Baccara Extra Band 02: Ein Wüstenprinz zum Küssen / Heiße Stunden in Mendocino / Die Schöne und das Biest / Ausgerechnet ein Millionär! / (German Edition)
und Mikki folgten ihr in die Küche.
„Wie hast du Josh in das gestreifte Hemd bekommen?“, fragte Rory. „Er sieht wie ein richtiger Gondoliere aus.“
„Ich kannte einmal einen Gondoliere in Florenz“, sagte Emma, und die drei jungen Frauen lächelten sich zu. „Sein Name war Antonio. Er hatte dunkle, traurige Augen und Michelangelo-Locken, die ihm in die Stirn fielen.“ Emma wiegte sich zu einem Lied, das nur sie hörte. „Antonio sang für mich, während wir unter dem Ponte Vecchio hindurchglitten. Er hatte eine wundervolle Stimme und einen sehr begabten Mund.“
„Mom!“, rief Rory lachend. „Du bist unmöglich. Über so etwas sprechen Mütter nicht mit ihren Töchtern.“
„Schade“, sagte Emma. „Die Welt wäre um einiges besser, wenn sie es täten.“
„Alle wären nur noch mit heißen Liebesabenteuern auf Live-Konzerten beschäftigt“, wandte Mikki ein.
„Eben. Damit wären sämtliche Probleme gelöst.“ Emma sprenkelte Olivenöl auf tomatengefüllte Törtchen.
„Wer kommt sonst noch?“, fragte Lauren. Rory vermutete, dass sie von der braunen Papiertüte unter ihrem Arm ablenken wollte.
„Katya aus dem Geschäft mit ihrer ältesten Tochter, dann Roger, mein Bauunternehmer, und seine Frau, außerdem meine Freunde Lucky und Harold. Und Justin.“
„Ich lerne Justin also endlich kennen“, bemerkte Emma trocken. Bei der Geschäftseröffnung hatten sie sich verpasst, wobei Rory annahm, dass vor allem Justin ihrer Mutter aus dem Weg gegangen war, denn Emma versäumte keine Gelegenheit, die Liebhaber ihrer Tochter unter die Lupe zu nehmen. „Ich werde ihm heute Abend meine volle Aufmerksamkeit schenken.“
Der Arme, dachte Rory, aber so war ihre Mutter wenigstens von ihr abgelenkt.
Lauren gab Rory wilde Zeichen, sie solle ihr zur hinteren Treppe folgen.
Mikki, der alles Dezente fremd war, sagte: „Rory, dieses Kleid kannst du nicht anbehalten. Komm, wir gehen rauf und suchen dir ein anderes aus.“
„Gute Idee. Mom könntest du die Baguettescheiben toasten, wenn du mit den Törtchen fertig bist, und mit Knoblauch abreiben? In dem einen Ofen ist das Hähnchen, aber der andere ist noch frei.“ Bei der Renovierung des Hauses hatte sie sich den Luxus gegönnt, zwei Industrieherde einzubauen.
„Klar, Lauren kann mir helfen“, sagte Emma viel zu unschuldig.
Lauren steckte Mikki die braune Papiertüte zu. „Tut mir leid, Mom, aber ich werde oben gebraucht. Wir sind in zehn Minuten zurück.“
Alle drei eilten zur hinteren Treppe.
Emmas Stimme stoppte sie, bevor sie hinaufliefen. „Sie ist nicht schwanger.“
Die drei Frauen rempelten ineinander. Lauren stöhnte, Mikki fluchte, und Rory blickte flehend gen Decke.
„Wie?“, fragte Lauren.
„Ich weiß es, wenn ich sie ansehe.“ Emma zeigte auf Rory. „Ich sehe jede Menge heiße Liebe, aber das Leuchten ist anders als bei einer Schwangeren. Na, geht ruhig und macht euren Supermarkttest. Ich bin schließlich nur eine Mutter, warum solltet ihr mir glauben?“
Mikki warf das Haar nach hinten. „Müsstest du nicht spüren, ob du schwanger bist oder nicht?“
„Ich dachte, ich wär’s, aber vielleicht war das Wunschdenken.“ Rory nahm eine Packung aus der Papiertüte, riss sie auf und las die Anleitung durch.
„Hier“, sagte Mikki, die den Teststreifen ausgepackt hatte. „Bringen wir es hinter uns. Die Ungewissheit macht mich wahnsinnig.“
Fünf Minuten später saßen sie auf Rorys Bettkante und starrten auf den Teststreifen.
Die Schmetterlinge in Rorys Bauch hatten sich verzehnfacht. Es war höchste Zeit, die Wahrheit zu erfahren.
Justin kam in einen Raum voller Menschen, von denen er die meisten schon gesehen hatte, ihre Namen allerdings nicht kannte. Kaum hatte er „Guten Abend“ gesagt, da fingen Rorys Schwestern ihn ab und zogen ihn durch den Flur zur Treppe.
„Rory ist oben“, sagten sie. „Geh zu ihr.“
Er stieg die Treppe hinauf und fühlte dabei in seiner Tasche nach der kleinen Schmuckschatulle.
„Rory?“, rief er am oberen Ende der Stufen. Ihr Haus war wie sie – klassisch, geschmackvoll und großzügig ausgestattet. Nicht zu vergessen die Wärme und Offenheit, die es ausstrahlte. Essensdüfte vermischten sich mit denen frischer Blumen, die überall standen.
Die Schlafzimmertür stand offen. Rory saß am Fußende des Bettes. Sie blickte auf und sah ihn an. „Hi.“
„Hi.“ Er wartete in der offenen Tür.
„Komm rein.“ Sie blinzelte. „Was hast du da an?“
„Du sagtest, ich
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