BACCARA EXKLUSIV Band 67: DEIN SINNLICHSTES VERSPRECHEN / MIT DIR EIN LEBEN LANG / JEDEN TAG EIN BISSCHEN MEHR / (German Edition)
fest. „Aber was soll ich machen? Wenn ich anklopfe, erschrecke ich Sie, und wenn ich es nicht tue, auch.“
„Sie sollten vielleicht vorher anrufen.“
„Gern, aber dazu brauchte ich Ihre Telefonnummer.“
Die Selbstverständlichkeit, mit der er in ihr Haus trat, gefiel Kirby nicht. Die Tatsache, dass er Jodies Vater war und dass sie ihm einmal erlaubt hatte, sie im Arm zu halten, berechtigte ihn noch lange nicht, zu kommen und zu gehen, wie es ihm gerade gefiel.
Carl spähte über ihre Schulter zu seiner Tochter hinüber, die sich eine Rassel gegriffen und in den Mund genommen hatte. „Mein Gott“, sagte er andächtig. „Wenn sie wach ist, ist sie sogar noch süßer.“ Damit ging er einfach an Kirby vorbei und ließ sich neben dem Baby auf dem Boden nieder.
„Sie hat ja sogar schon Zähne!“, rief er entzückt. „Davon haben Sie mir ja noch gar nichts erzählt.“
„Alle neun Monate alten Babys haben Zähne. Darf ich Ihnen etwas zu trinken anbieten, wenn Sie nun schon mal da sind?“
„Ja, gern.“
„Einen Eistee?“
„Mit Vergnügen.“
Kurz darauf saßen Kirby und Carl mit ihren Gläsern neben Jodie auf dem Fußboden. Kirby hatte sich vorgenommen, keinen Streit mehr vom Zaun zu brechen und stattdessen mit freundlichen, gezielten Fragen herauszufinden, was sie über Carl Tannon in Erfahrung bringen wollte.
„Wann haben Sie Shannon kennengelernt?“
Einen Moment lang hatte es den Anschein, als wolle er nicht darauf antworten. „Vor anderthalb Jahren“, sagte er schließlich.
„Auf einem Flug von Houston nach Los Angeles.“
„Von Houston? Dann hat sie also in der Stadt gewohnt?“
„Ja, wieso? Hat sie Sie nie besucht?“
„Nein. Ich dachte, sie sei fortgezogen. Ich … ich habe Ihnen doch schon erzählt, dass wir keine sehr gute Beziehung hatten. Ich habe sie vor zweieinhalb Jahren zum letzten Mal gesehen.“
„Das verstehe ich nicht. Wenn Ihr Verhältnis nicht das Beste war, warum hat sie Ihnen dann das Sorgerecht für Jodie übertragen?“
„Ich weiß es nicht. Vielleicht, weil sie außer mir keine Familienangehörigen mehr hatte.“ Kirby fuhr mit dem Fingernagel am Saum der Babydecke entlang. „Shannon hat vieles getan, was für andere unverständlich war. Warum hat sie Sie verlassen? Hatten Sie Streit?“
Carl schüttelte ratlos den Kopf. „Sie können sich nicht vorstellen, wie oft ich mich das gefragt habe. Ich habe nach Gründen gesucht, nach irgendeinem Anhaltspunkt, aber da war nichts. Natürlich, unsere Beziehung war nicht perfekt. Sicher, Shannon war unglücklich, aber ich hätte trotzdem nie gedacht, dass sie deshalb einfach verschwindet.“ „Sie sagen, sie war unglücklich. Hat sie nie mit Ihnen darüber gesprochen? Das muss doch einen Grund gehabt haben …“ „Sie wollte nicht schwanger werden. Shannon war nicht der Typ Frau, der in der Mutterrolle aufgeht.Vielleicht war es das.“
„Aber Sie halten sich für den Typ Mann, der in der Vaterrolle aufgehen könnte“, bemerkte Kirby spitz. „Alles, was Sie bisher dazu getan haben, war, Ihr Kind fünf Minuten im Arm zu halten.“
„Und ein ganzes Jahr nach ihm zu suchen. Das sollte kein schlechtes Licht auf mich werfen.“
Er zog sich hinter eine undurchdringliche Fassade zurück, während er sich an Dinge erinnerte, die er nie jemandem anvertrauen würde. Kirby bemerkte, was in ihm vorging, doch wenn sie ehrlich war, bezweifelte sie, dass diese Dinge eine Qualität besaßen, die ihn zu einem Monster stempelten. Nein, sosehr sie sich das Gegenteil gewünscht hätte, Kirby konnte nicht glauben, dass Carl Tannon etwas anderes als ein liebevoller Vater sein würde. Genau der Vater, den Jodie verdiente, und exakt die Art von Mann, den sich jede Frau wünschte. Warum nur hatte Shannon ihn verlassen?
„Haben Sie meine Schwester geliebt?“
Erstaunen über diesen unerwarteten Vorstoß zeigte sich auf Carls Gesicht. „Ich habe es versucht“, antwortete er aufrichtig.
Es entstand eine beklemmende Stille, die Kirby dadurch überbrücken wollte, dass sie aufstand und in der Küche das Babyfläschchen ins Wasserbad legte. Sie hörte, dass er ihr folgte, und als sie sich umdrehte, sah sie, dass er sie gegen die Anrichte gelehnt beobachtete.
„Vielleicht haben Sie es nicht ehrlich genug versucht.“
„Ja, vielleicht.“
„Machen Sie das eigentlich immer?“
„Was?“
„Dass Sie mit der Hand durch Ihr Haar fahren, wenn Sie nervös sind.“
„Keine Ahnung. Stört es Sie?“
„Nein, es ist mir nur
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