Baccara Extra Band 02: Ein Wüstenprinz zum Küssen / Heiße Stunden in Mendocino / Die Schöne und das Biest / Ausgerechnet ein Millionär! / (German Edition)
Treppe hinauf und klopfte energisch an.
„Wir müssen miteinander reden, Mr Blackthorne, und zwar jetzt gleich!“ Keine Antwort. „Ich kann sehr hartnäckig sein!“
„Lassen Sie mich in Ruhe, Miss Cambridge. Ich rufe Sie, wenn ich Sie brauche … sofern ich Sie überhaupt brauche.“
„Ja, natürlich, Eure Lordschaft, wie dumm von mir zu glauben, Ihnen könnte etwas an Ihrer Tochter liegen.“
Laura betrat ihr Zimmer und blieb beeindruckt stehen. Geschmack hatte der Drache, das musste sie ihm lassen. Teppich, Vorhänge, Gemälde und die erlesenen Möbelstücke passten perfekt zusammen. In einer Ecke stand ein Bett mit einer einladenden Decke und zahlreichen Kissen. Burgunderrot, Taubengrau und Weiß waren die vorherrschenden Farben. Neben der Tür stand ein antiker Schreibtisch mit einem Computer, eine zierliche Sitzgruppe war vor dem Kamin angeordnet, und eine gepolsterte Bank mit bestickten Kissen füllte den Erker mit drei Giebelfenstern aus. Links war ein riesiger Schrank; ein modernes Bad schloss sich an, mit der größten Wanne, die sie jemals gesehen hatte.
Laura warf Aktenkoffer und Handtasche aufs Bett, überquerte den Gang und betrat Kellys Zimmer. Geld war für Richard Blackthorne offenbar kein Problem. Das Zimmer war ein Traum in Rosa und Hellgrün. Es gab ein viktorianisches Puppenhaus, Unmengen Spielzeug und ein Himmelbett mit üppigen Satinschleifen und einem kunstvoll geschnitzten Kopfteil. Sofort dachte Laura an die Prinzessin auf der Erbse. Das kleine Mädchen brauchte eine Leiter, um in dieses Bett zu klettern.
Blackthorne hatte an alles gedacht. In Schrank und Kommode fand Laura Kleidung in drei verschiedenen Größen. Der Mann wusste anscheinend nichts über seine Tochter.
In ihrem eigenen Zimmer holte Laura aus dem Aktenkoffer die Unterlagen, die ihr Katherine Davenport, Inhaberin der Agentur „Wife Incorporated“, vorgestern gegeben hatte.
Ein entzückendes dunkelhaariges Mädchen mit himmelblauen Augen lächelte ihr von einem Foto entgegen. Seufzend legte Laura das Bild weg, trat ans Fenster, schob den Vorhang zur Seite und setzte sich. Von hier aus sah man das Festland und die anderen Inseln vor der Südküste von South Carolina.
Es war Oktober. Der Wind ließ am Strand das hohe Seegras wie tropische Palmen schwanken. Wellen schlugen auf den Sand. Der Himmel war grau verhangen. Bei diesem düsteren Wetter las man am besten ein Buch und träumte. Wovon träumte ein kleines Mädchen, das seine Mutter verloren hatte, auf eine einsame Insel gebracht wurde und hier den Vater traf, den es nicht kannte?
So ein Kind träumte von einem Prinzen, der es beschützte, und nicht von einem Drachen, der Feuer spuckte, sobald sich jemand seiner Höhle näherte.
Richard lehnte mit geschlossenen Augen an der Tür. Dieses Gesicht! Laura Cambridge war die schönste Frau, die er jemals gesehen hatte. Eine Frau, nach der sich alle Menschen umdrehten, die von Männer bewundert und von Frauen beneidet wurde. Ein Blick in ihre grünen Augen hatte genügt, dass er jede Narbe doppelt schmerzhaft fühlte.
Wie sollte er sie in seinem Haus ertragen? Allein der Gedanke, dass sie hier war, musste ihn zum Wahnsinn treiben. Am liebsten hätte er Katherine Davenport erwürgt, dass sie ihm eine solche Schönheit geschickt hatte. Kat wusste doch, dass er seit dem Unfall keiner Frau mehr in die Nähe gekommen war.
Bis heute Morgen hatte er nicht einmal den Namen des Kindermädchens gekannt. Katherine hatte ihm nur versichert, dass sie jemanden gefunden hatte. Daher hatte er keine Zeit gehabt, Laura Cambridges Vergangenheit gründlich zu erforschen. Einiges hatte er herausgefunden, aber er war auf kein einziges Foto von ihr gestoßen. Das war auch nicht nötig gewesen, nachdem er erfahren hatte, welche Schönheitswettbewerbe sie gewonnen hatte.
Allerdings hatte er den Eindruck, dass sie ihr hübsches Gesicht nicht zeigen wollte. Er hatte gute Gründe, sich zu verstecken, aber sie?
Er hatte aufgelistet, was er von einem Kindermädchen erwartete. Die Frau sollte mütterlich sein und genug Energie besitzen, um mit einer Vierjährigen fertigzuwerden. Außerdem musste sie die volle Verantwortung für Kelly übernehmen. Die Kleine durfte ihn nicht sehen. Niemals. Sie wäre vor ihm weggelaufen, und das hätte er nicht ertragen. Es reichte schon, dass er von den Erwachsenen gemieden wurde. Keinesfalls durfte er auch noch einem Kind Angst einjagen.
Kelly. Richard ballte die Hände zu Fäusten. Erst als seine Frau vor
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