Baccara Exklusiv Band 99
Abend nach Hause fahren kann.‘ Wie ich es erwartet hatte, hat er mir geantwortet, dass das gar nicht infrage käme. Als Nächstes habe ich ihm dann vorgeschlagen, dass, wenn ich schon auswärts arbeiten muss, mich jemand ablöst, sollte die Sache länger als zwei Wochen in Anspruch nehmen. Er fand das weder organisatorisch noch wirtschaftlich praktikabel.“ Richard zuckte die Achseln. „Daraufhin habe ich dann gekündigt. Möchtest du noch etwas Reis?“
„Ich hab noch Reis, danke.“ Brenda rutschte unruhig hin und her. „Du liebe Zeit, Richard, ich begreife nicht, wie du deinen Job einfach so sausen lassen konntest.“
Behaglich lehnte er sich mit seinem Teller im Sessel zurück. „Weil es so nicht weitergeht. Brenda, ich bin bei meinem letzten Job in Tulsa und in Dallas fast wahnsinnig geworden. Ich habe die ganze Zeit an dich und an unseren kleinen Frosch gedacht und daran, dass ich nicht bei dir sein konnte. Ich möchte deine Schwangerschaft mit eigenen Augen miterleben, und es nicht nur am Telefon erzählt bekommen, wie es dir geht und wie unser Kind wächst. Und erst recht später, wenn es da ist, wie soll das werden, wenn ich kaum zu Hause bin? Soll ich dann jedes Mal bei der Rückkehr sagen: ‚Hallo, meine Kleine, du kennst mich zwar nicht, aber ich bin dein Daddy.‘“
Brenda konnte sich das Lachen nicht verkneifen, wurde aber gleich wieder ernst. „Das ist ja alles schön und gut, und ich freue mich ja darüber, dass du das so siehst, aber was soll denn nun werden? Wirst du jetzt Frührentner?“
Richard schüttelte den Kopf. „Du brauchst nicht zu befürchten, dass ich das Haus ab jetzt nur noch verlasse, um Golf spielen zu gehen. Nein, ich werde meine eigene Firma aufmachen. Ich werde ein paar gute Leute einstellen. Auf diese Weise kann ich mir es mir selbst so einrichten, dass ich nur die Jobs in der Nähe übernehme und die, die nicht so lange dauern, und meine Mitarbeiter erledigen den Rest. Gleichzeitig könnte ich das Angebot noch um eine Unternehmensberatung in Computer-Fragen erweitern. Das müsste genügend einbringen. So sieht mein Plan in groben Zügen aus. Was denkst du darüber?“
Brenda war sichtlich bewegt. „Ich denke, dass unsere kleine Tochter sich glücklich schätzen kann, einen so fantastischen Vater zu haben, der so viel für sie tut.“ Die Tränen schossen ihr in die Augen.
„Nicht nur für sie, für uns alle. Für dich, weil ich es dir nicht zumuten will, die meiste Zeit allein für dich und den kleinen Frosch sorgen zu müssen. Letztendlich ist es natürlich auch für mich, weil ich einfach dabei sein will – während deiner Schwangerschaft, bei der Geburt, wenn unser Kind heranwächst. Es geht um jeden in unserer kleinen Familie.“
Brenda hielt sich die Hände vors Gesicht, um ihre Tränen zu verbergen. Aber es war vergebens.
„Oje, es geht schon wieder los“, meinte Richard gutmütig und langte in seine Hosentasche. Er holte ein frisch gewaschenes weißes Taschentuch hervor. „Ein Glück, dass meine Leute mich jedes Jahr zu Weihnachten von Neuem damit eindecken“, fügte er trocken hinzu und reichte ihr das Taschentuch über den Couchtisch.
„Aber der Vorrat schwindet schon merklich“, sagte Brenda und schnäuzte sich die Nase. „Ich begreife immer noch nicht, wo die Taschentücher nach dem Waschen bleiben.“
„Ach ja, darüber wollte ich mit dir auch noch sprechen.“
„Ja, ich weiß schon. Ich soll dir ein paar Dutzend Taschentücher kaufen.“
Richard musste lachen. „Unsinn, ich habe noch jede Menge im Kleiderschrank liegen. Nein, es geht ums Waschen. Ich finde, dass du dich ab sofort nicht mehr um die Wäsche kümmerst und dich in deinem Zustand nicht damit abschleppst, sondern ich. Wenn ich es nicht schaffen sollte, weil ich keine Zeit dazu habe, dann geben wir die Wäsche eben aus dem Haus.“
„Oh, Richard, wie lieb von dir, mir das anzubieten!“ Brenda schnäuzte sich ein weiteres Mal. Als sie damit fertig war, verkündete sie: „Ich habe übrigens noch ein kleines Geschenk für dich. Ich hab es auf dem Nachhauseweg entdeckt und musste sofort an dich denken.“
Richard sah sie erwartungsvoll an.
„Ich hol es. Ich bin gleich wieder da.“ Damit eilte Brenda hinaus und kam wenige Augenblicke später mit einem kleinen, in buntes Geschenkpapier eingewickelten Päckchen wieder. Sie überreichte es Richard und setzte sich zu ihm aufs Sofa. „Los, pack es aus“, drängte sie ihn lachend.
Richard entfernte vorsichtig die
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