Baccara Extra Band 02: Ein Wüstenprinz zum Küssen / Heiße Stunden in Mendocino / Die Schöne und das Biest / Ausgerechnet ein Millionär! / (German Edition)
sah über ihren Kopf hinweg Laura an.
„Du hast unsertwegen das Haus verlassen.“ Sie lächelte zärtlich und fasste es offenbar noch immer nicht.
„Ich konnte doch meine beiden Lieblingsfrauen in diesem Unwetter nicht allein lassen.“
Laura streckte die Hand aus und strich ihm durchs nasse Haar. Sie war stolz auf ihn, doch das brauchte sie nicht zu sagen. Er wusste es. Er hatte einen weiteren Schritt ins Land der Lebenden getan.
An diesem Abend gab es keine Aussprache. Dafür war wegen des immer stärker werdenden Sturms zu viel zu tun.
In Jeans und Sweatshirt half Laura, als Richard und Dewey den Hof und den Stall absicherten. Dewey hatte den Kombi schon zum Haus zurückgeschleppt und in die Garage gestellt. Er gab sich die Schuld am Versagen des Motors und wollte während des Unwetters daran arbeiten.
Richard fütterte und striegelte die Pferde und brachte sie in ihren Boxen unter. Zum Glück stand das Haus auf dem Hügel. Eine Flut würde zuerst die Siedlung erreichen. Als Richard verlangte, dass Laura für sich und Kelly das Nötigste packte und die nächste Fähre nahm, spielte sie auf Zeit. Ständig fand sie noch etwas, um das sie sich kümmern musste. Ohne ihn wollte sie die Insel nicht verlassen, und er ging nicht von hier fort. Also bereitete sie alles für den Sturm vor.
Sie hatte überall im Haus Taschenlampen und Kerzen so verteilt, dass man sie leicht fand. Richard besaß zwar einen Generator, der bei Stromausfall eingesetzt wurde, aber sie ging kein Risiko ein. Der Wirbelsturm hatte sie noch nicht erreicht, doch sie bekamen seine Macht bereits zu spüren.
Kelly hatte eine eigene Taschenlampe bekommen. Laura musste sie ermahnen, sie nicht einzuschalten, solange sie noch Strom hatten, weil sonst die Batterien im Notfall leer sein würden. Letztlich blieb ihr aber nichts anderes übrig, als die Taschenlampe auf den Kühlschrank zu legen.
Als sie wieder ins Haus kamen, sah Kelly sich zusammen mit dem Kätzchen eine Videokassette an. Sie war davon so gefesselt, dass sie nicht einmal aufblickte. Laura hängte die Mäntel in der Waschküche auf und machte anschließend eine Kanne Kaffee.
„Ich möchte, dass ihr mit der nächsten Fähre die Insel verlasst und euch ein Hotel sucht.“
Laura drehte sich zu Richard um. „Es werden keine Hotelzimmer frei sein, weil alle Bewohner von der Küste weiter ins Land flüchten. Begleitest du uns?“
„Natürlich nicht.“
„Dann vergiss es.“
„Laura, ihr müsst aufs Festland.“
„Nein, Richard, ich lasse dich nicht allein hier zurück.“
„Verdammt, Laura, erkennst du die Gefahr nicht?“
„Du sollst nicht fluchen. Kelly und ich gehen nur, wenn auch du mit Dewey die Insel verlässt.“
„Auf keinen Fall.“ Er griff zum Telefon und wählte. „Ich bringe euch beide in Sicherheit, selbst wenn ich euch zum Schiff schleifen und darauf festbinden muss.“
„Hier sind wir auch sicher, auf jeden Fall sicherer als bei einer Fahrt durch den Regen auf der Suche nach einem Motel. Und bestimmt sind wir sicherer als die Menschen im Ort.“
Richard rief im Büro des Fährdienstes an, erkundigte sich nach dem nächsten abfahrenden Schiff, fauchte den Mann am anderen Ende der Leitung an, entschuldigte sich und unterbrach die Verbindung.
„Gut, es läuft alles ganz nach Wunsch für dich. Heute legt keine Fähre mehr ab.“
„Kein Wunder. Sieh dir doch das Meer an.“
Er warf einen Blick aus dem Fenster. Meterhohe Wellen schlugen an die Küste. Eine folgte der anderen dicht auf dicht. Der Sturm heulte durch die Bäume. Die Wolken bedeckten den Himmel und verhüllten die Sterne. „Das hast du absichtlich gemacht“, hielt er Laura vor. „Du hast mir so lange widersprochen und dir ständig eine neue Arbeit gesucht, bis es zu spät war.“
Sie zuckte nur mit den Schultern und unterdrückte ein Lächeln, während er sie finster ansah. Schließlich trat sie zu ihm und legte ihm die Arme um die Taille.
„Richard, ich bin genau da, wo ich sein will. Wenn wir uns jetzt trennen, würdest du dich nur ständig fragen, ob Kelly und ich es geschafft und uns in Sicherheit gebracht haben. Und du wüsstest, dass wir im Moment wie unzählige andere Menschen auf verstopften Straßen weiter ins Landesinnere fahren würden.“
Er entspannte sich und schlang die Arme um sie. „Ja, wahrscheinlich hast du recht.“
„Und dich hat dieses Eingeständnis fast umgebracht, richtig?“
„Nein.“
„Lügner. Außerdem müssen wir noch etliche Zimmer
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