Baccara Exklusiv Band 99
Klebestreifen, wobei er darauf achtete, das Geschenkpapier so wenig wie möglich zu beschädigen, und wickelte schließlich umständlich ein Buch aus dem Papier.
„Wow, das gibt’s doch nicht“, rief er begeistert, als er den Titel las. Glückwunsch, du wirst Daddy , ein heiterer Ratgeber, wie der Untertitel versprach. „Danke, vielen Dank, Brenda. Ich verspreche dir, ich werde jedes Wort lesen. Und du hast das Buch gesehen und dabei sofort an mich gedacht?“
„Ja“, antwortete Brenda und wunderte sich ein wenig, dass er noch einmal nachfragte.
„Ich habe nämlich auch an dich gedacht“, erklärte Richard und nahm die Schachtel, die er etwas abseits auf den Tisch gestellt hatte und in der Brenda eigentlich eine besondere Leckerei zum Nachtisch vermutet hatte. Er stellte die Schachtel vor sie hin.
Brenda hob den Deckel ein wenig an. „Das gibt es doch nicht!“, rief sie aus und brachte ebenfalls ein Buch zum Vorschein. Es hieß: Glückwunsch, du wirst Mommy . „Ist das nicht unglaublich? Das ist ja geradezu unheimlich“, flüsterte sie und drückte das Buch liebevoll an sich.
„Vielleicht ist das gar nicht so seltsam“, meinte Richard nachdenklich. „Es erinnert mich an eine Geschichte, die mir Jack mal von seinem Freund Brandon in Prescott, Arizona, berichtet hat. Ich glaube, ich habe dir mal von ihm erzählt.“
„Ist das der, bei dem die Baby-Wette auch funktioniert hat? Ich glaube, Jack sagte, das läge daran, weil sie so gut befreundet sind“, antwortete Brenda.
„Genau. Als Brandon seine Frau Andrea gerade kennengelernt hatte, feierten sie gemeinsam Weihnachten. Und sie machten sich genau das gleiche Geschenk, eine von diesen Glaskugeln, in denen es schneit, wenn man sie schüttelt. Brandon hat zwei ziemlich alte, etwas wunderliche Großtanten, Prudence und Charity. Für die stand sofort fest, wenn zwei sich das Gleiche schenken, dann heißt das, dass sie füreinander bestimmt sind. Brandon und Andrea haben wenig später ja wirklich geheiratet und sind sehr glücklich miteinander, obwohl sie zu Beginn ihrer Beziehung eine Menge Probleme durchzustehen hatten.“
Brenda legte ihr Buch auf den Tisch. „Das ist eine sehr romantische Geschichte, Richard, aber leider auch nicht mehr.“
„Sie ist wirklich passiert“, erinnerte er ruhig. „Daran ist nicht zu rütteln.“
„Und was willst du damit sagen? Dass sie auch auf uns passt? Wir wissen doch, wie wir zueinander stehen. Dazu brauchen wir keine geheimnisvollen Orakel. Dass wir uns gegenseitig ein ähnliches Buch geschenkt haben, ist ein Zufall, und nicht einmal der pure Zufall, denn in unserer Situation lag dieses Geschenk eigentlich nahe.“
Richard hob die Hände. „Brenda, nun mach mal einen Punkt. In dem Buchladen, in dem ich war, gab es Dutzende von Büchern zu diesem Thema, und ich nehme an, dort, wo du warst, auch. Ich glaube wirklich, dass diese Gleichzeitigkeit etwas zu bedeuten hat. Man sollte die Weisheit von alten Tanten nicht unterschätzen.“
„Richard, jetzt übertreibst du“, erhob Brenda energisch Einspruch und lehnte sich mit verschränkten Armen zurück. „Wir wissen, dass wir Freunde sind, und dass das nicht heißt, dass du mich wirklich liebst. Du bist sehr lieb und fürsorglich, gewiss. Aber ich weiß auch, dass deine Fürsorge vor allem dem Baby gilt, und weniger mit mir zu tun hat. Da kann deine Tante Margaret sagen, was sie will.“
„Ist meine Tante denn auch davon überzeugt, dass ich dich liebe? Ist ja interessant.“
Brenda winkte ab. „Sie sagt, sie könne das in deinen Augen lesen. Ich habe vergebens versucht, ihr klarzumachen, dass das nicht sein sein. Na ja, vergiss es. Du liebst mich nicht, Richard, sieh es doch einfach ein.“
„Ach ja?“ Richard hob die Augenbrauen. „Dann wird mir meine weise wortreiche Brenda sicherlich auch erklären können, woher sie das so genau weiß.“
„Jetzt fang bitte nicht wieder von vorn an“, entgegnete Brenda und setzte zum Zeichen dafür, dass für sie das Thema erledigt war, ihre Mahlzeit fort.
Für Richard war das Thema noch lange nicht erschöpft. „Sag mal“, begann er nach einer Weile von Neuem, „du sprichst die ganze Zeit davon, dass du angeblich weißt, dass ich dich nicht liebe. Weißt du eigentlich mit der gleichen Bestimmtheit, ob du mich liebst oder nicht?“
Brenda kaute schnell zu Ende und schluckte den Bissen herunter. Dann richtete sie die Zinken der Gabel auf Richard und antwortete: „Das sind Haarspaltereien. Du weißt,
Weitere Kostenlose Bücher