Baccara Extra Band 01
weggefahren war, drehte Vanessa sich um und wollte die Tür öffnen. Da bemerkte sie plötzlich einen Schatten neben sich.
„Oh“, stieß sie hervor, als sie Brock erkannte. Wütend sah er sie an. Sie nahm an, dass er über ihre Sabotageakte Bescheid wusste. Jetzt war sie aufgeflogen. „Brock, was tust du hier? Du hast mich zu Tode erschreckt.“
Er stellte sich zwischen sie und die Tür. „Man hat mich während eines Meetings in Kapalua über die Zwischenfälle auf der Hochzeit informiert. Bist du dir darüber im Klaren, was passiert ist?“
Vanessa hatte befürchtet, dass es zu dieser Konfrontation kommen würde, deshalb war sie darauf vorbereitet. Aber sie hätte niemals erwartet, dass Brock ihr vor der Haustür auflauern würde. Sie schob sich an ihm vorbei und schloss die Tür auf. „Komm rein. Wir sollten das drinnen diskutieren.“ Vanessa betrat ihre Wohnung, schaltete das Licht ein und legte ihre Tasche auf das Sofa.
Brock schloss die Tür hinter ihnen, blieb stehen und starrte Vanessa an. „Ich habe dich heute mindestens ein Dutzend Mal auf dem Handy angerufen.“
„Ich habe es nach der Arbeit ausgeschaltet.“ Sie lächelte schief. „Da, wo ich heute Abend war, hätte ich es sowieso nicht gehört.“
„Du warst in Joe’s Tiki Torch, hab ich recht?“
„Woher weißt du das?“
„Dort treffen sich alle Mitarbeiter des Hotels.“ Er rieb sich den Nacken. „Ich habe heute Abend mit Akamu gesprochen.“
„Setz dich.“ Sie ging zur Küche. „Ich mache uns einen Kaffee.“
„Für mich nicht“, sagte er und folgte ihr. „Hast du einen Drink?“
„Ich habe Wein, Bier und eine Flasche Rum.“
„Und Cola?“
„Ja.“ Vanessa öffnete einen Schrank und holte die Rumflasche heraus. „Cola ist im Kühlschrank.“
Brock holte die Cola aus dem Kühlschrank und griff nach einem Glas. Anschließend mixte er sich einen Drink. Dabei berührte er Vanessas Schulter und löste einen wohligen Schauer in ihr aus.
„Möchtest du auch einen?“, fragte er beiläufig.
Sie schüttelte den Kopf. „Nein, besser nicht. Ich habe heute genug getrunken. Möchtest du etwas Des…?“
„Setz dich, Vanessa.“ Er deutete auf einen Stuhl am Küchentisch.
Sie nahmen beide Platz und sahen sich in die Augen.
„Was, zum Teufel, ist heute passiert?“, wollte er wissen.
Vielleicht hätte sie doch einen Drink nehmen sollen. Sie versuchte, möglichst ruhig zu bleiben. „Bis auf ein paar Kleinigkeiten war es eine erfolgreiche Veranstaltung.“
„Du nennst Baulärm eine Kleinigkeit? Diese Arbeiten hätten erst nächsten Monat beginnen sollen.“
„Ich weiß. Leider war im Auftrag an die Firma ein Tippfehler. Ihnen wurde das falsche Datum übermittelt.“
„Man hat mir berichtet, dass die Presslufthämmer genau in dem Moment angeschaltet wurden, als der Hochzeitsmarsch erklang und die Braut zum Altar schritt. Anscheinend ist die Arme in Tränen ausgebrochen. Eine ganze halbe Stunde soll es gedauert haben, bis der Lärm gestoppt werden konnte.“
„Das sagst du mir?“, entgegnete Vanessa selbstsicher. „Ich war diejenige, die den Bauleiter ausfindig gemacht und die Arbeiten gestoppt hat. Es hat sich um einen bedauernswerten Fehler gehandelt, den wir so schnell wie möglich korrigiert haben. Das Brautpaar wurde darüber unterrichtet und hat sein Verständnis erklärt. Der Bauleiter war übrigens gar nicht glücklich darüber, denn er musste seine Arbeiter trotz des Baustopps bezahlen. Es tut mir wirklich leid, dass die Braut unglücklich war, Brock, aber wir haben unser Bestes getan, um die Situation zu retten.“
Brock stieß einen tiefen Seufzer aus. „Das glaube ich. Aber das war ja noch nicht alles. Die Toiletten des Gartenpavillons waren verstopft. Deshalb mussten alle Gäste die WCs auf der anderen Seite der Hotellobby benutzen.“
„Abwasserprobleme sind nicht leicht zu beheben“, erklärte Vanessa nüchtern. „Die Toiletten wurden repariert, bevor die Feier zu Ende war.“
„Ein bisschen spät, oder nicht?“
Vanessa nagte an der Unterlippe. Sie musste sich konzentrieren. Brock war kein Narr. Er wusste, dass etwas falsch gelaufen sein musste. „Ich kann dir versichern, dass ich alles unter Kontrolle hatte.“
Brock nippte an seinem Drink. „Es ist dein Job, dafür zu sorgen, dass solche Probleme gar nicht erst auftauchen.“
„Gab es noch weitere Beschwerden?“
„Ist das nicht genug? Die Trauung wäre beinahe ins Wasser gefallen, und die Abwasserprobleme haben uns auch nicht
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