BACCARA EXKLUSIV Band 67: DEIN SINNLICHSTES VERSPRECHEN / MIT DIR EIN LEBEN LANG / JEDEN TAG EIN BISSCHEN MEHR / (German Edition)
gab es keinen Lärm und keine Menschen, und sie hatte das Gefühl, zum ersten Mal nach langer Zeit wieder klar denken zu können. Und der ruhige Rhythmus des Lebens hier draußen gab ihr Zeit für ihre Tagträume.
Und dieser Gedanke brachte sie wieder zu Mike zurück. Ihrem Lieblingstagtraum.
„Okay, das reicht für heute!“, rief Mike, und Nora blinzelte und ließ sich in die Gegenwart zurückholen. Mike warf Rick die Leine zu und näherte sich Nora.
„Ein hübsches Pferd“, sagte sie, als sie sicher war, dass ihre Stimme ihr gehorchen würde.
„Und ganz schön dickköpfig“, meinte er grinsend und zog seine Lederhandschuhe aus. „Es wird eine Ewigkeit dauern, bis ich diese kleine Stute dazu bringen kann, einen Sattel und Zaumzeug zu akzeptieren.“
Er klang angewidert, aber Nora ließ sich nichts vormachen. Sie hatte die Bewunderung in seinen Augen gesehen, mit der er der Stute nachsah. Sie lachte leise. „Genau das gefällt dir doch an ihr.“
Mike sah sie überrascht an. „Ja. Ich glaube, du hast recht.“ Er nahm den Hut ab und fuhr sich mit der Hand durch das Haar. Dann stützte er den Ellbogen auf den Zaun. „Das Training der Pferde ist der beste Teil der Rancharbeit.“
„Und welchen Teil magst du nicht so sehr?“
„Es gibt keinen einzigen, der mir nicht behagt. Es gefällt mir hier draußen. Alles auf einer Ranch ist gut, und ich habe nicht vor, in die Stadt zu ziehen. Niemals in meinem ganzen Leben!“ Das Letzte sagte er mit einem Nachdruck, der Nora erstaunte. Als wollte er ihr damit eine Botschaft geben. Sie konnte sich nicht vorstellen, welche das sein könnte. „Das kann ich gut verstehen.“
„Was?“
Sie hob das Gesicht der sanften Brise entgegen und blickte über den Hof hinweg zu den Obstbäumen, die in einer Reihe standen. Über ihnen war der Himmel heute tiefblau mit nur wenigen kleinen Federwolken hier und da.
„Ich sagte, dass ich dich verstehen kann“, wiederholte sie. „Es ist so schön hier. Und so ruhig.“
„Ja.“
„Ich weiß, Tesoro ist nur eine kleine Stadt, aber trotzdem. Manchmal gehen mir der Lärm und all die Leute auf die Nerven.“
„Hm.“
Sein Ton sprach Bände, und Nora sah ihn ernst an. „Du glaubst mir nicht.“
„Sagen wir einfach, dass ich dasselbe schon mal gehört habe.“
„Ach, ja? Und von wem?“
„Von Vicky.“ Er spuckte ihren Namen regelrecht aus und verzog dabei den Mund, als hätte er auf etwas Bitteres gebissen.
Noras Magen zog sich zusammen, und sie sagte sich, dass es klüger wäre, das Thema fallen zu lassen. Mike ließ keinen Zweifel daran, dass er nicht weiter über seine Exfrau reden wollte. Aber da war noch etwas in seiner Stimme, das sie rührte, ein Anflug von Enttäuschung, ein Schmerz, der einfach nicht erlaubte, dass sie die Sache auf sich beruhen ließ.
„Was gefiel ihr hier nicht?“
Er atmete tief ein und senkte den Blick. „Es wäre einfacher, mich zu fragen, was ihr gefiel.“
„Okay. Stell dir vor, ich hätte gefragt.“
Langsam hob er den Kopf und sah Nora wieder an. „Nichts.
Weder die Stille noch die Einsamkeit noch Emily. Und am Ende auch ich nicht.“
„Sie war ein Dummkopf.“
Er zuckte die Achseln, aber Nora durchschaute seine Pose. Die Erinnerung an die Demütigung schmerzte ihn immer noch. „Ich war nicht weniger dumm“, sagte er. „Ich glaubte, körperliches Verlangen wäre eine gute Basis für eine Ehe.“ Er sah sie wieder an, und Nora las Bedauern in seinen dunkelgrünen Augen. „Ich habe mich von meiner Libido leiten lassen. Aber das werde ich nie wieder tun.“
„Das verlangt ja auch keiner von dir“, sagte sie. Obwohl das nicht ganz stimmte. Da ihre Libido im Augenblick ziemlich verrückt spielte, hätte Nora gar nichts dagegen gehabt, wenn Mike sich dieses eine Mal von seiner körperlichen Leidenschaft leiten ließe.
„Dir scheint es hier zu gefallen“, sagte er, und der plötzliche Themenwechsel verwirrte sie einen Moment lang.
Aber sie tat Mike zu seiner offensichtlichen Erleichterung den Gefallen und ging auf seine Bemerkung ein. „Ja, das stimmt. Es ist wunderschön. Und das Ranchhaus ist so groß. So wie eigentlich alles hier. Was für ein herrliches, weites Land. Man wird an Zeiten erinnert, als es noch überall Büffel gab.“
Er lachte. „Leider gibt es keine Büffel mehr, aber dafür Pferde, ein paar Obstbäume …“
„Das ist mehr als genug“, unterbrach Nora ihn. „Es ist ein idealer Platz, um Kinder großzuziehen.“
Oh. Falscher Zug. Seine
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