Baccara Exklusiv Band 99
allein genügt eben nicht.“
„Vielleicht ja doch“, flüsterte Brenda so leise, dass man es kaum hören konnte. Mit festerer Stimme fuhr sie fort: „Natürlich verzeihe ich dir die Ameisen-Geschichte. Ich finde es eigentlich sogar süß von dir, dass du sie dir ausgedacht hast. Immerhin hast du etwas versucht und dafür in Kauf genommen, nächtelang auf diesem durchgesessenen Sofa zu schlafen.“
Ein kleines Lächeln huschte über ihr Gesicht. „Ganz vergebens war es wenigstens nicht“, meinte sie nach kurzer Überlegung. „Ich hänge jetzt jeden Tag brav meine Sachen in den Schrank, esse regelmäßig und trinke jeden Tag mein Glas Milch. Ich kenne inzwischen die wichtigsten Baseball-Regeln und kann mittlerweile sogar etwas mit Vivaldi anfangen. Und du rennst nicht sofort raus, wenn du Countrymusik hörst … Oh verdammt, Richard“, rief Brenda plötzlich und war erneut verzweifelt. „Wenn du wieder drüben in deiner Wohnung wohnst und nicht mehr jeden Tag hier bei mir bist, ich glaube, dann heule ich drei Tage und drei Nächte ununterbrochen.“
Richard nahm ihr Gesicht zwischen seine Hände. „Ach, Brenda, warum ist alles so schwierig mit uns?“
„Ich weiß es auch nicht“, seufzte sie.
Er gab ihr einen Kuss auf die Stirn und wollte Brenda loslassen. Aber sie hielt seine Hände fest.
„Richard, lass uns miteinander schlafen. Bitte“, sagte sie und sah ihm in die Augen. „Wir haben es einmal getan, und in jener Nacht ist unser Kind gezeugt worden. Für mich gehört jene Nacht damit eigentlich mehr unserer Kleinen als uns. Ich möchte aber eine Nacht mit dir, die ganz allein mir gehört – und dir, wenn du es auch willst. Sag mir ehrlich, wenn du findest, dass ich zu viel von dir verlange.“
„Nein, Brenda, du verlangst nicht zu viel.“ Er strich mit den Lippen zärtlich über ihren Mund. „Wir sollten wirklich unsere eigene Nacht haben.“
Damit zog er sie an sich und küsste sie leidenschaftlich. Hitze durchströmte ihren Körper und ließ ihren Pulsschlag rasen. Richard hob Brenda auf die Arme und trug sie nach nebenan ins Schlafzimmer. Dort stellte er sie wieder auf die Füße, knipste die kleine Nachttischlampe an und schlug die Tagesdecke zurück.
Sie waren voller Verlangen. Es gab kein Überlegen mehr. Wenigstens für den Augenblick waren alle Einwände und Bedenken vergessen. Hastig streiften sie ihre Sachen ab und legten sich auf das Bett. Richard drehte sich neben Brenda auf die Seite und legte seine Hand auf ihren gewölbten Bauch.
„Wird es ihr auch nichts ausmachen?“, fragte er.
„Ganz bestimmt nicht.“ Brenda lächelte. „Du brauchst dir um sie keine Gedanken zu machen. Das ist unsere Nacht.“
Er presste seine Lippen auf ihre und drang mit der Zunge sanft in ihren warmen Mund vor. Die Finger in seinem dichten Haar erwiderte sie hingebungsvoll seinen Kuss. Richard wandte sich nun ihren Brüsten zu, die in den letzten Wochen viel voller geworden waren. Ihr ganzer Körper wirkte auf ihn noch weiblicher und noch begehrenswerter. Brenda streichelte seinen Rücken und genoss es, das Spiel seiner starken Muskeln zu spüren.
Alle Gedanken waren ausgelöscht. Er und sie waren erfüllt von Fühlen, nahmen mit all ihren Sinnen wahr, drängten zueinander hin. Es war ein erotischer Taumel. Die Flammen der Leidenschaft züngelten immer höher.
„Brenda“, sagte Richard heiser.
„Ja, Richard, komm“, antwortete sie zitternd vor Sehnsucht.
Als zögerte er noch, als würde er sich noch zurückhalten, begann er, langsam in sie einzudringen. Brenda warf den Kopf auf dem Kissen hin und her. Sie wollte mehr, viel mehr, alles. Fordernd bog sie sich ihm entgegen, bis er sie endlich völlig ausfüllte. Mit einem kleinen Lustschrei empfing sie ihn. Schnell fanden sie ihren gemeinsamen Rhythmus, der sie fortriss, immer weiter, immer höher, bis er zu einem rasenden Crescendo anschwoll, der sich schließlich in einem gewaltigen Schlussakkord entlud.
Einen wunderbaren Moment trieben sie auf den Wellen der Ekstase dahin, schwerelos, wie im Traum.
Danach hielten sie sich fest in den Armen und schlossen jeder für sich und tief bewegt in ihr Herz ein, was sie gerade miteinander erlebt hatten. Ihre Atemzüge wurden ruhiger. Ihre Körper waren vollkommen entspannt.
In einem stillen Einverständnis mit Brenda stand Richard irgendwann vorsichtig auf, zog sich leise wieder an und verließ die Wohnung.
Als Brenda das Schloss der Wohnungstür zuschnappen hörte, vergrub sie das Gesicht
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