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Baccara Extra Band 01

Baccara Extra Band 01

Titel: Baccara Extra Band 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ROBYN GRADY MAXINE SULLIVAN CHARLENE SANDS JILL SHALVIS
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machte es ihm jedoch nichts aus, einen schroffen Felsen hinunterzuklettern, Staub zu schlucken und sich vor den Tritten einer in Panik geratenen Kuh in Acht zu nehmen. Das gefiel ihm viel besser, als Büroarbeit zu erledigen. Er warf einen unwilligen Blick auf den Aktenstapel, der sich auf seinem Schreibtisch türmte. Sheriff in einer ländlichen Gemeinde wie Little Paradise zu sein, stellte keine großen Herausforderungen an seine kriminalistischen Fähigkeiten. Aber er konnte einen Großteil des Tages draußen an der frischen Luft verbringen.
    Außerdem ermöglichte ihm das ruhige, friedliche Landleben die Bewirtschaftung seiner eigenen kleinen Ranch. Auch das gefiel ihm sehr.
    Sein Magen knurrte ein weiteres Mal hörbar. Nun gut, er war hungrig, sehr hungrig sogar. Mit einem sehnsüchtigen Blick schaute er aus dem Fenster auf das gegenüberliegende Restaurant. Es hieß Café Nirvana und war das einzige Restaurant der Stadt.
    Es schien schon immer da gewesen zu sein. Es gehörte zu Little Paradise wie der heiße Wüstenwind und die staubigen Straßen. Aber nachdem Marge und Edward Mendoza mehr als fünfzig Jahre lang für die Einwohner des Städtchens gekocht hatten, wollten sie nun ihren wohlverdienten Ruhestand antreten. Sie hatten die Absicht, das Restaurant zu verkaufen und nach Montana umzuziehen. Dort lebten Familienangehörige.
    Man erzählte sich in der Stadt, dass ihre Tochter jemanden gefunden hatte, der das Restaurant bis zum endgültigen Verkauf weiterführen würde. Marges und Edwards Tochter putzte das Haus eines wohlhabenden Doktorenehepaars in Kalifornien und hatte weitreichende Beziehungen. Bis jetzt war allerdings noch niemand aufgekreuzt, der das Restaurant übernehmen wollte. Riley gefiel der Gedanke an eine Veränderung überhaupt nicht. Das Café Nirvana war das Herz und die Seele von Little Paradise.
    „Jetzt hör schon auf, die ganze Zeit hinüberzusehen, und geh endlich hin“, sagte Jud, der gerade das Büro betrat. Der fünfundsechzig Jahre alte Deputy lächelte Riley auffordernd zu und zog sich die ewig rutschenden Hosen hoch. „Man kann dein Magenknurren bis zur anderen Straßenseite hören.“
    „Ich habe keine Zeit, zu Mittag zu essen.“
    Juds Grinsen wurde eine Spur breiter. „Ja, man weiß nie genau, wann sich die nächste Kuh in eine Schlucht verirrt.“
    „Ich muss jede Menge Papierkram erledigen“, sagte Riley geduldig.
    „Der läuft dir bestimmt nicht weg“, erwiderte Jud mit unbestreitbarer Logik.
    Das stimmte allerdings, musste Riley sich eingestehen. Er legte die Hand auf seinen knurrenden Magen. Ein Schweinekotelett wäre jetzt nicht schlecht. Oder Hackbraten. Oder irgendetwas. „Was steht denn heute auf der Tageskarte?“
    Jud spähte aus dem Fenster und stieß einen leisen Pfiff aus. „Das nenne ich eine langbeinige Blondine. Mit Kurven an den richtigen Stellen.“
    „Wie?“ Riley stand auf und stellte sich neben seinen Deputy. Jetzt verstand er, was Jud gemeint hatte. Eine wirklich sehr langbeinige Blondine stieg gerade aus einem roten Jeep und strich sich das sorgfältig frisierte Haar zurück. Dann glättete sie ihren roten Seidenrock und griff nach einer Handtasche, die perfekt zu den hochhackigen Pumps passte.
    Sie sah aus, als sei sie gerade eben einem Modemagazin entstiegen. Riley hatte eigentlich kein Problem damit, schöne Frauen anzusehen. Schließlich war er ein gesunder amerikanischer Mann von zweiunddreißig Jahren. Aber die Frau vor dem Café Nirvana wirkte dort so fehl am Platz wie ein Schneemann mitten in der Wüste von Arizona.
    Er hegte auf Anhieb nicht sehr viel Sympathie für sie. Sie stolzierte einher auf ihren langen Beinen und mit wiegenden Hüften, als gehörte ihr die Welt. Ihr Verhalten und ihre Garderobe waren eindeutige Hinweise darauf, dass sie aus der Großstadt kam. Riley wusste aus eigener schmerzlicher Erfahrung, dass eine Großstadtpflanze wie diese Frau nicht nach Little Paradise passte. Das beste Beispiel dafür war seine Mutter. Sie hatte es hier nicht lange ausgehalten. Riley war gerade eine Woche alt gewesen, als seine Mutter ihn und seinen Vater verließ.
    „Was kann sie nur hier wollen?“, fragte Jud und kratzte sich am Kinn.
    „Ich habe keine Ahnung. Vielleicht hat sie von dem guten Essen im Café Nirvana gehört“, witzelte Riley.
    Jud lachte. „Sie sieht nicht so aus, als ob sie viel essen würde. Aber es muss irgendeinen Grund für ihre Anwesenheit geben. Sie ist bestimmt nicht aus Versehen hier

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