Baccara Exklusiv Band 98
ebenfalls den Gipfel, und Lana beobachtete fasziniert, wie er sich genüsslich seiner Erfüllung hingab.
Raffaele lehnte die Stirn an ihre, während das heftige Beben, das ihn eben erfasst hatte, nur langsam abebbte. Er zog sich aus ihr zurück und glitt mit ihr auf den Boden der Duschkabine. Lana zu lieben war unbeschreiblich. Nie zuvor hatte er so intensive Gefühle erlebt. In dem verzweifelten Bemühen, seine Sorgen für einen Augenblick zu vergessen, hatte er sie um eine Liebesnacht gebeten, und sie hatte ihm so viel mehr gegeben.
Jetzt war die Nacht endgültig vorbei. Sie mussten sich dem Tag stellen. Er drehte das Wasser ab und nahm ein angewärmtes Handtuch, um Lana gründlich abzutrocknen. Sie schien unfähig zu sein, etwas zu sagen. Ihm erging es ähnlich. Während er sorgsam jeden Zentimeter ihres Körpers trocken rieb, sah er den verräterischen rosigen Schimmer auf ihrer Haut, sah, wie sich ihre Brustknospen aufrichteten, spürte die feuchte Hitze, die sich erneut zwischen ihren Schenkeln bildete. Sein Körper reagierte sofort, doch Raffaele unterdrückte sein Verlangen mit aller Gewalt. Er hatte nur diese eine Nacht mit Lana gewollt. Ein paar Stunden berauschender Ablenkung. Die hatte er bekommen, und jetzt musste er seinen Weg weitergehen.
In seinem Schlafzimmer begann das Telefon zu klingeln.
„Ich gehe ran, mach du dich inzwischen für den Umzug fertig.“ Fest schlang er das Handtuch um Lana, eher um nicht in Versuchung zu geraten, sie noch einmal zu berühren, als sie vor seinen Blicken zu schützen. Nach dem, was sie miteinander erlebt hatten, gab es keinen Grund, befangen zu sein. Auch wenn ihm bewusst war, dass er ihre wilde Liebesnacht nicht wiederholen konnte. Er durfte sich einfach nicht noch mal zu so etwas hinreißen lassen. Schließlich musste er einen kühlen Kopf bewahren.
„Okay, ich werde Frühstück bestellen, sobald ich angezogen bin, danach sollten wir aufbrechen“, stimmte Lana zu.
Der Anruf war von der Spedition, die Bescheid gab, wann die neuen Sachen, die Lana bestellt hatte, angeliefert wurden. Nach einer guten Stunde waren sie fertig, hatten aus dem Hotel ausgecheckt und befanden sich auf dem Weg hinaus nach Whitford.
Gegen Abend stellte Raffaele überrascht fest, wie sehr die neue Villa bereits nach einem Zuhause aussah. Lana hatte am Vortag das ganze Haus gründlich von einem Reinigungstrupp putzen lassen und mehrere Zimmer mit frischen Blumen geschmückt. Es war Zeit für einen Drink. Er schenkte australischen Rotwein in zwei Gläser und machte sich auf die Suche nach Lana. Er hatte sie seit einer Stunde nicht mehr gesehen, wusste jedoch, dass sie mit der Einrichtung des Kinderzimmers beschäftigt war, während er selbst seine Kleidung auspackte und in einen der begehbaren Kleiderschränke im Hauptschlafzimmer hängte.
Mit einem Weinglas in jeder Hand ging er die Treppe ins Obergeschoss hinauf, und ein Geräusch zeigte ihm an, dass er sie im Kinderzimmer finden würde, ein Geräusch, das er nicht ganz zuordnen konnte. Er stieß die Tür auf. Auf den ersten Blick sah er, dass sie das ehemalige Gästezimmer in ein voll ausgestattetes Kinderzimmer verwandelt hatte. Jeder Artikel von ihren Listen hatte seinen Platz gefunden, doch was ihm die Sprache verschlug, war Lana selbst. Sie saß in einem Schaukelstuhl, einen großen braunen Teddy mit rosa Schleife fest an sich gedrückt und einer Miene, die so tiefen, so unsagbaren Kummer ausdrückte, dass es ihn bis ins Innerste erschütterte.
Schnell stellte er die Weingläser auf einer Kommode ab und ging vor Lana auf die Knie. Sie beachtete ihn kaum, als er ihre Hand ergriff.
„Lana, was ist los?“
„Es ist zu schwer, Raffaele. Ich kann es nicht. Es schmerzt einfach zu sehr.“
„Wovon redest du? Du hast hier heute ganz Erstaunliches geleistet.“
Sie hob den Kopf, um ihn anzuschauen, und die Leere in ihrem Blick schockierte ihn zutiefst.
„Es ist mein Ernst. Du hast keine Ahnung, was du von mir verlangst, was es für mich bedeutet.“
„Dann sag es mir doch, damit ich es verstehe.“ Sie konnte ihr Versprechen jetzt nicht brechen. Ein Teil von ihm hätte am liebsten seinem Ärger, den ihre Worte in ihm entfachten, Luft gemacht. Doch seine Vernunft gebot ihm, ihr zuzuhören. Und der plötzliche Wunsch, mehr zu erfahren, mehr zu begreifen.
„Ich habe das alles schon einmal gemacht. Ein Kinderzimmer eingerichtet, jedes einzelne Teil der Babyausstattung ausgesucht, Bekleidung, Bettzeug, Handtücher – und
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