Baccara Exklusiv Band 99
schlechtes Gewissen, weil ich sie so behandelt habe.“
„Dann entschuldige dich bei ihr.“
„Sie würde mir gar nicht zuhören.“
„Dann kannst du nichts machen. Komm schon, Junge, auf zur Party. Ertränke deinen Kummer.“
Resigniert zog Nick die Handschuhe aus seiner Manteltasche, als ein Plastikteil zu Boden fiel. Er hob es auf und erkannte, dass es der Dimmerknopf aus Saras Esszimmer war, den er eingesteckt hatte.
Er dachte an die Umarmung und den Kuss. Alles war wunderbar gewesen, bis er angefangen hatte, Sara auszuziehen und ihr bewusst wurde, mit wem sie halb nackt im Wohnzimmer stand. Seither hatte er immer wieder vorgehabt, sie anzurufen, und nicht den Mut dazu gefunden. Aber wenn er ihr den Dimmerknopf zurückbringen konnte … Okay, es war ein lausiger Vorwand, sie wiederzusehen, aber es war einen Versuch wert.
„Ich muss noch etwas erledigen, Ted. Ich komme später zurück.“
„He, du kannst mich nicht hier zurücklassen. Ich hab kein Auto.“
„Ich hole dich wieder ab.“
„Hat es was mit Sara zu tun?“
Nick drehte den Knopf zwischen den Fingern. „Ja, hat es.“
„Okay. Einverstanden. Aber beweg deinen Hintern möglichst schnell wieder hierher, oder die Mädchen zetteln einen Aufstand an.“
„Geh da rein, und verdreh ihnen die Köpfe, und sie denken nicht mehr an mich.“
„Na klar. Ich bin der Ersatz für Nick Chandler, auf den sie gewartet haben.“ Ted stieg aus, dabei stieß sein Rentiergeweih gegen den Türrahmen. Ted schaute noch einmal in den Wagen. „Lass dich nicht ablenken und vergiss nicht, wo du mich zurückgelassen hast.“
„Nein, bestimmt nicht.“
Als Ted zum Haus ging und Nick den Motor starten wollte, fiel ihm ein, dass er nicht unangemeldet bei Sara aufkreuzen konnte. Ihre Mutter war zum Essen da, und er wollte nicht stören. Er ließ sich von der Auskunft Saras Nummer geben und wählte.
Nach dem dritten Klingeln wurde er nervös. Schließlich klickte es in der Leitung.
„Hallo?“
„Sara? Hier ist Nick.“
Erst Schweigen, dann: „Nick? Was willst du?“
Sie klang nicht gerade erfreut, ihn zu hören. Aber hätte er das erwarten können? „Ich … na ja, da ist was Komisches passiert. Als ich neulich abends bei dir war, da habe ich den Knopf vom Dimmerschalter eingesteckt, weil du nicht wolltest, dass ich das Licht dimme. Er war noch in meiner Manteltasche, und ich habe ihn gerade gefunden. Du willst ihn bestimmt zurückhaben. Ich wollte heute Abend ausgehen, und ich dachte, ich könnte ihn noch vorbeibringen …“
Totenstille am anderen Ende der Leitung. Fünf Sekunden verstrichen, dann zehn. Nick bedauerte bereits, angerufen zu haben. „Sara?“
„Der Knopf ist mir egal. Ich will ihn nicht zurück.“ Sie sprach stockend mit brüchiger Stimme.
Nick merkte, dass sie weinte. „Sara, was ist los?“
„Nichts.“
„Ist deine Mutter bei dir?“
„Nein, ist sie nicht.“
„Es ist schon spät. Warum ist sie nicht gekommen?“
„Das geht dich nichts an.“
„Bist du allein?“
„Ja.“
„Sara sag mir, was los ist?“
„Ich muss Schluss machen.“
Es knackte in der Leitung, und Nick wusste, was er zu tun hatte. Er warf das Handy auf den Sitz, startete den Wagen und fuhr zu Sara Davenport.
6. KAPITEL
Warum heulst du? Das passiert dir doch nicht zum ersten Mal.
Sara riss noch ein Kosmetiktuch aus der Box neben dem Sofa und trocknete sich die Augen. Die Tränen liefen trotzdem und ließen Kerzenschein, Weihnachtsbeleuchtung und Kaminfeuer vor ihren Augen verschwimmen. Verärgert stand Sara auf, löschte die Kerzen, die Lichter am Baum und machte den Gaskamin aus.
Sie schüttelte sich die Schuhe von den Füßen und warf sich traurig wieder aufs Sofa. Würde sie es jemals lernen, sich keine unnützen Hoffnungen zu machen?
Sie hätte gern Karen angerufen, aber die war bei ihrem Bruder in Grand Junction und kam erst Silvester wieder zurück. Außerdem wollte sie ihr nicht auch noch Heiligabend verderben.
Dann hörte sie das Klopfen an der Tür, ging hin und spähte durch den Spion. Nick? Sie drehte sich leise um und lehnte sich mit dem Rücken an die Tür. Was wollte Nick denn hier? Brachte er ihr tatsächlich diesen blöden Dimmerknopf?
Als es erneut klopfte, flehte sie mit geschlossenen Augen: Bitte geh weg! Bitte, bitte geh!
Nick klopfte wieder. Verdammt! Sara öffnete und zischte ihn an: „Würdest du bitte damit aufhören? Man hört dich!“
Nick kam herein und machte die Tür hinter sich zu.
„Du hättest nicht
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