Baccara Extra Band 02: Ein Wüstenprinz zum Küssen / Heiße Stunden in Mendocino / Die Schöne und das Biest / Ausgerechnet ein Millionär! / (German Edition)
beinahe faltenfreie Stirn. „Ich mag vielleicht eine Brille brauchen, aber mein sechster Sinn funktioniert so gut wie eh und je, Aurora. Je weniger du sprichst, desto sicherer bin ich, dass dir etwas wirklich Wichtiges durch den Kopf geht. Warum redest du es dir nicht von der Seele?“
Rory warf sich in die Kissen zurück, betrachtete die antike Decke und zählte bis zehn. „Mir geht es gut, Mom, körperlich und seelisch. Hör auf, überall Probleme zu sehen.“
Ihre Mutter zuckte mit den Schultern. „Was ist mit dem jungen Mann, mit dem du nach Mendocino fährst? Ich habe seinen Namen vergessen.“
„Nein, ich habe ihn dir nicht gesagt.“
„Aber eines der Mädchen hat ihn beim Essen erwähnt.“
Schweigen war zwecklos. „Justin McColey. Und bevor du auf irgendwelche Ideen kommst, er will nichts weiter als Freundschaft.“
Emma musterte Rory, die rot wurde. „Mikki kennt ihn?“
„Er ist Nolans bester Freund.“
„Interessant.“ Nach einer Weile klapperten die Stricknadeln weiter. „Es ist nichts dabei, als Freunde hinzufahren.“
Und ob, dachte Rory. Wenn sie sich auf einen Wochenendflirt einlassen würden, müssten sie sich hinterher immer wieder begegnen. Einige Frauen schafften es, mit ihren Verflossenen befreundet zu bleiben – Emma zum Beispiel. Rory vermutlich nicht. Noch Jahre, nachdem Brad sie verlassen hatte, machte sie einen Riesenbogen um sein Viertel und die gemeinsamen Freunde. Als er schließlich wegzog, war sie enorm erleichtert gewesen.
Aber nun ging es um Justin, nicht um Brad. Hatte sie solche Angst vor den möglichen Folgen, dass sie dafür die gewonnene Reise aufgeben wollte?
Die Chemie zwischen ihnen war nicht zu leugnen. Vielleicht lohnte es sich, dafür ein paar seltsame Wiedersehen bei gemeinsamen Freunden zu riskieren.
Beinahe zwei Wochen später wurde Rory in ihrer Bäckerei in der Chestnut Street ans Telefon gerufen. Sie hatte sich gerade mit einem verstopften Abfluss beschäftigt.
„Maureen Baxter will dich unbedingt sprechen“, sagte ihre Angestellte.
Rory krabbelte unter dem großen Waschbecken hervor. „Wir müssen einen Klempner rufen. Kümmerst du dich darum, Katya?“
„Bin schon dabei.“ Katya reichte Rory ein weißes Handtuch.
Rory wischte sich die Hände sauber und nahm den Hörer. „Maureen?“
„Meine Liebe, ich musste dich einfach anrufen und dir für alles danken. Ich komme gerade von der Baustelle des Baxter-Hauses. Sie haben dort enorme Fortschritte gemacht.“
„Ich bin froh, dass ich helfen konnte.“ Rory hatte nicht nur das Brot und die Kuchen für die Veranstaltung gespendet, sondern auch noch einen recht beachtlichen Scheck geschickt.
„Du solltest mal an der Baustelle vorbeifahren. Wie es scheint, sind wir in irgendeinem Internetforum erwähnt worden, und seitdem kommen die freiwilligen Helfer in Scharen zu uns. Barry Bonds und der Bürgermeister arbeiten mit. Und du weißt, was es heißt, wenn wir Barry für unsere Sache gewinnen.“
„Das ist ja wundervoll.“ Rory verriet natürlich nicht, dass Lauren hinter dem Internetforum steckte.
„Ja, jetzt muss ich nur noch dafür sorgen, dass alles planmäßig fertig wird“, sagte Maureen.
„Viel Glück“, wünschte ihr Rory, die aus eigener leidvoller Erfahrung wusste, dass Bauarbeiten nie plangemäß abliefen.
„Einige Restaurants in der Nähe haben sich auf meine Bitte bereit erklärt, mittags Gratisessen zur Baustelle zu bringen“, fuhr Maureen fort. „Unsere Freiwilligen sollen schließlich nicht hungern.“
Ah. „Da helfe ich gern mit“, sagte Rory, bevor Maureen sie bitten musste.
„Tausend Dank, Rory! Damit hätten wir wohl die glücklichsten Bauarbeiter der Stadt. Die Reste vom Vortag dürften ausreichen.“
Reste vom Vortag gab es in Rorys Bäckereien nicht. „Na klar. Du kannst dich auf mich verlassen. Wir hören dann …“
„Warte! Ich habe gesehen, dass du noch kein Datum für das Wochenende im Painter’s Cove festgelegt hast. Gibt es Probleme?“
„Nein, gar nicht. Es ist ein toller Preis.“
„Liegt es an deinem Partner?“
„Hm …“
„Ich habe Justin McColey nämlich auf der Baustelle getroffen, und abgesehen davon, dass er einfach zum Anbeißen aussah …“
„Es gibt kein Problem“, unterbrach Rory sie. „Ich habe im Moment nur viel zu tun, das ist alles.“
„Ja, dasselbe behauptet Justin auch.“
Ach ja? Sie hatte ein einziges Mal versucht, Justin zu erreichen, und ihm eine Nachricht hinterlassen. Er hatte nicht
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