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Baccara Exklusiv Band 99

Baccara Exklusiv Band 99

Titel: Baccara Exklusiv Band 99 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Sullivan Christine Pacheco Joan Elliott Pickart
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ist es ein Jawort für immer, bis der Tod uns scheidet. Das klingt ein bisschen altmodisch in einer Zeit, da Ehen von kurzer Dauer sind, aber so empfinde ich nun mal.“
    „Ich sage nichts dagegen. Meine Eltern sind fast fünfunddreißig Jahre verheiratet. So soll es sein.“
    Das war eine überraschende Aussage für einen Mann mit seinem Ruf. „Nick, woher kommst du überhaupt?“
    „Aus Colorado Springs.“
    „Leben deine Eltern noch dort?“
    „Ja. Und mein Bruder und seine Frau ebenfalls. Ich bin der einzige Abtrünnige. Ich war bereits in Tucson, Dallas und Chicago, ehe ich hierher kam … etwas näher an zu Hause.“
    „Es muss schön sein, die Eltern gelegentlich besuchen zu können.“
    „Ist es, solange es bei gelegentlich bleibt.“
    „Versteht ihr euch nicht?“
    „Oh doch. Ich wünschte mir nur, sie würden nicht dauernd an mir herumnörgeln.“
    „Was stört sie denn?“
    „Ich soll mir einen anständigen Job und eine nette Frau suchen, Kinder haben und ein Haus im Vorort. So wie mein Bruder.“
    „Und was macht dein Bruder beruflich?“
    „Er ist Investment-Banker. Meine Eltern begeistert das.“
    „Hast du eigentlich jemals in Erwägung gezogen, sesshaft zu werden?“
    „So weit bin ich noch nicht. Ich habe noch einiges vor.“
    „Und trotzdem nörgeln sie herum?“
    „Klar. Schon seit der Kindheit. ‚Nick, wirf keine Spinnen nach den Mädchen. Nick zerschneide nicht die Glasscheibe, du kannst daraus kein Snowboard machen. Nick spring nicht mit dem Handtuch vom Dach, du kannst nicht fliegen!‘“
    „Das hattest du tatsächlich vor?“
    „Na ja, ich war erst fünf.“
    „Dann bist du das schwarze Schaf der Familie?“
    „Nein, nur grau mit schwarzen Flecken.“
    Sara musste schmunzeln und hatte ein ziemlich genaues Bild von seiner Familie, die vermutlich nur das Beste wollte, ihre Fürsorge aber ein bisschen übertrieb.
    „Je älter ich werde, desto tragischer wird der Gesichtsausdruck meiner Mutter“, fuhr Nick fort. „Bald beginnen ihre Sätze mit: Nick, ehe ich sterbe …“
    „Die arme Frau“, sagte Sara.
    „Ja, die arme, manipulierende Frau“, bestätigte er ironisch. „Irgendwie kann ich meine Eltern sogar verstehen. Ich hätte sicher ganz konventionell Karriere machen können. Sie waren entsetzt, dass ich die Chance nicht genutzt habe. Ich war ein kluges Köpfchen, und meine Mutter hatte sich wohl gedacht, den nächsten US-Präsidenten auf die Welt gebracht zu haben. Und zwar einen für zwei Legislaturperioden, der nicht bereits nach vier Jahren abgewählt wird.“
    „Aber du hattest was Besseres zu tun.“
    „Ja. Ich liebe die Arbeit beim Radio, und ich habe meinen Traumjob. Ich bekomme Geld dafür, mit Menschen zu reden. Ich weiß, dass du vom Inhalt meiner Sendung nicht gerade begeistert bist, aber sie ist erfolgreich.“
    „Ich weiß. Ich habe die Hörerquoten gesehen. Du hast eine große Zuhörerschaft.“
    „Habe ich dir schon erzählt, dass die Sendung bald landesweit ausgestrahlt wird?“
    „Das wäre eine große Sache für dich.“
    „Es ist noch kein Vertrag geschlossen, aber es sieht gut aus.“
    „Glückwunsch. Wissen deine Eltern davon?“
    „Ich sage es ihnen morgen, wenn ich nach Colorado Springs fahre. Ich bleibe über Nacht und komme übermorgen zurück.“
    „Es muss schön sein, wenn die Familie einen zu Weihnachten erwartet. Auch wenn sie rumnörgelt.“
    Nick bejahte dies und trank von seinem Wein. „Hast du morgen schon was vor?“
    „Nein. Wieso?“
    „Dann komm mit. Das wird ein Spaß. Mutter hält dich für meine Freundin und wird begeistert sein.“
    „Aber ich bin nicht deine Freundin.“
    „Es gibt ja auch keinen echten Weihnachtsmann. Weihnachten ist die Zeit der Märchen. Die tun keinem weh. Du kriegst ein tolles Weihnachtsessen, meine Familie lässt mich einige Stunden in Ruhe, und alle sind glücklich.“
    „Ist das dein Ernst, oder tue ich dir nur leid, weil ich heute allein bin?“
    „Es ist mein Ernst. Leid tue ich mir nur selbst. Du bist ein netter kleiner Puffer zwischen mir und meiner Familie.“
    „Aber du wolltest über Nacht bleiben, das kann ich nicht machen. Ich kenne deine Familie doch gar nicht.“
    „Das spielt keine Rolle. Und Platz ist genügend da.“
    „Ich soll einfach so in eure Familienfeier platzen?“
    „Davon kann keine Rede sein. Ein Blick auf dich, und meine Eltern rollen den roten Teppich aus. Sie werden älter, Sara, schenk ihnen dieses Fünkchen Hoffnung, dass ihr missratener Sohn

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