Baccara Extra Band 5 (German Edition)
belustigter Ausdruck stahl sich in Jules’ Augen. Obwohl Nick wusste, dass Dale ihn nur aufzog, würde er sich niemals vor dieser reizenden Lady in die Defensive drängen lassen. „So ein Tyrann bin ich nun auch wieder nicht.“
„Trotzdem werde ich mir Ihren Onkel merken“, insistierte Dale weiter. „Für den Fall.“
Jules musste lachen. „Soll ich ihn gleich einmal anrufen? Ich möchte zu gern wissen, was er davon hält, in seinen alten Tagen für einen Tyrannen zu arbeiten.“
Nick fühlte, dass sie ihm zulächelte und Dales Flirtversuchen geschickt auswich, ohne ihn vor den Kopf zu stoßen. Sie gab ihm klar zu verstehen, wem sie heute Abend den Vorzug gab.
Jules hatte Klasse, doch dieses Gespräch nervte ihn. Er nahm Jules das Sektglas aus der Hand und gab es Dale.
„Jules möchte sich den Ort noch ein letztes Mal im Originalzustand ansehen, bevor wir mit unseren Renovierungsarbeiten beginnen. Du mischst dich am besten ein wenig unter die Leute und pflegst die Kontakte, während wir einen kleinen Rundgang machen.“
„Tyrann.“ Schnippisch machte Dale auf dem Absatz kehrt. Nick sah ihm mit Genugtuung nach, und Jules kicherte.
„Dale ist wohl mehr als Ihr Angestellter, oder täusche ich mich da?“, fragte sie.
„Ja. Er ist ein alter Freund von mir. Und ein prima Kumpel, meistens jedenfalls.“
Nachdem sie sich mit neuem Champagner versorgt hatten, führte Nick sie beschwingt in Richtung Eingang.
Wie er sie so von hinten in ihrem hautengen Lederkleid beobachtete, wusste er auf Anhieb, wohin er mit ihr gehen wollte. Die Erinnerung an ihre Tanzeinlage auf der Bühne stand ihm noch zu lebhaft vor Augen.
Julienne folgte ihm willig. Während sie vom Untergeschoss in Richtung Theaterraum gingen, besprachen sie ausführlich, wo er während seines Aufenthalts in Savannah wohnen würde und wie sie das Theater renovieren wollten. Ja, so mussten Gespräche mit einer Frau sein.
Er führte sie auf die dunkle, menschenleere Bühne und zog sie zu sich heran. Ihr Wahnsinnskörper zeichnete sich deutlich unter dem Lederkleid ab.
„Sie haben mich die ganzen letzten beiden Stunden mit Fragen nach dem Theater gelöchert, und ich habe Ihnen bereitwillig Antworten auf alles gegeben, was Sie wissen wollten. Jetzt möchte ich, dass Sie mir einmal ein paar Fragen über sich beantworten. Was machen Sie beruflich? Wo wohnen Sie? Erzählen Sie mir einfach alles über diese bezaubernde Frau, die es versteht, derart intelligente Fragen zu stellen, und allein in ein Erotiktheater geht. Na los, ich bin ganz Ohr.“
Julienne ließ den Inhalt ihres Champagnerglases kreisen und dachte nach. „Okay, wie Sie wollen. Ich habe bislang ein äußerst behütetes Leben geführt. Ich bin im Erziehungswesen tätig und wohne hier in Savannah, seit ich das College besucht habe. Warum ich heute Abend ins Risqué gegangen bin, habe ich Ihnen schon ausführlich geschildert. Ich bin allein hier, weil ich momentan keine Beziehung führe. Na, zufrieden?“
„Haben Sie keine Verabredungen?“
„Nein, habe ich nicht. Ich war lange Zeit verlobt, doch mein Verlobter und ich haben uns vor rund sechs Monaten getrennt.“
Nick fragte sich, was wohl der Grund gewesen sein mochte. Aber er bohrte nicht nach, sondern wollte von ihr wissen, wie lange sie mit ihm zusammen gewesen war.
„Sie werden es nicht glauben. Fünf Jahre.“
„Das ist ziemlich lange. Und, sind Sie schon darüber hinweg?“ Als sie nickte, prostete er ihr mit seinem Glas zu. „Des einen Verlust ist des anderen Gewinn. Darauf wollen wir erst einmal anstoßen. Wo haben Sie denn gelebt, bevor Sie hier aufs College gingen?“
„Überall und nirgends. Wir sind viel herumgekommen.“
Hört sich wie die Lebensgeschichte eines Soldaten an, dachte Nick, und erklärt ihre Unbefangenheit, so ganz allein in dieses Theater zu gehen. „Und was ist mit Ihren beiden Freunden, Ramón und seiner … Freundin?“
Jules musste schallend lachen. „Katriona ist nicht seine Freundin. Sie ist seine Maniküre. Rein technisch betrachtet, ist sie nicht einmal eine Frau.“
Nick runzelte erstaunt die Stirn. Eigentlich war das offensichtlich. Nur dieser mächtige Busen … Wie dem auch sei. Er wollte gar nicht so genau wissen, wie Katriona dazu gekommen war.
„Trotzdem macht sie ihren Job ausgezeichnet“, fuhr Julienne fort. „Da sehen Sie mal …“ Sie hielt ihm ihre Hand vor die Nase und schuf damit unbewusst genau die Gelegenheit, auf die Nick schon lange gewartet hatte.
Er nahm
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