Baccara Exklusiv Band 98
das sie in ihm geweckt hatte, nicht hätte nachgeben können. Ein Verlangen, das er bei ihrem vermeintlich letzten Liebesakt am Morgen unter der Dusche zu stillen versucht hatte. Stattdessen hatte er dadurch nur Appetit auf mehr bekommen. Sie war ihm unter die Haut gegangen, und seine einzige Hoffnung war, solange Befriedigung zu suchen, bis seine Begierde von selbst wieder erlosch.
Vor ihrer Tür hielt er inne und lauschte. Es war nichts zu hören. Einen Moment lang fragte er sich, ob es richtig war, sich in ihren Armen, ihrem Körper, ihrer Leidenschaft verlieren zu wollen. Es war genau das Gegenteil von dem, was er eigentlich mit Lana Whittaker vorgehabt hatte. Aber aus irgendeinem Grund konnte er nur mit ihr der Last seiner Verantwortung entfliehen, der zunehmenden Gewissheit, dass Maria nicht sehr viel länger leben würde.
Raffaele öffnete die Tür und betrat ihr Schlafzimmer. Er war auch nur ein Mensch. Er suchte mehr als nur körperliche Erfüllung und wollte mehr geben. Was er am frühen Abend zu Lana gesagt hatte, entsprach nicht ganz der Wahrheit.
Ihm fiel zusehends schwerer, seine Gefühle aus dem Spiel zu lassen. Lana Whittaker weckte die heftigsten Emotionen in ihm. Er brauchte sie und hoffte von ganzem Herzen, dass sie ebenso empfand.
10. KAPITEL
Am zweiten Morgen in Folge wachte Lana neben Raffaele Rossellini auf. Sie betrachtete ihn im fahlen Morgenlicht. Selbst im Schlaf wirkte er entschlossen und angespannt. Dass er in der Nacht zu ihr gekommen war, hatte sie überrascht, aber auch erfreut. Jede Berührung, jeder Kuss, jeder Seufzer waren eine Bestätigung für sie. Der Beweis, dass sie begehrenswert war, dass sie einen Mann befriedigen konnte – sogar einen so rastlosen Mann wie Raffaele.
Mit ihm zu schlafen hatte sie in vielerlei Hinsicht zutiefst befriedigt, aber am wichtigsten war, dass sie das Gefühl hatte, er habe ihr ein persönliches Geschenk gemacht. Er hatte ihr ihr Selbst geschenkt und sein eigenes dazu. Auch wenn er sich tagsüber immer noch zurückhaltend gab, nachts gehörte er ihr. Zwar verstand sie die italienischen Worte nicht, die er ihr während ihres leidenschaftlichen Liebesspiels zuflüsterte, aber sie klangen so zärtlich, und er berührte sie so liebevoll, dass er langsam, aber sicher begann, ihr Herz zu erobern.
Bei Kyle hatte sie nie so empfunden. Er hatte sie auf einer Geschäftsreise nach Europa der strengen Aufsicht ihres Vaters entzogen. Da ihr Vater sie drängte, Malcolms Avancen nachzugeben, war Kyle für sie ein willkommener Ausweg gewesen. Dass sie quasi durchgebrannt waren, hatte einen Riesenwirbel verursacht und dazu geführt, dass ihr Vater sie komplett aus seinem Leben verbannte, als sie sich weigerte, ihre Ehe annullieren zu lassen.
Lana hatte nicht geglaubt, dass ihr Leben danach noch einsamer werden könnte, doch Kyles Tod und die Tatsache, dass ihre Ehe zerbrochen war, während sie selbst alles in bester Ordnung fand, hatten sie eine völlig neue Bedeutung von Isolation gelehrt.
Raffaele bewegte sich und streichelte ihre Hüfte, ehe er weiterschlief. Sofort loderte heißes Verlangen in ihr auf, und sie schmiegte sich enger an ihn. Im Moment jedenfalls fühlte sie sich nicht einsam und isoliert.
Sie musste lächeln. Während der Nacht war Raffaele unersättlich gewesen, aber jetzt war es an ihr, ihn behutsam aufzuwecken und ihm mit ihren Liebkosungen Lust zu bereiten. Er hatte ihr so viel gegeben, und sie kannte seinen Körper inzwischen fast so gut wie ihren eigenen. Als sie die Laken beiseiteschob, sah sie, dass er schon halb erregt war. Sie spürte, wie er eine Gänsehaut bekam, als sie mit der Zunge eine feuchte Spur über seinen Bauch hinab zog. Als sie begann, seine Erregung mit dem Mund weiter anzufachen, beschloss sie, sich diesmal nicht von ihm bremsen zu lassen.
Eine Weile später, als sie beide höchst befriedigt nebeneinanderlagen, sagte Raffaele: „Du ziehst heute ins große Schlafzimmer um.“
Lana, noch ganz benommen von dem Höhepunkt, den er ihr geschenkt hatte, versteifte sich. Ins große Schlafzimmer umziehen?
„Ich habe keine Lust, nachts immer zu dir zu schleichen.“ Er suchte ihren Blick. „Lass uns ehrlich sein, Lana. Dieses Feuer, das zwischen uns lodert, wird nicht so schnell erlöschen, und wir können es auch nicht einfach ignorieren. Wir sind erwachsen. Da sollten wir uns auch wie Erwachsene benehmen.“
Ihr fiel keine Antwort darauf ein. In Raffaeles Armen hatte sie unbeschreiblich intensive Leidenschaft
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