Baccara Exklusiv Band 98 - Ebook
wann genau sie ihn wahrnahm. Ein Strahlen erhellte ihre Augen, lockerte ihre angespannten Züge. Sein Herzschlag beschleunigte sich, als ihm klar wurde, dass er eine solche Wirkung auf sie hatte.
Sein Herz schien von einem Gefühl überzuquellen, das er nicht näher ergründen wollte. Nicht auch noch das zu allem anderen – dem Säugling in der Station hinter ihm, seiner Schwester, die er erst vor wenigen Minuten verlassen hatte.
„Ich möchte, dass du nach Hause fährst und dich ausruhst.“
„Raffaele, das tue ich doch jeden Abend.“
„Ich weiß, dass du nach Hause fährst, aber du ruhst dich nicht genug aus. Sieh dich an. Vor Erschöpfung hast du dunkle Ringe unter den Augen.“ Sanft rieb er mit einem Daumen über ihre Wange. „Du musst ein paar Tage zu Hause bleiben, wirklich ausspannen.“
„Ich bin nicht erschöpfter als du“, protestierte sie leise. „Ich werde heute Abend nach Hause fahren, aber morgen früh wiederkommen.“
„Lana, es ist mein voller Ernst.“
„Du kannst mich nicht zwingen. Ich kann nicht wegbleiben. Ich möchte herkommen. Um bei Bella zu sein. Um bei dir zu sein, wenn du mich lässt.“
Raffaele seufzte. Sie war dickköpfig, diese zerbrechlich aussehende Frau. Ihr Aussehen hatte ihn von Anfang an getäuscht. Er hätte nie gedacht, dass in diesem schlanken Frauenkörper ein so mutiges Herz schlug.
„Raffaele?“
„Was ist?“
„Fährst du heute Abend mit mir nach Hause? Du brauchst auch Ruhe, denn du hast seit vier Tagen praktisch nicht geschlafen.“
„Ich kann nicht.“
„Raffaele, du bist Maria keine Stütze, wenn du völlig geschafft bist. Komm mit nach Hause. Nur für eine Nacht, bitte.“
Als er ihr zärtlich eine Hand auf die Wange legte, drehte sie leicht das Gesicht, um seine Handfläche zu küssen, und Raffaele durchzuckte brennendes Verlangen, als hätte ihn ein Blitz getroffen.
Er brauchte Lana so sehr wie sie ihn.
In diesem Moment wusste er, dass sie heute Abend beide nach Hause fahren würden, um bei ihren Wachen im Krankenhaus eine Pause einzulegen.
„Dann komm vorbei, wir fahren heute Abend gemeinsam nach Hause.“ Er zog Lana in die Arme, und sein Körper reagierte sofort, als er sie fest an sich drückte. In seinem Herzen rang er dabei mit seinem Bedürfnis, an Marias Seite zu bleiben. Ihr Zustand war seit der Geburt des Babys konstant geblieben, aber im Augenblick wollte er sich unbedingt der gähnenden Leere in seinem Inneren ergeben und ein wenig Zeit mit Lana allein verbringen.
Später, als er das Haus betrat, war Raffaele überrascht, wie einladend es wirkte. Trotz der langen Stunden, die sie im Krankenhaus verbrachte, hatte Lana es irgendwie geschafft, eine heimelige Atmosphäre zu schaffen. Er schloss die Haustür ab und folgte Lana die Treppe hinauf.
Ihm fiel erneut auf, wie viel sich seit Bellas Geburt verändert hatte. Neulich hatte Lana noch im Erdgeschoss gewohnt, doch inzwischen hatte sie offenbar ihre Sachen nach oben gebracht, wie er es gewünscht hatte. Er wurde von erregender Vorfreude gepackt und konnte es kaum erwarten, alle Vernunft über Bord zu werfen und sich ganz dem Rausch der Sinne hinzugeben.
Lana war nicht im großen Schlafzimmer, doch er hörte, wie sie im Bad Wasser in die Wanne laufen ließ. In Windeseile zog er sich aus und ging in den angrenzenden Raum.
Anscheinend hatte sie sich ebenso schnell entkleidet wie er. Sie hatte nur einen seidigen wasserblauen Morgenmantel an. Sie streute zart nach Gewürzen duftendes Badesalz ins Wasser und rührte es mit einer Hand um.
„Ich dachte, du möchtest dich vielleicht erst einmal ein wenig entspannen.“
Raffaele gab einen Laut von sich, der weder Zustimmung noch Ablehnung bedeutete.
„Steig hinein.“
„Hast du vor, dich zu mir zu gesellen?“, wollte er wissen, während er ihrer Aufforderung nachkam.
„Natürlich. Wie sonst sollte ich denn deine verspannten Schultern massieren können?“ Lächelnd stellte sie eine Flasche Massageöl auf dem Poolrand bereit. „Ist das okay?“
„Ja, wunderbar.“ Er ließ sich in das angenehm warme Wasser gleiten. Mit einem tiefen Seufzer genoss er es, wie der rhythmisch wirbelnde Wasserstrahl aus den Düsen seinen Rücken massierte.
Lana löste den Gürtel ihres Morgenmantels und ließ ihn durch ein kleines Schulterzucken zu Boden gleiten. Raffaele war hingerissen von ihrem Anblick, ihren schlanken Beinen, ihren weich gerundeten Hüften, ihrer schmalen Taille und ihren festen Brüsten. Sein Blut geriet in
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