Baccara Extra Band 02: Ein Wüstenprinz zum Küssen / Heiße Stunden in Mendocino / Die Schöne und das Biest / Ausgerechnet ein Millionär! / (German Edition)
Gegensatz zu den Baylors spenden wir unsere Zeit und nicht unser Geld.“ Er zuckte mit den Schultern. „Weil wir nämlich mehr Zeit als Geld haben.“
„Aber du bist doch mit Nolan zur Schule gegangen, dachte ich. Ich glaube, Mikki hat mal davon gesprochen.“
„Es war eine staatliche Schule. Nolan war aus seiner vornehmen Privatschule rausgeflogen.“
„Ah. Und ich wunderte mich schon, dass du und er …“ Sie verstummte kurz. „Wohnst du nicht am Telegraf Hill? Das ist eine teure Gegend.“
„Meine Eltern wohnen da. Sie haben das Haus von einer ledigen Tante geerbt. Wir sind alle Handwerker oder einfache Arbeiter. Es war für meine Eltern nicht einfach, das Haus zu unterhalten. Eine meiner Schwestern und ihr Mann unterstützen sie.“ Woher wusste sie, wo er wohnte? Er räusperte sich. „Und was wundert dich an mir und Nolan?“
„Wie ihr Freunde geworden seid.“
„Weil wir so verschieden sind?“
„Ja, zumindest wirkt ihr grundverschieden.“
„Wieso habe ich das Gefühl, dass du mehr über mich weißt als ich über dich?“
Sie neigte den Kopf zur Seite. „Vielleicht erinnere ich mich nur besser.“
„Erinnern?“
„Vergiss es.“ Sie winkte ab. „Wir sollten lieber über den Preis reden, den wir gewonnen haben.“
„Stimmt.“
Sie sah ihn an. „Du hast mich nicht zurückgerufen.“
„Tut mir leid. Ich fand’s schwierig, wegen unserer …“
„Chemie?“, ergänzte sie für ihn. Ihre Direktheit überraschte ihn.
„Normalerweise habe ich einen klaren Plan, wenn ich mit einer Frau übers Wochenende wegfahre, die ich attraktiv finde. Aber diesmal, nun … ich finde es irgendwie heikel.“
„Keine Sorge. Ich habe keine großen Erwartungen. Unsere gemeinsamen Bekannten haben da allerdings andere Vorstellungen.“ Sie lächelte. „Hat Nolan dich genauso bearbeitet wie meine Schwestern mich?“
„Nein, er war viel zu sehr mit Mikki beschäftigt, um sich darum zu kümmern, mit wem ich ins Bett gehe.“
„Wir müssen ja nicht ins Bett gehen. Die Suite hat zwei Betten.“
„Das ist gut.“
Rory sah an ihm vorbei. „Wir könnten sogar dafür sorgen, dass wir uns gar nicht weiter begegnen. Wir müssen bloß die Zeiten abstimmen.“
„Du weißt, dass ich das nicht gemeint habe.“
„Natürlich nicht.“ Sie ging vorsichtig die Rampe hinunter, wobei sich ihre Absätze tief in den Schmutz bohrten.
„Ich dachte dabei eher an dich “, erklärte er und lief ihr nach. „Ich dachte, dir wäre die Situation vielleicht unangenehm.“
Sie drehte sich um, sodass er abrupt stehen bleiben musste. „Warum sollte mir der Gedanke unangenehm sein, mit dir ins Bett zu gehen?“
„Ich dachte, du wärst nicht so eine Frau“, sagte er unsicher.
„ So eine Frau?“ Sie verdrehte die Augen. „Und zu was für einem Mann würde es dich machen, mit mir ins Bett zu gehen?“
„Ich weiß, dass es unfair ist, aber was kann ich dafür, dass Männer Tiere sind?“
Rory sah ihn an und lächelte. „Nichts. Und ich will mich tierisch amüsieren.“
4. KAPITEL
Rory wollte den Kopf gegen das Lenkrad schlagen. Was war denn nur mit ihr los? Sie könnte sich gar nicht amüsieren, selbst wenn sie wollte. Sie benahm sich immer freundlich oder entschuldigte sich für alles und jedes, damit die Menschen um sie herum sich ja wohlfühlten. Ihre Kindheit in einem Haus, in dem sich dauernd irgendwelche Dramen abspielten, hatte sie zu einer Friedensstifterin werden lassen – einer Trösterin, die Züge einer Glucke trug.
„Ich bin heute hergekommen, weil ich dachte, wir könnten die Preisgeschichte freundschaftlich regeln.“
„Gibt es etwas zu regeln?“
„Na ja, wir müssen uns den Preis teilen.“
„Nichts leichter als das“, sagte er. „Wir nutzen ihn gemeinsam, wie ich ja schon gleich zu Anfang vorschlug.“
„Beschwören wir damit nicht noch mehr Schwierigkeiten herauf? Wir scheinen uns nicht besonders zu verstehen.“
„Nur wenn das Thema Chemie aufkommt.“
„Dann sollten wir es vielleicht besser meiden?“
„Ja, es sei denn, wir beschließen, es darauf ankommen zu lassen.“
Sie schüttelte den Kopf. „Ich dachte, wir wollten Freunde sein.“
„Aber ich bin schwach.“
„Das wage ich zu bezweifeln.“
Er lächelte. „Bei Frauen schon. Ich habe allein in meiner engsten Familie eine Mutter, zwei ältere Schwestern und vier Nichten, die mich allesamt um den kleinen Finger wickeln.“
„Das ist nicht dasselbe.“
„Stimmt.“ Er rutschte auf dem Autositz herum,
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