Baccara Extra Band 01
warf einen Blick auf den Tisch. „Jedenfalls scheinen wir die beiden davon überzeugt zu haben, dass wir eine richtige Ehe führen.“
Olivia blinzelte. „Das war nicht ihre Idee, sondern meine.“
„Ich verstehe.“
Sie straffte die Schultern. „Ich wollte mich entschuldigen, Alex. Aber ich wusste doch nicht, dass Isabel am Strand überfallen worden ist.“
Einen Moment lang schloss Alex die Augen. „Harriet hat wieder einmal zu viel geredet.“
Olivia ignorierte seine Bemerkung. „Deswegen waren dir die Sandalen egal. Du hast an Isabels Badetuch gedacht.“
Er presste die Lippen zu einer schmalen Linie zusammen. „Ich gehöre nicht zu den Leuten, die alles und jedes analysieren“, sagte er dann nur und nahm die Weinflasche aus dem Kühler.
Nein, dachte Olivia, während sie zusah, wie er ihre Gläser vollschenkte. „Warum hat dein Vater das Haus damals nicht verkauft?“
„Weil wir trotzdem gern hier sind“, gab er schroff zurück.
Hier fühlen sie sich wahrscheinlich alle als richtige Familie, dachte Olivia, auch wenn Alex mit seinem Vater nicht besonders gut auskommt.
Sie trank einen Schluck Wein. „Du hättest mir sagen sollen, warum du nicht möchtest, dass ich allein an den Strand gehe“, sagte sie dann leicht vorwurfsvoll. „Ich hätte es doch verstanden.“
„Du hast mir genug vertraut, um mich zu heiraten, dann könntest du mir vielleicht auch auf anderen Gebieten vertrauen.“ Sein Blick war durchdringend.
Sie schluckte. Anderen Menschen zu vertrauen, fiel ihr sehr schwer. „Ja, das ist vielleicht der nächste Schritt“, sagte sie nur.
Die untergehende Sonne ließ seine Züge schärfer hervortreten. Und auf einmal verstand sie etwas. Bei all seinem Gerede über Vertrauen war er es doch, der ihr nicht vertraute. Aber Vertrauen sollte doch in beide Richtungen gehen.
Gerade wollte sie ihm das sagen, als ihr ein neuer Gedanke kam. Oder ging es in Wirklichkeit gar nicht um Vertrauen, sondern um etwas anderes? Ging es vielleicht darum, dass er seine Gefühle, seine Ängste nicht mit ihr teilen wollte?
Das war neu für sie. Die anderen Männer in ihrem Leben – ihre Stiefväter, sogar Eric bis zu einem gewissen Grad – hatten sie immer mit ihren Ängsten und Gefühlsausbrüchen behelligt. Genau genommen, musste sie sich eingestehen, war ihr eigentlich ein Mann lieber, der nicht all seine Gefühle preisgab. Reden war wichtig, natürlich, aber ihr war ein starker, eher schweigsamer Mann lieber.
Und Alex war so ein Mann.
Sie spürte, wie sie weicher wurde. „Alex, glaubst du, wir könnten mit dem Essen noch warten?“
Er sah sie düster an. „Warum?“
Olivia stand auf und streckte die Hand nach ihm aus. „Ich möchte mit dir schlafen“, sagte sie mit belegter Stimme. „Oder hast du etwas dagegen?“
Er sah sie ein wenig verblüfft an, erholte sich aber schnell von seiner Überraschung. „Ich wäre ein Narr, wenn es so wäre.“ Damit stand auch er auf und nahm ihre Hand. „Und das bin ich eindeutig nicht.“
7. KAPITEL
Am Ende der Woche kehrten sie nach Sydney zurück und bezogen Alex’ luxuriöse Wohnung im Stadtbezirk Woolloomooloo, von der aus man einen einzigartigen Blick über die ganze Stadt, den Park und den Hafen hatte.
Nachdem Alex jetzt wieder regelmäßig seiner Arbeit nachging, hatte Olivia viel Zeit für sich.
Felicia war mit dem Privatjet der Valentes in die USA zurückgekehrt, da sie zu einem zweiten Casting für eine Filmrolle eingeladen worden war, und Olivia drückte ihr beide Daumen, dass es klappte.
Sie selbst arbeitete weiter an ihren Entwürfen, die sie in der Villa Valente begonnen hatte. Immer noch war sie sehr zufrieden damit. Außerdem half sie Lianne bei der Vorbereitung einer Modenschau, die sie in den nächsten Tagen in Melbourne auf die Bühne bringen wollten.
Und dann sagte eines Abends Alex ganz nebenbei beim Abendessen: „Wir fliegen am Freitag in die Staaten.“
Olivia wollte sich gerade ein Stück Lachs in den Mund stecken und hielt mitten in der Bewegung inne. „Wohin fliegen wir?“
„Der Start des neuen Parfüms ist zwar erst für den Zwanzigsten angesetzt, aber wir müssen ein paar Tage früher da sein, um alle möglichen Pressetermine wahrzunehmen.“
Olivia atmete tief durch und legte sorgfältig ihre Gabel ab. „Du hast mir kein Wort davon gesagt, dass das schon in zwei Tagen sein soll.“
„Und du hast mich nicht gefragt.“
„Aber an dem Tag findet unsere Modenschau in Melbourne statt. Den Termin hat Lianne
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