Baccara Extra Band 01
ehemaligen Gästen. Was war mit dem Gasleck? Es ist schlecht fürs Geschäft, seine Gäste umzubringen.“
„Das weiß ich auch. Und es war nicht meine Schuld. Bitte vertrau mir, nur dies eine Mal. Alles läuft großartig“, sagte Holly beschwichtigend.
„Dir vertrauen? Wie kann ich das? Du hast in deinem Leben bereits mehr Jobs gehabt als der Rest der Familie zusammen. Du hast bisher jede Sache aufgegeben, sobald du das Interesse verloren hast. Und das dauert bei dir nie lange.“
„Ich weiß, dass ich dir bisher keinen Anlass gegeben habe, mir zu vertrauen“, sagte Holly verletzt. „Aber nun liegen die Dinge anders. Ich werde es schaffen, glaub mir. Und ihr werdet stolz auf mich sein.“
Ihre Mutter war jedoch nicht so leicht zu beruhigen. Während sie unablässig weiter lamentierte, trat Riley zu Holly und legte sein Ohr an den Hörer.
Auch das noch, dachte Holly.
„Leg auf“, flüsterte er verschwörerisch. „Das musst du dir nun wirklich nicht anhören.“
„Ich will nur eins, Holly“, sagte ihre Mutter gerade. „Gib endlich zu, dass die Sache dich überfordert. Dann werde ich deinen Bruder bitten, dich zu unterstützen.“
Nur über meine Leiche, dachte Holly bitter. „Mum, ich …“
Ein pfeifendes Störgeräusch drang an ihr Ohr. Aber es war nicht das Telefon, sondern Riley, der dieses Geräusch täuschend ähnlich nachahmte. Er grinste sie spitzbübisch an, während er in die Sprechmuschel pfiff.
Sie grinste zurück und nickte mit dem Kopf. Auf einmal fühlte sie sich leicht und unbeschwert. „Die Verbindung wird immer schlechter, Mum. Lass uns Schluss machen.“
„Holly“, rief ihre Mutter empört über das Pfeifen hinweg. „Wage es ja nicht …“
Riley drückte auf eine Taste an der Basisstation des Telefons. Das Gespräch war beendet.
Erleichtert atmete Holly auf. „Danke. Das wurde auch Zeit.“
„Ja, finde ich auch“, murmelte Riley, zog sie an sich und blickte ihr in die Augen. „Wo waren wir stehen geblieben?“
„Oh nein“, sagte sie und entwand sich seinen Armen. „Das wollen wir lieber lassen.“
Auf der Arbeitsfläche stand ein geöffneter Behälter mit Mehl. Daneben waren etliche Backzutaten aufgereiht. Holly hatte vor, nach Marias Rezept selbst Brot zu backen. Um sich von Riley abzulenken, wandte sie ihre Aufmerksamkeit dieser vor Kurzem unterbrochenen Tätigkeit zu. Sie füllte mit einer Tasse Mehl in eine Schüssel und zählte dabei leise mit.
„Du wirst zugeben müssen, dass wir ein kleines Problem miteinander haben. Ich fühle mich sehr zu dir hingezogen. Und ich habe den Eindruck, dass es dir genauso geht.“
„Das bildest du dir nur ein“, protestierte sie schwach.
„Oh nein. Ganz bestimmt nicht“, sagte er und trat dicht hinter sie. Er legte die Arme um sie und begann, ihren Nacken zu küssen.
Holly ließ die Arme sinken und spürte, wie ihr köstliche kleine Schauer über den Rücken liefen. Natürlich hatte sie sich mit dem Mehl verzählt und schaute nun blicklos auf die halb gefüllte Schüssel und ihre mehlbestäubten Hände.
„Willst du mir wirklich weismachen, dass dir das nicht gefällt?“, fragte Riley zwischen zwei Küssen.
Er rückte noch näher an sie heran und presste sich an sie. Seine Hände ließ er über ihre Seiten gleiten, dann über ihren Bauch bis hin zu ihren Brüsten.
Holly unterdrückte ein Seufzen. „Nebenan ist alles voller Menschen.“
„Dann sag mir, dass ich aufhören soll. Ich tue es sofort, versprochen“, sagte er und umfing ihre Brüste mit beiden Händen.
Leise stöhnte sie auf. Sie hatte das Gefühl, jeden Moment vor Verlangen zu bersten. Sie sollte ihn bitten aufzuhören? Sie konnte noch nicht einmal atmen.
„Nein, es gefällt mir gar nicht. Ich finde es furchtbar“, brachte sie hervor, drehte sich um, schlang beide Arme um ihn und küsste ihn begierig und fordernd.
„Ach, so ist das“, sagte er mit einem leisen Lachen, als ihre Lippen sich voneinander lösten.
Dann küsste er sie erneut leidenschaftlich. Hingebungsvoll erwiderte Holly seinen Kuss, drängte sich an ihn und legte die Arme um seine Hüften.
Jemand räusperte sich vernehmlich.
Holly fuhr zurück und blickte in Juds grinsendes Gesicht.
„Entschuldigung“, sagte der Deputy. „Ich bin mit der Wand fertig und wollte nur fragen, was als Nächstes anliegt. Ist alles in Ordnung mit euch?“
„Ja, alles bestens“, antwortete Riley ein wenig atemlos.
„Aha. Bist du sicher?“
„Ja“, sagte Riley und sah Jud böse an.
Weitere Kostenlose Bücher