Baccara Extra Band 01
der Bauleiter sie irritiert.
„Genau“, entgegnete Vanessa. „Können Sie Ihren Arbeitern bitte sagen, dass sie die Arbeit morgen fortsetzen, damit die Trauung stattfinden kann?“
„Aber wir sind für heute herbestellt worden“, protestierte der Bauleiter aufgebracht. „Ich muss die Arbeiter für diesen Tag bezahlen.“
Vanessa nickte. „Da muss wohl ein Fehler passiert sein. Aber das macht nichts, stellen Sie Mr. Tyler die Kosten einfach in Rechnung. Er wird Verständnis dafür haben.“
„Na gut. Solange ich meine Arbeiter nicht aus eigener Tasche bezahlen muss, bin ich einverstanden. Tut mir leid, dass Ihre Hochzeit gestört wurde.“
„Kein Problem. Ich werde es dem Brautpaar erklären.“ Vanessa drehte sich um und ging zufrieden lächelnd zum Trausaal zurück.
Sie entschuldigte sich bei dem Brautpaar und erklärte, dass es sich um ein Missverständnis handelte. Der Brautvater mischte sich ein und war empört über die schlechte Organisation. Doch Vanessa schaffte es, alle zu beruhigen, und die Trauung wurde fortgesetzt.
Nach der Zeremonie begaben sich das Brautpaar und die Gäste in den Gartenpavillon, wo die Hochzeitsfeier stattfand. Dort war ein riesiges Büfett aufgebaut worden. Und während die Gäste aßen und tranken, begann Vanessa damit, den zweiten Teil ihres Plans einzuleiten.
Sie ging zu den Toiletten des Pavillons, schloss hinter sich ab und holte aus dem Putzraum mehrere Plastiktüten voller Perücken, die sie im Abstellraum der Animateure gefunden hatte.
Sorgsam steckte Vanessa in jede der Toiletten eine Perücke und spülte sie herunter. Anschließend füllte sie eine große Menge Klopapier in die Toiletten und spülte erneut.
Sie hatte sich vorher im Internet informiert, wie man am besten vorging, damit die Toiletten auch wirklich verstopften. Und diese Methode war als die beste angepriesen worden.
Lächelnd ging sie zurück zum Pavillon und stellte sich neben die Bühne, auf der gerade die Band spielte.
Kurz nachdem die ersten Gäste gegessen hatten, suchten einige die Toiletten auf. Wenige Minuten später kamen sie mit enttäuschten Gesichtern zurück und sahen sich ratlos um.
Dieses Schauspiel beobachtete Vanessa die nächsten Minuten immer wieder, bis der Brautvater auf sie zukam, um sich bei ihr über die verstopften Toiletten zu beschweren.
„Diese Hochzeit ist wirklich verhext“, sagte er wütend. „Jetzt sind auch noch die Toiletten verstopft. Und gleich alle auf einmal.“
„Oh, das tut mir leid“, entschuldigte sich Vanessa. „Wahrscheinlich gibt es Probleme mit den Abwasserrohren. Ich werde das sofort überprüfen lassen.“
„Ich bitte darum. Und wo können die Gäste währenddessen auf die Toilette?“
„Am besten in der Lobby.“
„Aber die befindet sich auf der anderen Seite des Hotels.“
„Tut mir leid, wir werden versuchen, das Problem so schnell wie möglich zu lösen.“
Der Brautvater stieß einen unwilligen Laut aus. „Hören Sie, von einem noblen Hotel wie diesem habe ich mir einiges mehr erwartet. Ich hoffe, dass es keine weiteren Probleme gibt, denn sonst war ich das letzte Mal hier.“
Leider stellte sich heraus, dass die Abflussrohre nicht in kurzer Zeit zu reinigen waren, denn die Ablagerungen darin waren sehr hartnäckig. Erst eine halbe Stunde vor Ende der Feier konnten die Handwerker das Problem lösen.
Natürlich regten sich die Gäste furchtbar darüber auf, dass sie so weit zur Toilette gehen mussten, und Vanessa freute sich, dass auch dieser Teil ihres Plans aufgegangen war.
Die Gäste des Brautpaares würden das Hotel bestimmt nicht weiterempfehlen. Ganz im Gegenteil. Vanessa hoffte, dass sie rumerzählten, wie unprofessionell die Hochzeitsfeier organisiert worden war und wie viele Zwischenfälle es gegeben hatte.
Mit ein wenig Glück würden in ein paar Wochen keine Veranstaltungen mehr im Tempest Maui gebucht werden, und Brock würde schwere finanzielle Einbußen erleiden, die ihn im besten Fall dazu zwangen, das Hotel zu schließen.
Vanessa musste sichergehen, dass er dafür bezahlte, was er Melody angetan hatte. Niemand verletzte ihre kleine Schwester, ohne ungeschoren davonzukommen.
Vanessa war zuversichtlich, dass sie Erfolg haben würde. Der Ruf des Hotels wäre bald ruiniert. Sie hoffte bloß, dass Brock nicht vorher dahinterkam, was seine Eventmanagerin im Schilde führte.
Sie musste vorsichtig sein und durfte es nicht mit ihren Sabotageakten übertreiben. Hier und da ein kleines Unglück im richtigen
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