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Baccara Exklusiv Band 99

Baccara Exklusiv Band 99

Titel: Baccara Exklusiv Band 99 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Sullivan Christine Pacheco Joan Elliott Pickart
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beide zu klug, um auf so einen reinzufallen.“
    „Ja, leider“, bestätigte Karen seufzend. „Deshalb wünsche ich mir ja manchmal, ein kleines Dummerchen zu sein.“ Sie sah auf die Uhr. „Ich muss los. In Kellys Bar wartet ein Hocker auf mich.“ Sie schloss ihren Terminkalender und stand auf. „Du hast heute keine Termine mehr. Warum kommst du nicht mit?“
    „Geht nicht. Ich muss nach Hause und mein Gehirn martern. Ich brauche ein Konzept für mein nächstes Buch, und mir fällt nichts ein.“
    „Dasselbe Thema, eine andere Perspektive?“
    „Ja, so hätte mein Lektor es gern, aber ich weiß nicht, wie ich es anpacken soll.“
    „Ein paar Martinis brechen vielleicht die Blockade.“
    „Ohne mich.“
    „Sei kein Frosch, Sara. Wann waren wir zwei das letzte Mal nach der Arbeit etwas trinken?“
    „Ich hatte viel zu tun. Dank dir.“
    „He, ich bin sehr für harte Arbeit. Aber man braucht auch Entspannung. Außerdem brauchst du mal wieder einen Mann.“
    „Du weißt, ich mache mir nichts aus flüchtigem Sex.“
    „Dann mach es eben nicht flüchtig, sondern so, wie es dir guttut.“
    „Wie sind wir eigentlich Freundinnen geworden?“
    „Das weißt du ganz genau. Wir haben die Hölle der Highschool zusammen durchlitten. Und da wir gerade von unserer Jugend sprechen, wie geht es überhaupt deiner Mutter?“
    „Wir haben uns vor ein paar Tagen zum Lunch getroffen. Es läuft ganz gut zwischen uns, seit sie wieder hier ist.“
    „Dann hat sie diesen Kerl in St. Louis tatsächlich für immer verlassen?“
    „Sieht so aus. Diesmal werden es schöne Feiertage, Karen. Sie kommt nächste Woche an Heiligabend zu mir, und wir verbringen den ersten Weihnachtstag zusammen.“
    „Gut“, erwiderte Karen mit leicht gezwungenem Lächeln. „Das ist gut.“
    Sara bemerkte ihre Skepsis, die früher berechtigt gewesen war, inzwischen aber nicht mehr. „Es sind drei Monate vergangen. Ich glaube, meine Mutter sieht, was Männer angeht, endlich wieder klar.“
    „Du bist die Psychologin, ich glaube dir.“ Karen sah noch einmal auf die Uhr. „Huch, die Happy Hour fängt ohne mich an.“ Sie eilte zur Tür.
    „Danke für deine Hilfe, Karen.“
    „Halte dich an mich, Darling, und ich mache dich zum Star.“ Sie warf Sara noch ein paar theatralische Kusshände zu und verschwand.
    Sara blickte auf den Computerbildschirm. Allmächtiger, auf was hatte sie sich da nur eingelassen? Nick Chandler schien sie herausfordernd anzulächeln, als lauere er nur darauf, dass sie ihm ins Netz ging.
    Als Profi am Mikrofon war er im Gegensatz zu ihr bestimmt gut im Improvisieren und lenkte eine Unterhaltung in die von ihm gewünschte Richtung. Ihre Gedanken schweiften womöglich ab, wenn sie in diese strahlenden blauen Augen sah. Ob sie ihn ablenken würde, fand sie eher zweifelhaft.
    Aber sie hatte eine Mission zu erfüllen. Dreißigtausend Frauen hörten ihr am Donnerstag zu, und viele von denen jagten dem falschen Mann hinterher. Sie würde ihnen den richtigen Weg zeigen und nebenbei Nick Chandler eine Lektion erteilen.
    Am Donnerstag vertrat Sara diese Überzeugung noch mit derselben Entschlossenheit, mit der eine Bulldogge ihren Knochen verteidigt. Leider war Saras Magen nicht ihrer Meinung und rebellierte seit Stunden. Zu allem Überfluss fiel auf dem Weg zum Sender auch noch der angekündigte Schnee in dichten Flocken, sodass Sara und Karen fast zu spät kamen. Sara blieb keine Zeit, sich zu sammeln. Sie war ein Nervenbündel, als sie sich in der Lobby des Senders beim Empfang meldeten. Sie klopfte den Schnee vom Mantel, zog ihn aus und hielt sich regelrecht daran fest.
    „Jetzt mach nicht so ein angespanntes Gesicht“, tadelte Karen.
    Sara schloss kurz die Augen. „Ich habe dir ja gesagt, dass ich die Sendung nicht machen will.“
    „Lass bloß Nick Chandler deinen Angstschweiß nicht sehen.“
    „Ich habe heue doppelt wirksames Deo benutzt!“
    „Würdest du dich jetzt bitte entspannen! Bring deine Botschaft rüber, aber mit Humor.“
    Wie sollte sie Spaß haben, wenn sie zum Schafott ging? Kurz darauf kam ein Mittvierziger in die Halle: schütteres Haar, schmutzige Kakihose und Sweatshirt.
    „Das muss der Produzent sein“, flüsterte Karen. „Du bist gleich dran. Und dann rede gefälligst in deiner Muttersprache.“
    „Und das heißt?“
    „Wenn du nervös bist, redest du Fachchinesisch. Vermeide komplizierte Worte, sprich ganz natürlich.“ Sie strich über Saras Arm. „Ich warte hier draußen auf

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