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Baccara Exklusiv Band 99

Baccara Exklusiv Band 99

Titel: Baccara Exklusiv Band 99 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Sullivan Christine Pacheco Joan Elliott Pickart
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das Wort nach. Was bedeutete es, „uns“ zu sagen anstatt „ich“?
    Meghan begann zu träumen. Wie würde es sein, wenn Kyle für immer dableiben würde? Wenn sie beide für immer zusammenblieben? Mit ihm zusammen machte alles so viel Spaß. Sie lernte sich selbst ganz neu kennen. Sie würden gemeinsam die Aufgaben des Alltags bewältigen und ihre Zukunft planen. Das Haus wäre nicht so leer, und sie würde sich nicht mehr so einsam fühlen. Vielleicht würden sogar eines Tages kleine Trippelschritte durch das Haus laufen?
    Sie schluckte und bemühte sich, diese verführerischen Fantasien beiseitezuschieben. Sie nahm das Messer, das Kyle aus der Hand gelegt hatte. Aber anstatt ihm zu zeigen, wie man es machte und mit ihm dann gemeinsam den Stern auszuschneiden, tat sie es allein.
    Allein.
    Dieses Wort erinnerte Meghan an ihre Situation. Sie war allein gewesen, als Kyle in ihr Leben trat, und sie würde wieder allein sein, wenn er abreiste. Das war die Realität, an der wohl nichts zu ändern war. Aber wenn er abreiste, würde er sie reich beschenkt mit wunderschönen Erinnerungen zurücklassen. Das hatte er ihr versprochen, und das hatte er bis jetzt auch gehalten.
    Sie hoffte nur inständig, dass die Erinnerungen ausreichten, die vielen einsamen Nächte, die vor ihr lagen, erträglich zu machen. Entschlossen wandte sie sich wieder dem Augenblick zu. Was brachten alle diese traurigen Gedanken?
    Das erste Blech Plätzchen schien fertig zu sein, dem Duft nach zu urteilen, der dem Offen entströmte. Meghan nahm die Topflappen in die Hände, öffnete vorsichtig die Tür und holte das Blech heraus.
    Kyle schaute sich fachmännisch die Plätzchen an, so wie er es als Junge bei der Großmutter Aggie beobachtet hatte. Sein Baum mit dem seltsamen Stern an der Spitze lag ganz vorn auf dem Blech.
    Kyle konnte nicht widerstehen, er musste sein Werk gleich probieren.
    „Gar nicht schlecht“, murmelte er zufrieden. Meghan beobachtete ihn. Ein Krümel hing an seinen Lippen. Wie gern würde sie den jetzt zärtlich wegküssen. Sie bekam einfach nicht genug von ihm. Meghan schob das nächste Blech in den Ofen.
    Dieses Mal schafften sie beide es bis zum Kamin.
    Kyle stocherte ein wenig in dem heruntergebrannten Feuer, und als die Flammen wieder hochzüngelten, legte er noch ein Holzscheit auf. Der Duft nach Holz und Rauch erfüllte das Zimmer und verbreitete eine anheimelnde Atmosphäre voll Intimität und Vertrautheit.
    Kyle legte sich zu Meghan. Dieses Mal nahm er sich alle Zeit der Welt, um mit ihr gemeinsam viele lustvolle Höhepunkte zu erleben und ihre Sehnsucht zu stillen. Dieses Mal war es genau das Gegenteil von ihrer letzten sexuellen Begegnung.
    Sie ahnten beide, dass die Plätzchen im Ofen inzwischen verbrennen würden. Aber zu diesem Zeitpunkt war es beiden völlig egal.
    Wie hatte sie nur so dumm sein können?
    Meghan stand von ihrem Arbeitstisch auf, Tränen liefen ihr über das Gesicht. Sie konnte den kleinen Engel, der vor ihr stand, nicht einmal mehr richtig sehen.
    Sobald das Wetter sich änderte, würde Kyle wieder aus ihrem Leben verschwinden, und sie würde wieder allein sein. Allein wie immer.
    Die letzte Nacht mit Kyle war wunderschön gewesen, unglaublich schön sogar. Aber sie hatte einen großen Fehler gemacht. Sie schluchzte und wischte sich über die Augen.
    Sie hatte sich in Kyle verliebt.
    Dabei hatte sie bis jetzt doch immer wieder die Erfahrung gemacht, dass es für sie kein Glück gab. Auch Weihnachten hatte es stets nur für andere gegeben, aber nicht für sie.
    Auch Kyle war nicht für sie bestimmt. Immerhin musste sie einräumen, dass er ihr keine Versprechungen gemacht hatte. Sie hatte gar kein Recht, mehr von ihm zu erwarten. Er war auf der Durchreise und würde wieder in sein eigenes Leben nach Chicago zurückkehren.
    Damals, als Jack ihr die Scheidungspapiere geschickt hatte, war sie für fast zwei Wochen völlig am Boden zerstört gewesen. Sie hatte geweint und war völlig verzweifelt gewesen. Eine Zeit lang hatte sie gar keinen Ausweg mehr gesehen und war tief verletzt über Jacks Verhalten gewesen. Als dann nach zwei Wochen der allerschlimmste Schmerz vorbei war und sie sich einen eigenen Anwalt genommen hatte, hatte sie sich geschworen, sich niemals mehr zu verlieben oder jemandem zu vertrauen.
    Bis Kyle gekommen war, hatte sie ihr Versprechen auch halten können. Aber mit ihm war alles anders geworden. Sie wischte wieder ungeduldig die Tränen weg, die ihr über das Gesicht

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