Baccara Exklusiv Band 69 Das muss Liebe sein Warum so kuehl Darling Ein starker Typ
morgen Abend wesentlich nötiger, da Freitag ist und … du weißt schon.“
„Ich weiß.“ Nina setzte Fred auf den Boden. „Freitage sind die schlimmsten. Sicher. Das ist besser. Du kannst hier übernachten.“
„Wäre dir das recht, Fred?“
Fred gähnte.
„Er ist hocherfreut!“
2. KAPITEL
Das Telefon klingelte, als Alex sein stickiges Apartment aufschloss. Er schob den Hörer zwischen Ohr und Schulter und kämpfte mit dem klemmenden Fenster.
„Alex?“ Debbie klang gnadenlos fröhlich. „Ich dachte, wir könnten an deinem morgigen Geburtstag etwas unternehmen. Die Kinder meiner Schwester möchten ins Kino …“
„Bedaure“, log Alex. Nach den Strapazen des Tages wollte er nur noch Schuhe und Socken loswerden, die frische Nachtluft genießen und den bevorstehenden Geburtstagsmarathon vergessen.
„Alex, wenn du nur versuchen würdest …“
„Nein, wirklich.“ Kurz entschlossen kletterte er ins Freie, setzte sich auf die Feuerleiter und befreite sich von allen störenden Kleidungsstücken, die er wohlgezielt in die Wohnung warf. „Ich bin den ganzen Tag mit meiner Familie ausgebucht. Einer nach dem anderen, den ganzen verdammten Tag lang.“
„Warum können sie dich nicht alle gleichzeitig treffen?“
„Weil sie alle mich dazu überreden wollen, mich in ihrem jeweiligen Fachgebiet zu spezialisieren.“ Alex beugte die Zehen in der Brise und fühlte sich gleich besser. Vielleicht sollte er das Schuhetragen vollkommen aufgeben …
„Wenn du mich fragst, haben sie recht“, tat Debbie ihre unmaßgebliche Meinung kund. „In jedem anderen Fachgebiet machst du wesentlich mehr Geld.“
„Ich habe genug Geld.“ Während sie zu einem ihrer üblichen Monologe überging, streifte Alex sein weißes T-Shirt über den Kopf. Daher entgingen ihm ihre nächsten Worte. „Was sagtest du?“
„Du hast ein Studiendarlehen abzubezahlen! Für einen lebenslustigen Junggesellen mögen Schulden ja vertretbar sein, aber für einen Familienvater?“
Das T-Shirt landete auf dem Kleiderstapel neben der Couch. „Debbie, diese Diskussion hatten wir doch bereits. Ich will keine Kinder.“
„Im Augenblick nicht. Eines Tages wünscht sich jeder eine Familie und dann …“
„Ich habe schon eine Familie! Sie treibt mich in den Wahnsinn! Wieso sollte ich noch eine wollen?“
„Eine eigene Familie!“
„Debbie, du hörst nicht zu! Ich will keine Kinder! Niemals!“
Am anderen Ende der Leitung folgte ein langes Schweigen. Anscheinend hörte sie ihm zum ersten Mal wirklich zu.
„Ich mag dich sehr, Debbie. Wir hatten eine schöne Zeit zusammen. Aber ich will keine Kinder. Mir graust schon vor der Ehe.“
„Nun.“ Debbie räusperte sich. „Ich schätze, dann macht es wenig Sinn, wenn wir uns weiterhin treffen, oder?“
„Das kommt ganz auf deine Beweggründe an.“ Falls sie mit einer Panikreaktion auf ihr Ultimatum hin rechnete, täuschte sie sich gewaltig. „Wir könnten uns Videos ansehen. Reden. Einander richtig kennenlernen.“
„Alex.“ Mühsam hielt sie ihre Verärgerung im Zaum. „Wir gehen jetzt seit sechs Wochen miteinander aus. Wir kennen einander. Wir haben uns genug dumme Filme angesehen und genug geredet. Ich will eine Zukunft. Ich will alles.“
„Na dann, viel Glück.“
Debbe knallte den Hörer auf die Gabel.
Alex stellte das Telefon auf den Fensterrahmen, lehnte sich zurück und analysierte seine Gefühle. War er deprimiert? Stürzte ihn die Trennung in tiefe Verzweiflung? Ganz sicher nicht. Er war ein herzloser Schuft. Schlimmer noch, er verwandelte sich in Max.
Dennoch hatte er es sechs Wochen mit Debbie ausgehalten. Eine erstaunliche Leistung. Wenn das Schicksal ihm hold war, fand er eines Tages eine Frau, die keinen Porsche oder Mitgliedschaften in Country Clubs erwartete. Eine Frau, die einfach nur seine Gesellschaft genoss und die vielen Freuden, die das Leben und die Videothek an der Ecke boten. Eine Frau ohne das Bedürfnis, weitere familiäre Verpflichtungen zu produzieren, die ihn noch verrückter machen würden, als er bereits war.
Da war Tricia beispielsweise, die kleine Blondine aus der Buchhaltung. Vielleicht sollte er sie anrufen – sofern er seinen morgigen Tag heil überstand.
Die Feuerleiter schnitt in seine Rückenmuskeln. Alex entschied sich für einen Wechsel zur Couch. Er brauchte dringend Schlaf. Mit etwas Glück verschlief er auch seinen Ehrentag und brauchte niemanden seiner lieben Verwandten vor Dienstantritt am Samstag zu sehen.
Restlos
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