Baccara Extra Band 02: Ein Wüstenprinz zum Küssen / Heiße Stunden in Mendocino / Die Schöne und das Biest / Ausgerechnet ein Millionär! / (German Edition)
genügen, dachte er und fragte sich, wie lange solche Filmpartys dauerten.
„Hier“, sagte er, „ich habe etwas für dich.“ Er griff in seine Hosentasche.
„Was ist das?“
„Sieh nach.“
Rory hielt die Luft an, als sie die kleine Schatulle öffnete. „Meine Kette.“ Sie wollte schon danach greifen, hielt sich aber zurück. „Bekomme ich sie wieder? Wetten wir noch mal um sie?“
Er zwinkerte ihr zu. „Diesmal nicht.“
Sie nahm die Kette und hielt sie zwischen ihnen hoch. „Danke.“
„Sieh hinein“, sagte er.
Sie öffnete das Schloss und schrie auf vor Entzücken, als sie den Inhalt des kleinen Koffers sah.
An ihrem gemeinsamen Wochenende hatte sie Fotos gemacht und mehrere Passanten gebeten, sie zusammen zu fotografieren. Die Bilder hatte sie Justin per E-Mail geschickt. Er hatte sein Lieblingsfoto verkleinert und wie ein Medaillonbild in den winzigen Koffer einpassen lassen. Es war eine Aufnahme von ihnen im Cabrio, wie sie sich anlächelten.
„Eine gute Wahl“, sagte Rory. „Wir sehen so abenteuerlustig aus.“
„Das fand ich auch.“ Er blickte hinunter in den Garten, und erst jetzt fiel ihm der Lavendel auf, der in der sanften Sommerbrise schwankte. Das Leben war schön. Verdammt schön.
Eine Katze strich um seine Beine und legte sich vor ihm auf die sonnenbeschienenen Balkonfliesen. „Hallo, Bogey“, sagte Rory, hob den Kater auf und gab ihn Justin in den Arm. „Das ist Bogey. Bacall muss irgendwo in der Nähe sein. Sie sind immer zusammen.“
Er kraulte den schnurrenden Kater und ließ ihn herunter, als er maunzte, weil seine Gefährtin erschien. Dann nahm er Rory in die Arme und hielt sie fest. Sie seufzte vor Wonne und küsste ihn.
„So soll es sein“, flüsterte er schließlich. „Du und ich, Rory, gemeinsam auf einem Abenteuer, das ein Leben lang dauert.“
– ENDE –
Die Schöne und das Biest
1. KAPITEL
Was erwartet mich hier bloß? fragte sich Laura Cambridge beim Anblick der düsteren Burg. Ein Märchenprinz oder ein Drache?
Wenn sie den Andeutungen der Menschen auf der Fähre zu dieser hübschen kleinen Insel Glauben schenkte, war es wohl ein Drache. Ob Richard Blackthorne wusste, wie gefürchtet er war? Neugierig betrachtete sie die grauen Steinmauern, während das Taxi die steile Zufahrt hinauffuhr. Die hohen Fenster liefen oben spitz zu, und es gab sogar Erker, Zinnen und einen Turm.
Auf Laura wirkte die Burg abweisend und traurig.
„Ma’am.“ Der Fahrer hielt vor dem riesigen Gebäude. „Wollen Sie im Ernst hierher?“
Wieso stellten sich auf dieser kleinen Insel alle Leute an, als würde sie zu ihrer eigenen Hinrichtung gehen? „Ja, sicher, Mr Pinkney.“
„Wissen Sie, Mr Blackthorne ist nicht sehr umgänglich.“
„Kein Wunder, wenn sich alle Menschen ihm gegenüber ablehnend verhalten, meinen Sie nicht auch?“
„Ohne Feuer kein Rauch“, murmelte der Taxifahrer und stieg aus, um sich um ihr Gepäck zu kümmern.
Laura folgte ihm die steile Treppe zum Eingang hinauf. Sie sollte Richard Blackthornes vier Jahre alter Tochter beim Einleben in dieser Burg zu helfen. Und sie musste sich auch erst an den Einsiedler gewöhnen, der jeden Kontakt mit anderen Menschen mied. Sie hatte gehört, dass seit vier Jahren niemand dieses Haus betreten hatte – von den Lieferanten einmal abgesehen. Das Mädchen, das vor Kurzem die Mutter verloren hatte, tat ihr jetzt schon leid. Die Kleine kannte ihren Vater ja gar nicht.
Laura war nun hier, um sich auf ihre Aufgabe vorzubereiten, bevor das Kind eintraf. Als sie nach ihrem Portemonnaie griff, stellte Mr Pinkney ihr Gepäck ab und schrieb etwas auf ein Blatt Papier.
„Das ist meine Nummer“, sagte er, griff nach dem Geld und drückte ihr den Zettel in die Hand. „Wenn Sie von hier verschwinden wollen oder etwas brauchen, genügt ein Anruf.“
Von so viel unnötiger Fürsorge war sie tief gerührt. „Er ist kein Ungeheuer, Mr Pinkney.“
„Doch, Ma’am. Er geht auf jeden los, der sich auf seinem Grund und Boden zeigt. Sogar den Botenjungen, der die Lebensmittel bringt, hat er fertiggemacht. Ich will mir gar nicht ausmalen, was er mit Ihnen anstellen wird.“ Mr Pinkney betrachtete schweigend das zweiflügelige Portal, als wäre es der Eingang zur Hölle.
Was für ein Theater, dachte Laura und musste lächeln, als sie den Messingklopfer anhob. Er besaß die Form eines Drachenkopfes. Mr Blackthorne ließ offenbar nichts unversucht, um unerwünschte Besucher abzuschrecken. Sie ließ den Klopfer
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