„Zum ‚Plaza‘.“
Das „Plaza“? Sie würde im Hotel wohnen? Katie hatte angenommen, Jack würde sie in seiner Wohnung unterbringen. Anscheinend war sie ein wenig voreilig gewesen. Abgesehen davon, dass es ihr peinlich war, fuhr sie auch noch zu einem Hotel, das sie sich nicht leisten konnte. Sie nannte dem Fahrer eine billigere Hotelkette. „Ich würde lieber dort wohnen.“
„Dort findet eine große Tagung statt, Ma’am. Wenn Sie keine Reservierung haben, werden Sie da nichts mehr bekommen.“
„Mr. Reilly war in der Lage, im ‚Plaza‘ ein Zimmer zu bekommen“, erinnerte sie Ralph.
„Mr. Reilly besitzt ein Zimmer dort.“
„Was?“
„Für seine Besucher und für …“, er räusperte sich, „… Gäste.“
„Gäste“, wiederholte sie. Eifersucht erwachte bei dem Gedanken an all die Frauen, die sie auf den Fotos mit Jack gesehen hatte. „Tja, er hat bestimmt oft welche.“ So froh sie darüber war, die Hotelrechnung wahrscheinlich nicht bezahlen zu müssen, so sehr kränkte es sie, wie alle anderen Frauen, mit denen er zu tun hatte, behandelt zu werden. Aber wieso sollte er sie auch anders behandeln?
Sie presste die Lippen zusammen. Hatte sie ihm und sich nicht versprochen, dass sie keine Erwartungen hatte? Und doch dachte sie bereits besitzergreifend an ihn, obwohl sie erst ein Mal miteinander geschlafen hatten.
Ralph setzte sie vor dem Hotel ab, sie meldete sich am Empfang und ging anschließend auf ihr Zimmer. Es handelte sich um eine Suite, bestehend aus einem Wohnzimmer mit Kamin und einem Schlafzimmer mit Doppelbett. Sie versuchte nicht daran zu denken, wie oft Jack darin gelegen und eine andere Frau in den Armen gehalten hatte.
Doch als sie aus dem Fenster sah, vergaß sie das Bett. Der Blick auf den Sonnenuntergang über dem Central Park und auf die Stadt war atemberaubend. Als sie sich von dem Anblick losreißen konnte, bemerkte sie die Tasche von „Bloomingdale’s“ auf der Kommode. Darin befand sich eine große Schachtel. Katie öffnete die Notiz darauf.
Liebe Miss Devonworth, Jack bat mich, für Sie etwas zum Anziehen für heute Abend auszusuchen. Ich hoffe, es passt.
Ich freue mich darauf, Sie kennenzulernen.
Carol Casey
PS Jack lässt ausrichten, dass selbstverständlich keine Verpflichtung besteht, es zu tragen. Es ist nur ein Vorschlag.
Jack wusste, dass sie nichts Passendes zum Anziehen haben würde. Er wollte nicht, dass sie ihn in Verlegenheit brachte.
Sie verdrängte ihre Gefühle und öffnete die Schachtel. Das Kleid war blau und trägerlos, mit einem Seidenoberteil und einem gebauschten Rock aus mehreren Lagen Chiffon. Es war ein Kleid wie für eine Prinzessin.
Jack ging durch die Lobby des „Plaza“, vorbei an der Bar zu den Fahrstühlen. Er war schon oft in dieser Lobby gewesen. Meistens hatte er hier die Frauen getroffen, mit denen er verabredet war. Doch nie war er vorher so nervös gewesen.
Er rückte seine Smokingfliege gerade und betrat den Fahrstuhl. Erst nachdem er von Katie weggefahren war, war ihm eingefallen, dass es sich um eine Veranstaltung handelte, die Gesellschaftskleidung erforderte. Er wollte jedoch nicht, dass Katie sich extra ein Kleid kaufen musste. Er hielt es für besser, sie mit einem Kleid zu überraschen, sobald sie im Hotel war. Außerdem hätte sie ihm unter anderen Umständen nie erlaubt, ihr eines zu kaufen. Dazu war sie viel zu stolz.
In Gedanken ging er noch einmal den sorgfältig geplanten Abend durch. Zuerst ein Abstecher auf den Ball, dann ein romantisches Abendessen bei „Fachette“. Anschließend eine Tour durch die Stadt und ein Schlummertrunk hier. Und dann … Er lächelte. Er würde sein Versprechen halten und Katie geben, was sie wollte – ohne weitere Verpflichtungen.
Er klopfte an die Tür, hörte Schritte, und dann wurde die Tür geöffnet.
Jack war zu benommen, um zu sprechen. Er hatte Katie noch nie so schön gesehen. Ihr schulterlanges Haar war glatt zurückgesteckt, das Make-up sehr dezent. Doch die Wirkung des Kleides war geradezu magisch.
Katie grinste und winkte. „Danke für die Leihgabe. Ich werde mir Mühe geben, es nicht zu bekleckern.“ Sie ging an ihm vorbei. „Fertig?“
„Warte. Lass mich dich ansehen.“ Jack hielt sie am Arm und betrachtete sie ausgiebig von Kopf bis Fuß. „Du bist wunderschön.“
„Danke.“ Sie machte sich los und ging weiter.
„Katie“, rief er. „Was ist
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