Baccara Exklusiv Band 69 Das muss Liebe sein Warum so kuehl Darling Ein starker Typ
Auch Sean?“, fragte Nina, der nichts Gutes schwante.
„Ja, auch Sean. Wie kann ich nur in einer Stadt voller Männer leben und immer Nieten ziehen?“
Nina zermarterte sich den Kopf nach einer tröstlichen Bemerkung. „Es sind nicht alles Nieten.“
„Ach, tatsächlich?“ Charity verschränkte die Arme vor ihrem beeindruckenden Busen. „Nenn mir einen, der es nicht war.“
Erfolglos durchforstete sie ihr Gedächtnis. „Natürlich kannte ich nicht alle von ihnen …“
„Zwölf von ihnen“, stellte Charity richtig. „Zwölf bedeutsame Männer in zweiundzwanzig Jahren und nicht ein Siegertyp dabei!“
„Bist du sicher, dass es vorbei ist? Vielleicht braucht Sean einfach Abstand, weil es mit euch beiden langsam ernst wurde. Vielleicht …“
„Ich habe ihn mit seiner Sekretärin im Bett erwischt. Ich bezweifle, dass sie ein Diktat aufgenommen hat. Zumindest nicht mit dem, was sie in der Hand hielt.“
„Oh.“ In dem Fall schrieb Charity besser auch gleich Schokoladensirup mit auf ihre Liste. Kalorienhaltige Milchshakes mochten nicht die gesündeste Art zur Bewältigung einer Lebenskrise sein, aber sie waren mit Sicherheit die angenehmste.
Während Charity einkaufen ging, übten Nina und Fred an der Feuerleiter.
„Komm schon, du schaffst es“, spornte Nina ihren Vierbeiner an. Gemeinsam kletterten sie über die niedrige Fensterbank. Fred war nicht sonderlich begeistert von den Metallstiegen, daher sorgte ein Teppichläufer für eine weichere Landung.
Andererseits liebte er den Sprung aus dem Fenster.
„Schieß mir nicht übers Ziel hinaus!“, warnte sie ihn, doch die Feuerleiter war breit, und Fred war nicht besonders aerodynamisch. Nach einer Stunde stieg Ninas Zuversicht. Es wurde Zeit, dass Fred Gras sah. „Zu schade, dass du keine Katze bist. Das würde die Prozedur erheblich vereinfachen.“ Mit einem Stück Schinken lockte sie ihren winselnden Vierbeiner die schmalen Stiegen hinunter.
Mehr schlecht als recht hangelte sich Fred zur ersten Etage.
„Scht.“ Nina deutete auf das geschlossene Apartmentfenster. „Dieser Mensch hat ziemlich ungeregelte Arbeitszeiten, und wir wollen doch, dass die Nachbarn dich lieben.“
Fred verstummte und hoppelte eine Stufe tiefer.
„Ich liebe dich, Fred! So ist es brav! Du bist der Beste!“
Bei Charitys Rückkehr hatte Fred die Feuerleiter zweimal bewältigt und ging sehr abgeklärt mit seinem Erfolg um. „Natürlich machen wir in Zukunft auch lange Spaziergänge“, versprach Nina. „Aber Not macht erfinderisch. Für den Übergang reicht es.“
„Er kann es?“, rief Charity aus der Küche, wo sie die Eiscreme im Gefrierfach verstaute. „So lange war ich gar nicht weg.“
„Fred ist ein Naturtalent“, verkündete dessen frischgebackene Besitzerin stolz. „Pass auf.“ Sie öffnete das Fenster. „Auf geht’s, Fred. Die Freiheit ruft.“
Behäbig kletterte Fred auf den Karton unter der Fensterbank. Über die Schulter warf er Nina einen fragenden Blick zu. Nina nickte.
Dann stürzte er sich aus dem Fenster.
„Ach, du liebes bisschen!“ Vor Schreck ließ Charity fast den Eisbehälter fallen.
Fred saß auf seinem Teppichläufer und sah äußerst selbstgefällig drein.
„Teils Basset, teils Beagle, teils Kamikaze! An seinem Absprung müssen wir noch arbeiten, aber ansonsten ist er ziemlich gut, findest du nicht?“
Außergewöhnliche Leistungen überzeugten auch Charity, besonders, da Fred ihr gleich auch seine Kletterkünste demonstrierte.
Währenddessen kippte Nina den Inhalt der Einkaufstüte auf ihren runden Esstisch. Neugierig öffnete sie eine kleine Juwelierschachtel mit Silberschleife. Auf dem ovalen Namensschild aus Sterlingsilber stand unter dem fein geschwungenen Schriftzug „Fred Askew“ ihre Adresse.
„Ein Geschenk für dein Baby“, erklärte Charity. „Für den Fall, dass Junior verloren geht. Oder gestohlen wird.“ Es sollte ja Diebe mit chronischer Geschmacksverirrung geben. Freds Kopf erschien im Fensterrahmen. Er versuchte, ins Zimmer zu springen, und fiel unsanft zurück auf die Metallstiegen.
„Ich stelle besser auch draußen einen Karton auf.“ Nina hievte ihn herein. „Allem Anschein nach leidet der Gute unter einem Federungsproblem der Hinterachse.“
„Unter anderem.“ Verlegen knabberte Charity an ihrer Unterlippe. „Hör zu, ich muss jetzt gehen.“
„Was ist mit dem Amaretto?“
„Könnten wir die Party verschieben? Wir müssen beide früh aufstehen. Überhaupt brauche ich dich
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