Baccara Exklusiv Band 99
zu vergleichen, der sie so erschreckt hatte.
Kyle trat einen Schritt zurück. Sie hatte seine erregte Männlichkeit hart gegen ihren Körper gespürt.
„Meghan“, brachte er nur noch heraus.
Meghan bekam ein schlechtes Gewissen. Sie hatte sich von ihren Gefühlen treiben lassen. Aber sie hatte auch gemerkt, dass sie jetzt auf einem Weg waren, wo keine Rückkehr mehr möglich war. Ihre sexuelle Begegnung trieb auf den Höhepunkt zu.
Sie ließ ihn los und fuhr sich unsicher durchs Haar. Kyle ging wieder zum Fenster zurück.
„Es tut mir leid“, flüsterte Meghan. „Ich hatte nicht die Absicht, so weit zu gehen.“
„Verflixt noch einmal, entschuldige dich doch nicht.“ Seine Worte klangen ungeduldig.
Sie war zu weit gegangen, sie kannte sich selbst nicht wieder. Obwohl sie einige Zeit mit Jack verheiratet gewesen war, hatte sie mit ihm noch nie diese Sehnsucht verspürt. Meghan rang um ihre Fassung. Womöglich würde sie ihn doch noch bitten, sie wieder in die Arme zu schließen. Kyle verströmte eine so leidenschaftliche Energie, dass all ihre Sinne wie benommen waren. Sie musste versuchen, nüchtern und sachlich zu sein, um sich nicht total zu verlieren.
„Ich danke dir, Kyle, für alles, was du hier am Haus getan hast.“ Ihre Stimme verriet den Aufruhr, der in ihr tobte.
Kyle streichelte Schneeflocke geistesabwesend hinter den Ohren. In seinen Augen loderte immer noch Leidenschaft.
„Es ist nicht der Rede wert.“
„Es war so viel für mich, ich schiebe diese Aufgaben schon seit dem letzten Frühjahr vor mir her.“
„Dann betrachte es als kleines Dankeschön für deine Gastfreundschaft.“ Er hatte gemerkt, dass Meghan die Unterhaltung in sichere Gewässer führen wollte, und er gab ihr nach. „Ich vermute, dass dies dein Studio ist?“
„Ja, und du bist mein erster Gast hier.“
„Ist der Eintritt hier verboten?“
Meghan erwiderte ganz ruhig: „Bis jetzt war es so.“
„Ich fühle mich sehr geehrt.“
„Das brauchst du nicht, ich hatte dich schließlich nicht eingeladen.“ Sie ging auf seinen Ton ein.
Er ging hinüber zu den Regalen, um ihre Tonarbeiten aus der Nähe zu betrachten.
Meghan schluckte. Ihr Herz begann schneller zu schlagen. Das war ihr nicht recht. Nicht nur dieser stille Raum, auch ihre Arbeit war ihr heilig und hatte mit ihrem Inneren zu tun.
Meghan fühlte sich verletzlich. Hier, in diesen Regalen, standen Figuren, die ihr nicht so gut gelungen waren, ebenso wie die, an denen sie ganz besonders hing. Es gab einige, die sie nie verkaufen würde.
„Hast du das alles gemacht?“ Kyle sah sie fragend an. Meghan nickte und verschränkte nervös die Hände in ihrem Schoß. „Du bist immer besser geworden.“
Seine Anerkennung tat ihr gut. Ihre Arbeit bedeutete ihr so viel. Die Tonarbeiten hatten sehr viel mit ihrem inneren Erleben zu tun. Sie war überrascht, dass Kyles Meinung so wichtig für sie war.
Er drehte sich wieder um, und sie hoffte, dass er nicht gesehen hatte, dass sie ganz rot geworden war. Kyle war ein aufmerksamer Betrachter. Er nahm eine Tonfigur in die Hände. „Sie sind alle sehr unterschiedlich.“
„Das hier sind meine schönsten Teile.“ Meghan deutete auf einige Regale. Seine Aufmerksamkeit und seine Anerkennung hatten ihre Anspannung schwinden lassen. Sie stand auf und ging zu ihm. Zwei der Engel nahm sie aus einem Regal und stellte sie auf ihre Handfläche. Sie hatte sie „Winterzauber“ genannt. Obwohl Meghan beide Figuren nach dem selben Entwurf gearbeitet hatte, erkannte man feine Unterschiede.
„Sie haben beide einen individuellen Ausdruck“, erklärte sie.
Kyle nahm ihr die Figuren aus der Hand, hielt sie hoch und verglich sie. „Das eine ist ein Junge und das andere ein Mädchen.“
Meghan konnte nicht anders, sie musste lächeln. „Kyle“, ermahnte sie ihn.
„Einer hat einen rosafarbenen Kranz und der andere einen blauen.“ Kyle zog fragend die Augenbrauen hoch. „Wie hättest du sie denn auseinandergehalten?“
Meghan nahm die Engel aus seiner Hand und stellte sie behutsam wieder zurück ins Regal.
„Dein Lagerbestand ist ziemlich groß“, stellte Kyle fest.
„Ja, wegen des schlechten Wetters konnte ich nicht ausliefern.
„Ich werde fünfzig kaufen“, sagte er entschlossen. „Fünfzig?“, fragte sie überrascht. „Ja, ich habe viele Geschenke zu machen.“
„Sie sind teuer“, warnte sie und versuchte, ihre Überraschung zu verbergen.
„Ich habe auch nicht angenommen, dass sie billig
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