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Baccara Exklusiv Band 99

Baccara Exklusiv Band 99

Titel: Baccara Exklusiv Band 99 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Sullivan Christine Pacheco Joan Elliott Pickart
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nur deshalb, weil Richard einmal nicht da war, wenn sie von der Arbeit kam. So sehr hatte sie sich schon an dieses Zusammenleben gewöhnt, um seinen Ausdruck zu gebrauchen. Gewöhnt an ihn, an die Annehmlichkeit, jemanden daheim zu wissen, wenn man von einem harten Arbeitstag zurückkehrte, mit jemandem zusammen zu essen, über den Tag zu plaudern und mit ihm den Abend zu verbringen.
    Erst jetzt, da niemand da war, merkte sie, wie sehr Richard ihr fehlte, dass sie eigentlich nur darauf wartete, dass die Tür sich öffnete und er hereinkam, um sie zu begrüßen.
    „Verdammt noch mal“, fluchte Brenda vor sich hin. Es war eine Übergangslösung gewesen, dass er hier bei ihr eingezogen war. Das hatte sie doch von Anfang an gewusst. Es bestand kein Grund, sich so darüber aufzuregen, wenn diese Übergangslösung jetzt zu Ende war und jeder wieder allein wohnte und seiner Wege ging. Richard war eben in seine Wohnung zurückgekehrt, in der er die letzten Tage nicht hatte bleiben können, weil die Chemikalien des Kammerjägers ihm schwere Kopfschmerzen bereitet hatten, wie er erklärt hatte. Jetzt hatten sich die Giftschwaden wahrscheinlich verzogen, das war alles. Möglich war auch, dass er schon wieder zu seinem nächsten Auftrag unterwegs war. Das entspräche dem ganz normalen Gang der Dinge, den sie kannte und akzeptierte.
    Trotzdem: Er war nicht da. Dabei hatte sie ihm gerade heute ein kleines Geschenk mitgebracht, das sie ihm beim Abendessen hatte geben wollen. Es war nach jenem Kuss in der Küche nichts dergleichen mehr vorgefallen. Auf das Thema Heirat war Richard auch nicht mehr zurückgekommen. Aber es waren schöne Tage mit ihm gewesen. Sie hatte sie ungeheuer genossen.
    Und nun sind sie vorbei, sagte sie sich resigniert, und alles geht wieder so weiter wie früher.
    Das Geräusch des Schlüssels in der Wohnungstür brachte Brenda wieder auf die Beine. Richard trat ein, voll bepackt mit Einkaufstüten. Er stieß mit dem Fuß die Tür hinter sich zu, sodass sie ins Schloss fiel.
    „Hallo“, rief Brenda erfreut, „da bist du ja! Ich hab mich schon gewundert, wo du steckst. Ich hab überall gesucht, ob ich eine Nachricht von dir finde. Womit ich nicht sagen will, dass du mir irgendeine Rechenschaft schuldest … Ach, es ist einfach schön, dass du wieder da bist.“
    Richard blieb stehen und lächelte ihr zu. „Das ist lieb, dass du das sagst. Ich freu mich auch, wieder zu Hause zu sein.“
    Für einen Moment hielten sie inne. Trotz des Abstands von mehreren Metern zwischen ihnen fühlten sie sich in diesem Augenblick so nah, als würden sie sich berühren. Doch dann lösten sie den Blick voneinander, als wäre ihnen das Knistern zwischen ihnen zu stark, als hätten sie Angst, das Feuer wieder anzufachen, das unterschwellig beständig zwischen ihnen glühte.
    „Es ist leider etwas später geworden, als ich dachte“, erklärte Richard. „Sonst hätte ich natürlich eine Nachricht hinterlassen. Aber ich hätte nie geglaubt, dass es so langwierig sein könnte, einen Job zu kündigen. Deshalb habe ich uns unterwegs vom Chinesen etwas zu essen besorgt, und …“
    „Du hast was?“, rief Brenda dazwischen. „Du hast deinen Job gekündigt? Warum?“
    „Ich erzähl es dir gleich“, versuchte er sie zu beruhigen. „Jetzt lass uns erst einmal essen, bevor das alles kalt wird.“
    Brenda warf ihm einen zweifelnden Blick zu, bevor sie Gläser und Mineralwasser holte, während Richard lauter weiße Kartons aus den Tüten holte und auf dem Couchtisch nebeneinander aufstellte. Eine dieser Schachteln postierte er ein Stück abseits am anderen Ende des Tischs. Inzwischen hatte Brenda Teller und Besteck aus der Küche geholt.
    „Nun sag schon, Richard“, forderte Brenda ihn aufgeregt auf, kaum dass sie sich an den Couchtisch gesetzt hatten. „Wieso hast du gekündigt? Ist irgendetwas vorgefallen?“
    „Eines nach dem anderen. Erst werden du und das Fröschchen gefüttert, dann kommt alles Weitere. Wo ist deine Milch?“
    „Ich finde, Milch passt nicht zu chinesischem Essen; ich trinke sie später.“
    Sie füllten sich von dem reichhaltigen Angebot verschiedene Köstlichkeiten auf ihre Teller und begannen zu essen.
    „Hm, hervorragend“, murmelte Brenda anerkennend, um gleich fortzufahren: „Nun sag schon, was ist mit deinem Job?“
    Richard hob grinsend den Zeigefinger. „Ich bin zu meinem Boss gegangen und habe ihm erklärt: ‚Ab sofort übernehme ich nur noch Aufträge hier in der Gegend, damit ich jeden

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