Baccara Extra Band 01
schon vor Monaten festgesetzt. Ich muss auf jeden Fall dabei sein.“
Alex’ Blick wurde hart. „Das kommt nicht infrage. Du musst beim Start meiner Kampagne anwesend sein. Lianne bekommt die Modenschau auch allein hin. Schließlich habt ihr genug Personal.“
Olivia gefiel ganz und gar nicht, wie er ihre Arbeit abtat. „Die Kollektion läuft unter meinem Namen, und es ist meine Show, Alex. Also werde ich auch dort sein. Lianne hatte eine Menge Stress bei der Vorbereitung.“
„Und ich hatte eine Menge Stress bei der Vorbereitung meiner Kampagne“, gab Alex unnachgiebig zurück.
„Aber für mich ist es wichtig, dass die Boutiquen gut laufen.“ Olivia hatte den größten Teil ihrer Schulden abbezahlt, aber noch nicht alle. Außerdem musste sie damit rechnen, dass ihre Mutter die Filmrolle nicht bekam und ihr dann weiter auf der Tasche lag.
„Olivia, wir haben eine Abmachung.“
Wieder diese Arroganz!
„Allmählich bekomme ich eine Vorstellung davon, wie dieses Jahr aussehen wird. Offenbar erwartest du, dass ich alles stehen und liegen lasse, wenn es dir einfällt.“
„So ist es“, erwiderte er kühl.
Olivia bedachte ihn mit einem vernichtenden Blick. „Vielleicht darf ich dich darüber aufklären, dass sich die Zeiten seit den fünfziger Jahren geändert haben. Ich bin keine brave Hausfrau, die alles tut, was ihr Gebieter befiehlt. Ich habe auch einen Job und trage Verantwortung für andere Menschen.“
„Du hast in erster Linie Verantwortung mir gegenüber. Wenn du dich erinnerst, war das der Grund, warum ich dich geheiratet habe.“ Alex’ Stimme klang schneidend. „Wenn du deinen Teil der Abmachung nicht erfüllst, dann hätten wir uns das alles auch sparen können.“
Er hatte es geschafft, dass sie sich völlig wertlos fühlte. Außer ihrer Unterschrift unter dem Vertrag interessierte ihn nichts an ihr. Dabei war sie davon überzeugt gewesen, dass die letzten zwei Wochen sie einander nähergebracht hätten. Zählte es denn gar nichts, dass sie miteinander schliefen und sich langsam besser kennenlernten? Offenbar nicht.
Ihre Kehle wurde eng. „Ich werde sehen, was ich tun kann.“
„Gut.“ Aber natürlich erwartete er, dass alles so lief, wie er es sich vorstellte. Und bis jetzt hatten sich die Frauen, mit denen er zu tun hatte, zweifellos auch immer seinen Wünschen gefügt. Olivia wollte, sie wäre nicht durch diesen Vertrag gebunden. Dann hätte sie anders auftreten können.
Am nächsten Morgen sprach sie mit Lianne, die natürlich auch nicht besonders glücklich über die Entwicklung war. Doch dann nahm sie es mit stoischer Gelassenheit. Natürlich würde sie es allein schaffen! Olivia fühlte sich ein wenig besser.
Aber am Spätnachmittag tauchte Lianne dann überraschend im Büro auf, um ihr mitzuteilen, dass die Räume, die sie für die Modenschau gemietet hatten, plötzlich nicht mehr zur Verfügung standen.
„Du glaubst doch nicht …“, begann Lianne und unterbrach sich dann.
„Was?“
„Ach, nichts.“
An Olivia nagte ein Verdacht. „Meinst du, dass Alex möglicherweise dahintersteckt?“
Lianne zögerte. Sie schien sich nicht sehr wohl in ihrer Haut zu fühlen. „Die Idee ist mir ehrlich gesagt schon gekommen. Aber Alex würde das nicht hinter unserem Rücken tun, nicht heimlich. Das passt nicht zu ihm.“
Olivia war sich nicht ganz so sicher, aber das konnte sie ja nicht gut sagen. Niemand brauchte zu wissen, dass sie ihrem Mann nicht voll und ganz vertraute.
„Nein, er würde so etwas bestimmt nicht hinter unserem Rücken tun“, bestätigte sie, ohne wirklich daran zu glauben.
Schon einmal hatte ein Mann sie betrogen, und jetzt war sie wieder verheiratet, und es sah so aus, als ob auch dieser Mann sie hinterging. Denn wenn nicht er dafür gesorgt hatte, dass ihnen die Räume gekündigt wurden, wer hätte es sonst tun sollen? Und warum? Nein, das waren einfach zu viele Zufälle.
In ziemlich angriffslustiger Stimmung kam sie nach Hause. Es war schlimm genug, dass sie Alex der Manipulation verdächtigte, aber dass Lianne ihm offenbar genauso wenig traute, empfand sie als peinlich und demütigend.
Er war im Bad, ein Badetuch um die Hüften geschlungen, und rasierte sich gerade.
„Willst du ausgehen?“, erkundigte sie sich bissig.
„Ja, ich muss zu einem Geschäftsessen. Im Teppanyaki.“
Olivia erinnerte sich. Vor ein paar Tagen hatte er ihr von der Einladung zu einem reinen Männeressen erzählt, zu dem ein japanischer Millionär eingeladen
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