BACCARA EXKLUSIV Band 67: DEIN SINNLICHSTES VERSPRECHEN / MIT DIR EIN LEBEN LANG / JEDEN TAG EIN BISSCHEN MEHR / (German Edition)
aufgefallen“, sagte Kirby mit bedeutungsvollem Unterton, der ihn darauf hinweisen sollte, dass sie ihn durchschaute. Nur dass sie diese unbewusste Geste charmant, ja beinahe sexy fand, durfte er nicht erfahren.
„Jeder hat so seine kleinen Gewohnheiten“, bemerkte Carl und beobachtete, während sie die Temperatur des Fläschchens prüfte, eingehend jeden ihrer routinierten Handgriffe. „Sie zum Beispiel kauen auf der Unterlippe, wenn Sie nervös sind.“
Er hatte sie sozusagen in flagranti dabei erwischt, und nun starrte er auch noch auf ihre Lippen, bis sie puterrot wurde.
„Jodie braucht jetzt ihr Fläschchen“, sagte sie und ging ins Wohnzimmer.
Nach wenigen Schritten schon hatte er sie eingeholt und hielt sie am Arm fest. Was wollte er jetzt wieder? Sie beleidigen und anschließend küssen, wie letzte Nacht?
„Bitte, lassen Sie mich sie füttern“, sagte er. Erleichtert gab sie ihm die Flasche und schwenkte auf ein anderes Gesprächsthema um. „Sie haben Shannon also während eines Fluges nach Los Angeles kennengelernt?“
„Ja, so war es.“
„Dann wohnen Sie also nicht in Houston?“ Erst während sie die Frage stellte, wurde ihr klar, wie viel von seiner Antwort abhing. Gesetzt den Fall, seine Anwälte erkämpften ihm das Sorgerecht, dann konnte er Jodie mitnehmen, wohin er wollte. Weit fort von Houston, ja sogar bis ans andere Ende der Welt.
„Ich habe in Los Angeles gewohnt und immer noch geschäftlich dort zu tun. Inzwischen bin ich aber die meiste Zeit hier, und ich habe Ihnen doch schon gesagt, Sie können Jodie besuchen, wann immer Sie wollen.“
Panik stieg in Kirby auf und machte sie vergessen, dass sie sich diesmal zusammenreißen und keinen Streit provozieren wollte.
„Sie kapieren wohl überhaupt nichts!“, schrie sie ihn an. „Sie glauben wohl, Sie haben den Prozess schon gewonnen? Aber damit Sie es wissen, ich gebe mich nicht damit zufrieden, mein Kind nur hin und wieder einmal besuchen zu dürfen. Das ist nicht fair!“
Begütigend legte er ihr eine Hand auf den Arm, die aber sofort wieder abgeschüttelt wurde. „Die ganze Geschichte ist alles andere als fair, Kirby. Sehen Sie, ich will Sie doch nicht verletzen.“
Kirbys Kehle fühlte sich rau an, und ihre Augen brannten. „Was soll das sein? Wollen Sie mich mit diesen armseligen Phrasen trösten?“
„Was soll ich denn sagen? Wir müssen uns doch irgendwie arrangieren und einen Weg finden, der es uns beiden leichter macht …“
Er legte die Hand, die sie eben so brüsk abgeschüttelt hatte, auf ihren Rücken und streichelte sie. Eine schlichte, vertraute Geste, die nichts anderes meinte als Freundlichkeit und Zuspruch.
Kirby starrte auf ihre nackten Füße und die rot lackierten Zehennägel. „Ich fürchte, Sie können mir nichts Tröstliches sagen, Mr. Tannon. Wenn Sie aber etwas zu meiner Erleichterung beitragen wollen, dann gehen Sie jetzt. Und kommen Sie bitte erst wieder, wenn ich mit meinem Anwalt gesprochen habe.“
Carl ließ seine Hand auf ihrer Schulter ruhen, und mit der anderen ergriff er ihr Kinn und nötigte sie mit sanfter Gewalt, ihm in die Augen zu sehen. „Shannon hat mich aus dem Leben meiner Tochter verbannen wollen“, sagte er mit leiser Stimme. „Bitte tun Sie das nicht auch.“
4. KAPITEL
Und was ist mit mir? Soll ich diejenige sein, die betrogen wird? In Kirbys Kehle bildete sich ein dicker Kloß. Offenbar hatte Carl seine Strategie geändert und appellierte nun an ihr Mitgefühl. Während seine Anwälte bereits daran arbeiteten, wie sie ihr das Kind, das sie über alles liebte, wegnehmen konnten, ließ er seinen Charme spielen, um sich schon vor der Zeit Jodies zu bemächtigen. Wenn sie das zuließ, würde sie sich mit ihrem Feind verbünden.
Wie ein Feind hatte er sie allerdings nicht berührt, als er ihr Kinn hochhob und mit dem Daumen leicht an ihrem Unterkiefer entlangstrich. Und seine Augen, die denen seiner Tochter so frappierend ähnlich sahen, blickten sie an wie jemanden, den er …
Jodie hatte das Fläschchen in seiner freien Hand entdeckt, gab ein vergnügtes Quieken von sich und krabbelte auf Carls Schoß. Sofort ließ er Kirby los und nahm seine Tochter in den Arm.
„Ist das richtig so?“, fragte er.
Das Kind griff mit beiden Händen nach der Flasche, lehnte sein Köpfchen gegen Carls Brust und begann zu trinken. „Schauen Sie sich das an“, sagte er und lachte. „Sie zeigt mir, wie es geht. Ist sie nicht fantastisch?“
Die Unbekümmertheit, mit der Jodie
Weitere Kostenlose Bücher